Die Luzerner Baselstrasse ist um ein exotisches Lädeli reicher. Stadteinwärts kurz vor dem Kreisel Kreuzstutz dürften Passanten seit Anfang Oktober leuchtende Automaten, stechend grüne Plastikpflanzen und das grosse Logo «Grab&Go» aufgefallen sein. Betreten Neugierige schliesslich den Laden im Haus Nummer 89, steigt ihnen der süssliche Kaugummigeruch in die Nase.
Hinter dem neuen Kiosk in Luzerns Trendquartier stehen Mike Sinniah, Geschäftsinhaber der SI22I GmbH , und sein dreiköpfiges Team. «Wir bringen frischen Wind in die Baselstrasse», so Sinniah.
Der Automatenkiosk «Grab&Go» diene als Showroom für potenzielle Gewerbekunden. «Der Vertrieb und die Pflege von Automaten sind unsere eigentliche Haupteinnahmequelle», erklärt der im Kanton Obwalden wohnhafte 35-jährige Österreicher mit Wurzeln in Sri Lanka. Geschmissen werde der Kiosk hauptsächlich von seinen Geschäftspartnern Dijana Urtic und Toni Veton. Der dritte Beteiligte, Dario Frieden, bleibe wie er selbst «im Hintergrund».
Das Sortiment folgt aktuellen Social-Media-Trends
Befüllt ist der Automatenkiosk mit über 600 verschiedenen Artikeln aus aller Welt. Was nicht in die elf Automaten passt, kann in den Ladenräumlichkeiten gleich nebenan bezogen werden. Das Sortiment sei stets auf dem neusten Stand der Trends, so Sinniah. Statt der üblichen 08/15-Cola findet die Kundschaft Spezialabfüllungen oder Hype-Produkte wie die «Dubai-Schokolade». Diese ging in den letzten Monaten in den sozialen Medien, besonders auf Tiktok, viral.
«Wir handeln ausschliesslich mit Produkten, die man in der Schweiz sonst nirgends kaufen kann», sagt Sinniah. Das ständig wechselnde Sortiment sei «das entscheidende Erfolgsrezept des Ladens». Dafür importiert er besonders beliebte Lifestyle-Artikel aus Asien. Laut Sinniah ein Volltreffer: «Diese Woche sind bereits mehrere Kunden aus Zürich zum wiederholten Male extra zu uns gefahren, um noch mehr Nachschub zu kaufen.» Auch die Parkplätze seien zu Spitzenzeiten knapp geworden. Seine Kundschaft sei sehr durchmischt, von Kindern über Touristen bis hin zu Pendlern. «Aktuell betreten rund 100 Kunden pro Tag den Laden. Diese lassen pro Person zirka 15 Franken liegen», sagt Sinniah. Es handle sich nicht um ein «Minusgeschäft».
Aufgrund des Ladenschlussgesetzes in Luzern dürfen die Räumlichkeiten aktuell nicht 24 Stunden geöffnet sein. Dies will Sinniah ändern. «Da es sich um einen Automatenkiosk handelt, müsste dieser grundsätzlich rund um die Uhr geöffnet sein dürfen», sagt Sinniah. Er sei daher im Gespräch mit der Gewerbepolizei. Doch was bereits sicher ist: «Es wird Tag und Nacht mindestens ein Teammitglied vor Ort sein und nach dem Rechten schauen.»
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