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Nidwalden

Ennetmooser gönnen sich ein Steuergeschenk

Die gute Finanzlage erlaubt eine Steuerreduktion und ein Steuergeschenk. Für Kritik sorgten die immer höheren Bildungskosten aus Stans.
An der ordentlichen Herbstversammlung konnten die Stimmberechtigten Gemeindebürger über eine Steuerreduktion und ein Steuergeschenk abstimmen. (Bild: Richard Greuter (Ennetmoos,
26. November 2021))

Richard Greuter

Die Herbstversammlung der Gemeinde Ennetmoos war auch schon besser besucht. Rund 40 Stimmberechtigte fanden am Freitag den Weg in die Mehrzweckhalle in St.Jakob. In Ennetmoos grassiert derzeit das Coronavirus, und das veranlasste wohl einige dazu, zu Hause zu bleiben. Gesundheitliche Absenzen verzeichnete auch der Gemeinde- und der Kirchenrat.

Da sich Gemeindepräsident Stefan von Holzen krankheitshalber entschuldigte, leitete die Finanzverantwortliche Regina Durrer die Versammlung. Die Stimmbürger hatten die Gelegenheit, aus drei Defiziten auszuwählen. Zur Wahl standen Fehlbeträge von 81’339, 431’339 oder 781’339 Franken. Und sie entschieden sich für das grösste Minus von 781’339 Franken.

Wirtschaftliche Unsicherheit ideal für Steuerreduktion

Und das mit gutem Grund: Neben dem Budget für das Jahr 2022, stand eine Steuerreduktion von 0,2 Einheiten auf neu 2,0 Einheiten zur Abstimmung. Weiter stand ein einmaliger Steuerrabatt von 0,2 Einheiten auf der Traktandenliste. Zu allen drei Anträgen sagten die Stimmberechtigten einstimmig Ja. Finanziert wird der Fehlbetrag aus den finanzpolitischen Reserven. Die sind inzwischen auf 8 Millionen Franken angewachsen, sodass sich ein Abbau aufdrängte. Für viele ein idealer Zeitpunkt. «Auch wenn es der Wirtschaft besser geht, spüren viele von euch eine grosse Unsicherheit», fasste Durrer am Schluss zusammen.

Steigende Schulkosten aus Stans sorgten für Kritik

Davor informierte Durrer über einige Schwerpunkte aus dem Budget. Für das gesamte Gemeindepersonal erhöht sich im nächsten Jahr die Lohnsumme um 1,25 Prozent. Lohnerhöhungen erfolgen aufgrund von Leistungen oder des Alters, erklärte Durrer. Die Ennetmooser Schule führt in den nächsten zwei Jahren drei Kindergartenklassen. Die Schulkinder der 5. und 6. Klasse erhalten neu ein Notebook für ihre schulischen Arbeiten. Das bedingt ein besseres WLAN-Netz.

Mit Investitionsbeträgen zwischen 750’000 und 3,6 Millionen Franken zeigt sich der Investitionsplan für die Jahre 2023 bis 2026 überblickbar. Jedenfalls rechnet Regina Durrer in den kommenden Jahren nicht mit einer Steuererhöhung.

Doch es gab auch kritische Stimmen. Nicht vom Stimmvolk, sondern von der Finanzkommission. Kommissionspräsident Raphael Bodenmüller, kritisierte die Bildungskosten, die von der Gemeinde Stans für Ennetmooser Schüler in Rechnung gestellt werden, und jährlich relativ detailliert begründet steigen. «Die Schule Stans findet immer wieder eine Begründung, warum die Kosten für Ennetmoos noch mehr angehoben werden sollen», fasste Bodenmüller zusammen. «Hier zeigen sich politische Differenzen», sagte ein Versammlungsteilnehmer hinter hervorgehaltener Hand.

Höhere Entschädigung der Kirchenräte

Freuen können sich die Kirchenräte. Die Entschädigung für ihre Arbeit wurde erstmals nach 10 Jahren angepasst. Nach Abklärungen und Vergleichen drängte sich eine Erhöhung der Beiträge auf. «Unsere Entschädigung ist definitiv nicht mehr Zeitgemäss», sagte Kirchenratspräsidentin Karin Schleiss. Dies sahen auch die Stimmenden so und bewilligten eine Erhöhung der Beiträge von 5’500 auf 14’000 Franken. Weiter genehmigten die Stimmbürger den Rechenschaftsbericht und die Rechnung des vergangenen Jahres, die mit einem Ertragsüberschuss von 94’608 Franken abschloss. Das Budget 2022 mit einem Mehraufwand von rund 39’107 Franken wurde ebenfalls genehmigt und der Steuerfuss auf 0,45 Einheiten belassen.

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