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Obwalden

Erstes Konzert lockt 500 Menschen nach Sarnen: «Es ist ein Mehrwert, den Obwalden braucht»

Am Freitagabend hat das erste Konzert der vier Musikabende stattgefunden. Von den Gästen über die Veranstalter bis hin zur Polizei: Alle sind zufrieden.
Die Konzertreihe ist Jahr um Jahr mehr gewachsen. (Bild: Izedin Arnautovic (Sarnen, 15. Juli 2022))
Vor dem Konzert ist die Schlange vor den Verpflegungsständen besonders lang. (Bild: Chiara Z'Graggen (Sarnen, 15. Juli 2022))
Grilliert wird den ganzen Abend lang. (Bild: Chiara Z’Graggen (Sarnen, 15. Juli 2022))
«Elritschi» hat die Konzertreihe eröffnet. (Bild: Izedin Arnautovic (Sarnen, 15. Juli 2022))
«ErIch» heizen mit griffigen Gitarrenklängen ein. (Bild: Izedin Arnautovic (Sarnen, 15. Juli 2022))
Insgesamt 500 Menschen sind am ersten Abend dabei gewesen. (Bild: Izedin Arnautovic (Sarnen, 15. Juli 2022))

Chiara Z'Graggen

Chiara Z'Graggen

Chiara Z'Graggen

Chiara Z'Graggen

Chiara Z'Graggen

Chiara Z'Graggen

Es ist ein schöner, warmer Sommerabend, an dem sich 500 Menschen, vorwiegend aus Sarnen und Umgebung, im Seefeld zusammenfinden. Der Hintergrund: Heuer findet wieder «Sound am See» statt, eine Konzertreihe, organisiert von jungen Köpfen aus der Umgebung. Es ist der erste Abend von insgesamt vieren. Am Freitagabend war zunächst «Elritschi» auf der Bühne, später «ErIch».

Bereits zehn Minuten vor Konzertbeginn recken die Anwesenden ihre Köpfe auf der Suche nach einem freien Sitzplatz in die Höhe, während sich Freunde und Familie die Beine in den Bauch stehen, um vor den ersten Musikklängen eine Bratwurst oder ein Bier in die Hände zu bekommen. Die Warteschlangen bei den Verpflegungsständen sind länger als jene vor den WC-Häuschen.

Die Konzerte finden Jahr um Jahr mehr Anklang

Während die Sonne am Horizont verschwindet und «Elritschi» seine Gitarre ergreift, setzen sich Ricardo und Irene mit einem Aperol Spritz an einen der Festbänke. «Wir sind seit dem ersten Mal dabei», sagt Irene. Sie und ihr Mann kennen die jungen Organisatoren seit diese Kinder waren. «Es ist schön zu sehen, wie mit ihnen die Veranstaltung immer grösser geworden ist.» Dadurch habe sich auch das Publikum verändert: Zählten anfangs lediglich Bekannte und Familie dazu, kämen mittlerweile auch Leute aus den Bereichen Politik und Kunst zu «Sound am See». Die beiden betonen: «Die Veranstaltungen bieten einen Mehrwert, den Obwalden braucht.»

«Äs Biär, äs gitt nit Besseres uf der Wält», singt Richard Blatter alias «Elritschi», als David Wyss ein Bier von einem seiner beiden Freunde vor die Nase gesetzt bekommt. Auf dem Bänkli gibt es immer weniger Platz, dicht an dicht sitzen die Besucherinnen und Besucher. Es ist sein erstes Mal bei Sound am See. «Ich finde das eine super Sache», sagt der Maturand. Die Musik des Abends ist zwar «eher nicht so» seins. Trotzdem: «Es ist gemütlich hier.»

Das Tageslicht weicht nunmehr weiter dem Mondschein, «Elritschi» hat die Bühne unter Applaus verlassen. Die Organisatoren winden sich an den Besucherinnen und Besuchern vorbei, um Spenden zu sammeln. Die Kollekte trage zur Finanzierung bei, sagt Nico Fankhauser, einer der Organisatoren.

Auch die Neugierde ist Grund für einen Besuch

Cornelia und Roman haben gemeinsam mit ihrem Hund derweil die Plätze von David Wyss und seinen Freunden eingenommen. Auf die Bühne tritt der zweite Act des Abends. «ErIch» sind lauter als ihr Vorgänger Richard Blatter, die Gitarrengriffe erinnern im Gegensatz zu ihm eher an Linkin Park als an Mani Matter. Cornelia und ihr Mann sind mehr aus «Gwunder» denn wegen der Konzerte hier. «Wir waren gerade hier am Spazieren», Cornelia blickt über ihre Schulter gen Sarnen, «und dachten, wir schauen mal vorbei.» Viele Leute winken einander von weitem zu – die Stimmung ist wie an einem Dorffest.

Die Mutter ist stolz

Unter den Gästen weilt derweil auch Angi, die Mutter eines der Organisatoren. Schüchtern stimmt sie einem kurzen Gespräch zu. Die Hemmungen weichen dem Stolz, den sie gegenüber allen Organisatoren hegt. Sie sagt: «Das alles ist so cool gewachsen» – vom Teppichkonzert zu jetzt. Die Frau weiss wovon sie spricht. Sie war an jedem der Konzertabende da.

Hat der Sohn häufig den Rat der Mutter gesucht? Angi verneint. «Zu Beginn habe ich häufig meinen Senf dazu gegeben, aber nie etwas vordiktiert.» Eher habe sie Inputs gegeben – und hilft nun am Grillstand oder beim Bedrucken der T-Shirts mit. «Das alles ist auch mein Herzblut.»

Die Verantwortlichen sind im Nachgang durchaus zufrieden mit dem Abend. «Der Platz war bereits zu Beginn voll», sagt Nico Fankhauser. Den Grund sieht er vor allem im schönen, aber nicht zu heissen Wetter.

Die Kantonspolizei Obwalden zieht nach dem ersten Abend ein positives Fazit, wie sie auf Anfrage sagt. Es habe keine Meldungen oder Einsätze gegeben. «Wir haben keine Kenntnisse von etwaigen Vorfällen», sagen die Verantwortlichen. Somit können die weiteren Konzerte kommen – bis die Vögel das Konzert übernehmen.

Hinweis: Die Konzertreihe geht am 5. und 6. August in die nächste Runde. Mehr unter www.sound-am-see.ch.

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