Die Stiftung Umwelteinsatz (SUS) setzt sich laut einer Medienmitteilung für die Obwaldner Kulturlandschaft und die Weiterführung eines traditionellen Handwerks ein. Noch bis zum 25. Juli saniert im Gebiet Spisboden in Engelberg ein Dutzend Zivildienstleistender unter der Leitung von Tom Holzhauser, einem Baustellenleiter der Stiftung, eine im Zerfall begriffene Trockenmauer.
«Die Mauer, die wir dieses Jahr im Auftrag des Bauernverbands Obwalden sanieren dürfen, stützte einst einen Gemüsegarten. Heute wird diese Fläche beweidet, doch die Mauer ist stark beschädigt und droht zu verfallen. Durch die Sanierung sichern wir nicht nur die Stabilität des Geländes, sondern schaffen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die auf diese Strukturen angewiesen sind», wird Nicolas Ilg von der Stiftung Umwelteinsatz in der Mitteilung zitiert
Positive Zusammenarbeit mit dem Bauernverband
Engelberg sei ein traditioneller Einsatzort der SUS, die dort seit 2009 Trockenmauern wiederaufbaue. «Seit unserem ersten Bauprojekt in Engelberg konnten wir hier bereits über 750 Meter Trockenmauern renovieren. Solche Einsätze sind nur möglich dank der tatkräftigen Unterstützung des kantonalen Bauernverbandes und der zuständigen Vernetzungskommission», sagt Nicolas Ilg. Die Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und dem Bauernverband Obwalden habe sich über die Jahre etabliert und der Verband freue sich über diese Partnerschaft.
«Wir arbeiten seit 2015 als Vernetzungskommission, deren Trägerschaft der Bauernverband Obwalden ist, mit der SUS zusammen. In dem steilen Gelände rund um das Engelberger Dorf ist es vor allem zum Schutz der darunterliegenden Siedlungen wichtig, dass die Instandsetzungen professionell und nachhaltig durchgeführt werden», so Alois von Moos, Präsident der Vernetzungskommission Obwalden. «Wir sind dem Fonds Landschaft Schweiz, der Gemeinde Engelberg, dem Kanton Obwalden, Pro Natura Unterwalden und dem Bundesamt für Zivildienst für die finanzielle Unterstützung sehr dankbar», sagt er.
Die Renaissance des Trockenmauerbaus
Bereits 1994 habe die Stiftung Umwelteinsatz begonnen, das fast verlorengegangene Wissen um den Bau und den Unterhalt von Trockenmauern in der Schweiz zu fördern. Mittlerweile habe sich die Stiftung schweizweit zu einem Kompetenzzentrum für den Trockenmauerbau entwickelt.
Seit Beginn ihres erfolgreichen Engagements habe die Stiftung Umwelteinsatz in der ganzen Schweiz rund 51’000 Quadratmeter Mauern - was einer 1 Meter hohen Mauer auf der Luftlinie zwischen Engelberg und Langnau (im Emmental) entspricht - in hunderten Arbeitseinsätzen wiederaufgebaut. Dabei hätten Zivildienstleistende, Lernende, Schulklassen und weitere Freiwillige tatkräftig mitangepackt.
Diese zahlreichen Einsätze seien der entscheidende Faktor, welcher schweizweit zu einer Renaissance des Trockenmauerbaus geführt habe. Im November 2018 habe die Unesco die «Kenntnisse und Techniken des Trockenmauerbaus» in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen – die Schweiz sei hierbei eines der acht europäischen Länder gewesen, die an der Kandidatur mitgewirkt hätten. (zvg/mu)
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