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Zug

Gebäudeversicherung: Weniger Schadenmeldungen, höhere Kosten im Jahr 2024

Die Gebäudeversicherung Zug verzeichnet 2024 einen Gewinn. Einige gravierende Brände treiben die Schadensumme in die Höhe.
Garagenbrand vom Juni 2024 in Rotkreuz.
Bild: zvg/Zuger Polizei

Der Aufwand für Feuer- und Elementarschäden beläuft sich im Jahr 2024 auf rund 11,7 Millionen Franken und ist damit um etwa 7 Millionen Franken höher als im Vorjahr. Das geht aus einer Mitteilung zum Geschäftsbericht der Gebäudeversicherung Zug (GVZG) hervor.

Trotz höherer Schadenbelastung schliesst die Gebäudeversicherung Zug das Jahr 2024 mit einem Plus von gut 8 Millionen Franken ab. «Nach einem arbeitsintensiven 2023 gingen im vergangenen Geschäftsjahr mit total 818 Schadenmeldungen deutlich weniger Meldungen gegenüber dem Vorjahr (2023: 1254 Schadenmeldungen) bei der GVZG ein», heisst es weiter. Allerdings habe die Schadensumme gegenüber dem Vorjahr um rund 7 Millionen Franken deutlich zugenommen. Für diese Zunahme seien hauptsächlich einige gravierende Brandfälle verantwortlich.

Immer heftigere Wetterereignisse

Gesamthaft seien bis Ende 2024 712 Elementarschäden – also Schäden, die durch Naturgewalten wie Sturm, Hagel, Überschwemmung oder Erdbeben verursacht werden – (Vorjahr: 1123) mit einer Gesamtschadenssumme von rund 3,62 Millionen Franken (Vorjahr: 2,26 Millionen Franken) gemeldet worden. Ein grosser Teil dieser Schäden gehe auf die Starkniederschläge vom September 2024 zurück.

Die Anzahl der Feuerschäden lag laut Mitteilung mit 106 (Vorjahr 131) gemeldeten Fällen «nahe dem langjährigen Durchschnitt, die Schadensumme hingegen war mit 8,09 Millionen Franken (Vorjahr 2,45 Millionen) jedoch deutlich über dem Vorjahr.» In beiden Bereichen betrug 2024 somit die Gesamtschadenssumme rund 11,7 Millionen Franken (2023: 4,7 Millionen).

Bild: Quelle: Gebäudeversicherung Zug

«Seit 2018 nehmen auch bei der GVZG die Jahre mit sehr hohen, von einzelnen Wetterereignissen getriebenen Schäden zu», schreibt die Versicherung. Dementsprechend steige auch die Herausforderung, den stark schwankenden Schadenszahlen mit Präventionsarbeit sowie einem guten Management von Personal und Finanzen zu begegnen.

Hohe Rendite auf Kapitalanlagen

Das Ergebnis aus den Kapitalanlagen wird gemäss Meldung als sehr erfreulich beurteilt. Dank der prosperierenden Börsen entwickelte sich auch das Wertschriften-Portfolio der GVZG mit einem Netto-Gewinn von 23,115 Millionen Franken sehr erfreulich. Damit resultierte auf den Kapitalanlagen der Gebäudeversicherung eine Netto-Rendite von rund 7,6 Prozent. 2023 betrug diese 4,4 Prozent.

Für die Kapitalanlagen wurden neue Rückstellungen von rund 6,6 Millionen Franken gebildet (Vorjahr: Bildung von rund 3,3 Millionen). «Weiter konnte im Geschäftsjahr ein Ertrag aufgrund von Sondereffekten aus dem Verkauf einer Liegenschaft sowie der periodischen Neubewertung des Immobilien-Portfolios im Gesamtumfang von rund 10,37 Millionen Franken realisiert werden», so die Versicherung.

Gesamthaft betrugen die versicherungstechnischen Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen per 31. Dezember 2024 103 Millionen Franken (Vorjahr: 88 Millionen), was einer Zunahme der gesamten Rückstellungsbildung von etwa 14,74 Millionen Franken (Vorjahr: +3,8 Millionen) entspreche.

Fast 100 Millionen Eigenkapital

Der Jahresgewinn von 8 Millionen Franken (Vorjahr: rund 15,35 Millionen) wurde dem Eigenkapital gutgeschrieben, welches damit etwas mehr als 99,63 Millionen Franken (Vorjahr: rund 91,63 Millionen) betrage. Dies entsprechen rund 1,67 Prozent des Versicherungswertes (2023: 1,64 Prozent).

Das risikotragende Kapital belief sich per 31. Dezember 2024 auf rund 240 Millionen Franken (Vorjahr: 211 Millionen) und liegt damit unter dem vom Verwaltungsrat angestrebten, jährlich aktualisierten Zielkapital von rund 248 Millionen Franken. Das risikotragende Kapital ist laut Eidgenössischer Finanzmarktaufsicht (Finma) das verfügbare Kapital. Es ist definiert als die Differenz zwischen dem marktnahen Wert der Anlagen und der bestmöglichen Schätzung der Verbindlichkeiten.

«Wie bereits in den Vorjahren entschied der Verwaltungsrat, an der Risiko- und Kapitalisierungsstrategie festzuhalten und keine lenkenden Massnahmen, zum Beispiel in Form von Prämienanpassungen, zu ergreifen», heisst es abschliessend. (haz)

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