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Parteitag

FDP ist bereits im Wahlmodus: Josef Dittli soll Uri weiter im Ständerat vertreten

Knapp ein Jahr vor den eidgenössischen Parlamentswahlen nominiert die FDP Uri Josef Dittli für die Wiederwahl in den Ständerat. Auch die im März stattfindenden Richterwahlen waren am Parteitag Thema. 

Am 22. Oktober 2023 werden die 246 Mitglieder des eidgenössischen Parlaments gewählt. Ein Kandidat steht bereits fest: Josef «Pepi» Dittli. Seit 2015 hat er einen der zwei Urner Sitze im Ständerat inne. Nun wurde er am Parteitag der FDP Uri vom 27. Oktober – also knapp ein Jahr vor den Wahlen – offiziell als Ständeratskandidat nominiert.

FDP-Regierungsrat Roger Nager (rechts) hat seinen Rücktritt bekanntgegeben, Ständerat Josef Dittli wurde zur Wiederwahl nominiert.
Bild: Bild: Carmen Epp (Erstfeld, 27. Oktober 2022)

Josef Dittli sei kein gewöhnlicher Ständerat, hielt Ruedi Cathry vor den knapp 50 versammelten Parteimitgliedern fest. «Er ist viel mehr als das.» Als Wahlkampfleiter erinnerte Cathry an den Oktober vor sieben Jahren, als Dittli das beste Wahlresultat erzielte und mit nicht weniger als 84,5 Prozent der Stimmen gewählt wurde.

Seither habe sich Dittli im Ständerat als breit akzeptierter Schaffer etabliert, der über Parteigrenzen hinaus Konsens schaffen könne, so Cathry. «Nicht umsonst wurden praktisch alle seiner 25 Vorstösse in der laufenden Legislatur angenommen.» Neulich sei der Urner sogar als «wichtigster Sicherheitspolitiker der Schweiz» bezeichnet worden.

Vernetzt und motiviert für eine letzte Legislatur

Wie vernetzt Dittli in Bundesbern ist, bewiesen Videobotschaften von Parteikollegen, die am Parteitag abgespielt wurden. Darin bezeichnete etwa FDP-Präsident Thierry Burkart den Urner Ständerat als «Stützen des Parlaments», der als «starker Vertreter der Sache» auch stets die Urner Interessen einbringe. Dittli sei «kein Politiker der lauten Töne», sondern ein Brückenbauer, sagte der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller. Und die Aargauer FDP-Nationalrätin Maja Riniker verriet in ihrer Videobotschaft, dass Dittli sie aufs E-Biken gebracht habe – und sagte: «Ich bin überzeugt, dass seine Batterien noch lange nicht leer sind.»

Letzteres bestätigte denn auch Josef Dittli am Parteitag selber. Er habe es sich mit der Entscheidung, ob er noch mal kandidieren möchte, nicht leicht gemacht, verriet der 65-Jährige. Nach einem Jahr Bedenkzeit sei er aber zum Schluss gekommen, dass er motiviert sei und sich das Amt für eine weitere Legislatur zumute. Er sagte:

Ständerat Josef Dittli erklärt am Parteitag in Erstfeld seine Motivation für die Wiederwahl 2023. 
Bild: Bild: Carmen Epp (27. Oktober 2022)

«Ich habe den Eindruck, dass mir in den letzten sieben Jahren vieles gelungen ist und ich gut vernetzt bin.»

Ausserdem habe ihn Parteipräsident Burkart, obwohl militärisch rangniedriger, quasi «befohlen», noch mal zu kandidieren, wie Dittli augenzwinkernd anfügte. Und neben dem politischen Umfeld stehe auch die Familie hinter seinem Entscheid, was ihm sehr wichtig sei. Zu Gunsten der Work-Life-Balance habe er jedoch entschieden, sein Mandat beim Krankenkassenverband Curafutura im Mai 2023 abzugeben. Fest stehe ausserdem, dass im Falle einer Wahl die nächste auch seine letzte Legislatur sein werde. «Danach ist Schluss», sagte Dittli.

Auch kantonale Wahlen beschäftigen

Einer, der seinen Schlussstrich auch bereits angekündigt hat, wurde am Parteitag ebenfalls zum Thema: Regierungsrat Roger Nager. Die FDP Uri bedauere seinen Entscheid, am 3. März 2024 nicht mehr bei den Regierungsratswahlen anzutreten , sagte Parteipräsident Ivo Schillig. «Wir sind dankbar für seinen Einsatz zu Gunsten des Kantons und der Partei.»

Regierungsrat Roger Nager (links) mit Parteipräsident Ivo Schillig.
Bild: Bild: Carmen Epp (Erstfeld, 27. Oktober 2022)

Die FDP erhebe weiterhin Anspruch auf zwei Vertreter in der Regierung und wolle Nagers Sitz verteidigen. Die Vorbereitungen dafür seien bereits gestartet, und auch für die Landratswahlen stehe man bereits in Kontakt mit den Ortsparteien, so Schillig.

Sven Infanger, Mitglied der Geschäftsleitung der FDP Uri, bewirbt sich um den frei werdenden Sitz am Urner Obergericht.
Bild: Bild: PD/Roy Matter

Für die Richterwahlen, die bereits am 10. März 2023 stattfinden, wird Oberrichter Werner Baumann nicht mehr antreten. Die FDP Uri hat jedoch bereits einen Bewerber für den frei werdenden Sitz: Jurist Sven Infanger aus Seedorf. Was die voraussichtlich frei werdenden beiden «Profi-Mandate», das Landgerichtspräsidium II und das Vizepräsidium des Obergerichts, angeht, strebe die FDP eine einvernehmliche Lösung an .

Michelle Ziegler, Präsidentin der Jungfreisinnigen Uri.
Bild: Bild: Carmen Epp (Erstfeld, 27.10.22)

Am Parteitag wurde ausserdem Michelle Ziegler, Präsidentin der Jungfreisinnigen Uri, in die Geschäftsleitung der FDP Uri gewählt.

Parteitag im Zeichen der Energie

Da keine eidgenössischen und kantonalen Abstimmungen anstehen, nutzte die FDP Uri den Parteitag für einen Einblick in die Klima- und Energiediskussion. Dabei stellten Landrat Ludwig Loretz und die neu gewählte Michelle Ziegler die Ergebnisse des Workshops der FDP Schweiz zur «Vision Nachhaltigkeit 2050» vom September vor. Anschliessend präsentierte Regierungsrat Roger Nager die Klima- und Energiestrategie des Kantons Uri sowie die Richtplananpassung 2022.

Passend dazu wurde der Parteitag im Holzlager der Schreinerei Beeler AG in Erstfeld abgehalten. Anschliessend brachte Geschäftsführer Beat Bissig, Leiter der Regionalgruppe Uri von Lignum Zentralschweiz, der Dachorganisation der Zentralschweizer Wald- und Holzwirtschaft, der Versammlung das Thema «Urner Holz» näher.

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