Die musikalische Eröffnung bildete die Canzonetta d’amore, die 2021 während des Beerdigungsgottesdienstes vom Orchester Erstfeld erstmals gespielt wurde, heisst es in einem Schreiben zum Konzert. Diakon Stanko Martinovic würdigte den vielseitigen Künstler mit einem Lebenslauf. Kurze Anekdoten verrieten seine enge Freundschaft mit der Familie Zwyer und gaben Einblick in den verschmitzten Humor des Musikers.
Als Hauptwerk des konzertanten Anlasses erklang die Sankt Albin-Messe mit dem Orchester Erstfeld – Gesamtleitung Willi Truttmann – und dem verstärkten Kirchenchor Flüelen – Direktion Michele Maggiore. Sie wurden unterstützt von Franziska Dahinden (Sopran), Susanne Puchegger (Alt), Gustav Arnold (Tenor) und Alfred Pfeifer (Bass). Das Musikwerk entfaltete dadurch seine «kompositorische Vielfalt und hinterliess bei den zahlreichen Zuhörenden ein Gefühl von Ergriffenheit», heisst es dazu.
Unbekannte Seite entdeckt
Besonders eindrücklich war die Uraufführung des posthum im Nachlass von Alfred Zwyer gefundenen Streichquartetts op. 22. Das vorgetragene Scherzo (3. Satz) verriet eine bislang unbekannte Seite des Komponisten und erforderte besondere Aufmerksamkeit, um die komplexen musikalischen Wendungen zu verstehen. Leonard Schmutz (Violine I), Monika Rohrer (Violine II), Martina Wüthrich (Viola) und Dominik Feubli (Violoncello) meisterten diese technische und musikalische Herausforderung «grossartig». Gleichzeitig wurden von Alfred Zwyer selbst gemalte Bilder auf eine grosse Leinwand projiziert.
Die volksnahe Seite des Komponisten wurde in der vom Orchester vorgetragenen Kleinen Tanzsuite (op. 56) in drei Sätzen offenbar. «Die würdige Feier fand mit dem gemeinsam gesungenen Lied Stille Nacht einen nachklingenden Abschluss», heisst es am Ende. (zvg)


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