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Luzern

Gemeindepräsidium in Emmen: Es zeichnet sich eine stille Wahl ab

Ramona Gut-Rogger (FDP) scheint die einzige Anwärterin auf das Gemeindepräsidium in Emmen zu bleiben. Keine der anderen etablierten Parteien stellt einen Kandidaten.
Ramona Gut-Rogger (FDP).
(Bild: PD)

Beatrice Vogel

In der zweitgrössten Gemeinde des Kantons Luzern wird es für das Amt des Gemeindepräsidenten voraussichtlich zu einer stillen Wahl kommen. Wie die SVP Emmen gestern mitteilte, wird sie am 20. Oktober keinen Kandidaten aufstellen. Auch bei den Grünen heisst es auf Anfrage, man verzichte auf eine Kandidatur. CVP und SP haben schon früher bekannt gegeben, dass sie nicht kandidieren – auch die bisherigen Gemeinderäte wollen nicht zum Kampf ums Präsidium antreten.

Meldet sich bis zur Eingabefrist am 2. September kein anderer Kandidat, wird FDP-Frau Ramona Gut-Rogger in stiller Wahl zur Gemeindepräsidentin. Sie ist die einzige bekannte Anwärterin für die Nachfolge des abtretenden Rolf Born (FDP).

SVP will FDP nicht angreifen

Wie die Parteileitung der SVP mitteilt, will sie die FDP nicht direkt angreifen und «das Mitte-rechts-Verhältnis in Emmen nicht schwächen». Sie erachte es als wichtig, dass die Verhältnisse im Vorfeld der anstehenden Gesamterneuerungswahl vom Frühling 2020 klar sind. Ausserdem sei Ramona Gut-Rogger eine valable Kandidatin, sagt SVP-Präsident Marco Paternoster auf Anfrage: «Wir hätten schon eigene Kandidaten gehabt. Es wäre aber nicht sinnvoll, eine Kandidatin anzugreifen, mit der wir einverstanden sind.»

Die SVP hätte allerdings guten Grund, einen Kandidaten zu stellen, ist ihr doch bei der letztjährigen Ersatzwahl der einzige Gemeinderatssitz abhanden gekommen. Damals wurde Patrick Schnellmann (CVP) als Nachfolger von Urs Dickerhof (SVP) gewählt. «Deshalb werden wir bei den Gesamterneuerungswahlen auf jeden Fall antreten», so Paternoster, «um die Konkordanz wieder herzustellen». Dies im Wissen darum, dass Bisherige in der Regel besser Chancen auf eine Wahl haben. Im Visier hat die SVP einen der beiden CVP-Sitze. Wahrscheinlich spekuliert die Partei auf eine Listenverbindung mit der FDP.

Grüne haben keinen Kandidaten gefunden

Auch die Emmer Grünen verzichten wie erwähnt auf eine Kandidatur, wie Parteipräsidentin Monique Frey gestern auf Anfrage bekannt gab. Eigentlich wollten die Grünen eine stille Wahl verhindern und den Sitz nicht kampflos der FDP überlassen. «Leider haben wir niemanden gefunden», sagt Frey. Das hänge mit den anstehenden nationalen Wahlen zusammen, die derzeit im Vordergrund stünden. Monique Frey selbst – die vor einem Jahr Ambitionen auf das Gemeinderatsamt hatte – kandidiert für den Ständerat.

«Wir wollten auch Quereinsteiger motivieren, aber für sie war das Amt nicht attraktiv. In Emmen warten zu viele Herausforderungen auf den Gemeinderat und der Gestaltungsspielraum ist klein», sagt Frey weiter. Zudem sei Ramona Gut-Rogger sehr bekannt in Emmen, was es einem Quereinsteiger schwer gemacht hätte, gegen sie zu gewinnen.

Gut wäre die erste Frau im Präsidium

Die 37-jährige Ramona Gut wäre die erste Gemeindepräsidentin Emmens – und die zweite Gemeinderätin nach Susanne Truttmann (SP). Sie ist Schulleiterin in Emmen und sitzt seit 2012 für die FDP im Einwohnerrat. Gut ist in Emmen aufgewachsen, verheiratet und Mutter von zwei kleinen Kindern. In der FDP-internen Ausmarchung hat sie sich gegen den Quereinsteiger Thomas Dürger (48) und Sozialvorsteher Thomas Lehmann (58) durchgesetzt.

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