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Kolumne «Die junge Sicht»

Für einen ausgeglichenen Regierungsrat

Warum Mira Herold Andreas Lustenberger im Wahlkampf für den Platz im Regierungsrat unterstützen will.

Für den 15. Juni sind in Zug Ersatzwahlen geplant. Mit Martin Pfister dürfen wir zum dritten Mal einen Bundesrat nach Bern schicken, und damit wird ein Platz im Regierungsrat frei. Gleich sechs Kandidatinnen und Kandidaten treten dafür in den Wahlkampf. Dabei den Überblick zu behalten, ist schwierig, deshalb werde ich in diesem Artikel erläutern, warum ich Andreas Lustenberger unterstützen will.

Zuerst geht es mir dabei um die Verteilung der Plätze an die Parteien. Aktuell besteht der Regierungsrat aus je zwei Mitgliedern der Mitte, der SVP und der FDP. Dazu kommt der frei gewordene Sitz, der ehemals der Mitte angehörte. Andere Parteien sind nicht vertreten. Der Blick in die Legislative zeigt ein ganz anderes Bild: ALG, SP und GLP erreichen dort 30 Prozent der Stimmen aller Wählerinnen und Wähler. Seit 2013 wird der Regierungsrat im Majorzverfahren gewählt. Durch diese Personenwahl haben oft nur die drei grössten Parteien eine Chance, ihre Kandidierenden in die Regierung zu bringen, und sorgen für eine Untervertretung der weiteren Parteien.

Diese Entwicklung ist nicht nur aus linker Sicht bedenklich. Die Regierung sollte die Bevölkerung so gut es geht abbilden. Eine Regierung profitiert von verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungsgebieten und wird stärker, umso mehr sie die Anliegen der gesamten Bevölkerung einbezieht. Beispielsweise wäre der Regierungsrat sicherlich bereichert von einer linken Perspektive zu bezahlbarem Wohnraum, Krankenkassenprämien oder steigenden Lebenskosten. Mit einem Sitz würde diese Perspektive nicht dominieren, aber zumindest miteinbezogen werden.

Andreas Lustenberger.
Bild: zvg

Natürlich können Parteianteile nicht allein der Grund sein, jemanden zu wählen. Mit Andreas Lustenberger stellt die ALG jedoch einen Kandidaten, der in genau den richtigen Gebieten Sachverstand, Erfahrung und Durchhaltevermögen hat.

Ich selbst habe Andreas Lustenberger an einer Präsentation kennengelernt, bei der er seine Rolle in der Geschäftsleitung der Caritas Schweiz vorstellte. Er kennt die Situation von Menschen unter der Armutsgrenze aus erster Hand. Als diesen Winter in Menzingen ein neues Asylzentrum eröffnet wurde, gab es aus einigen Lagern die Forderung, es müsse von der Polizei bewacht werden. Gerade in solchen Situationen wäre ich um vernünftige Stimmen aus dem Regierungsrat froh gewesen, welche die Situation aus humanitärer Sicht betrachtet hätten und nicht weiter gefährliche Stereotype bedienen würden.

Ähnliches gilt für die grosse Anzahl an internationalen Firmen, die in Zug sesshaft sind. Wir freuen uns alle über die Steuergelder, aber noch wichtiger wäre es, wenn die Zuger Regierung Glencore, Nordstream und Co. ab und zu mal auf die Finger schauen würde, gerade wenn diese Menschenrechtsverletzungen begehen oder den russischen Angriffskrieg mitfinanzieren.

Nicht zuletzt hat Andreas Lustenberger schon jahrelange Erfahrung in der Politik. Er hielt das Präsidium der Jungen Grünen und der ALG und vertritt die Zuger Bevölkerung seit dreizehn Jahren im Kantonsrat. Deshalb stimme ich am 15. Juni mit Überzeugung für Andreas Lustenberger.

In der Kolumne «Die junge Sicht» äussern sich Mitglieder der Zuger Jungparteien zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.

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