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Feuchtfröhliche Taufe in Steinhausen

Auch dieses Jahr lockte die traditionelle Steigrindtaufe zahlreiche Besucher aus dem Dorf an. Dabei wurde deutlich: Die Vorfreude auf die fünfte Jahreszeit ist gross.
Da kriegt er es ab: Unter grossem Jubel wird der Steigrind von Nicole I. getauft. (Bild: Roger Zbinden, Steinhausen, 2. Februar 2019)

Vanessa Varisco

Mit Pauken und Trompeten marschieren die Steischränzer in ihren grünen Gewändern vorneweg in den Kreisel mitten in Steinhausen. Der Anlass: Wie jedes Jahr findet auch heuer die traditionelle Steigrindtaufe statt. Da darf die Guggenmusig natürlich nicht fehlen. Sofort lässt sich das Publikum mitreissen von der Musik, wippt mit, jubelt und tanzt – bereit, die Fasnacht im Dorf einzuläuten. Einige Besucher haben sich sogar bereits verkleidet. Mit Perücken, bemalten Gesichtern und Kostümen in allen Farben und Formen stehen sie an der Absperrung. «Das fetzt einfach!», ruft eine Besucherin in Hochstimmung und klatscht begeistert in die Hände. Doch nicht nur sie ist angetan von dem bunten, fastnächtlichen Treiben. Auch die Kleinsten, dick eingepackt in Skianzüge, blicken staunend und mit offenem Mund den Guggenmusigen nach, welche Runde um Runde im Kreisel drehen. Und auch die ältere Generation ist im Fasnachtsfieber, folgt begeistert dem Geschehen. Passanten bleiben immer wieder neugierig stehen und geniessen einen kurzen Moment die Musik.

Hoch über dem Kreisel auf einem Sockel steht er, der Steigrind. Die vier Gesichter, welche in alle vier Richtungen blicken, sind skurril zu einer Grimasse verzerrt. Augenfällig ist auch die grosse Nase sowie das schräge Lächeln, das dem Grind auf den Lippen hängt. Doch bevor er getauft wird, spielen die Straccer und Steischränzer dem Publikum noch ein Ständchen. Steimuetter Carina I. und ihr Gefolge besteigen kurzerhand den Kreisel und schwingen das Tanzbein, wofür sie ordentlich Applaus bekommen. Hin und her schwingen sie ihre Beine, hüpfen auf und ab, stecken damit die Guggenmusigen an, die kurzerhand um den Kreisel wirbeln und ausgelassen über das Gelände jagen. Der Ansager ist nur schwer zu hören; aber die Gesichter der Anwesenden sagen ohnehin mehr als tausend Worte – man freut sich riesig auf die Fasnacht in Steinhausen.

Dann die umjubelte Taufe

Schliesslich kündigt die Stimme aus dem Mikrofon an: «Es ist soweit». Endlich soll der Steigrind getauft werden. Während ein aufgeregtes Raunen durchs Publikum geht, greift Carina I. zum Schlauch. Sämtliche Augenpaare wandern nach oben, und als das Wasser aufgedreht wird, ist der Jubel gross. Der Steigrind bekommt einiges ab bei seiner feierlichen Taufe, literweise Wasser spritzt in sein fasnächtliches Gesicht. Und das von allen vier Seiten.

Es folgt ein weiteres musikalisches Intermezzo, in welchem sich die Guggenmusigen zusammenschliessen und gemeinsam ihr Können zum Besten geben, bevor sich der bunte Haufen schliesslich hinter ihrem Fasnachtsoberhaupt Carina I. Richtung Gemeindesaal bewegt, um dort die erfolgreich eingeläutete fünfte Jahreszeit gebührend zu feiern.

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