Bereits im Juni 2025 zeigte die Kultuir-Stube Emmetten die 70-jährige Hotelgeschichte der Kuranstalt Schöneck. Der Verein Kultuir-Stube Emmetten durfte an sechs Ausstellungstagen über 250 begeisterte Besucher in den Ausstellungsräumen an der Hinterhostattstrasse 3 begrüssen. Aufgrund der grossen Nachfrage kommt die bewegende Geschichte der Kuranstalt Schöneck nochmals in die Kultuir-Stube zurück, wie der Verein in einer Mitteilung schreibt.
Die Foto-Ausstellung «Kuirläbä und Gummistifu» lädt zu einer Reise in eine Zeit ein, als feine Kurgäste aus ganz Europa und einfache Bauern im selben Dorf aufeinandertrafen. Sie widmet sich der Geschichte der Kuranstalt Schöneck und dem Bauernleben. Zwei Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch eng miteinander verbunden waren.
Der Ursprung der Kuranstalt reicht zurück ins Jahr 1864, als Christian Kuhn-Munzinger eine kleine Beiz erwarb und sie in ein Hotel umbaute. Später übernahm der Seelisberger Michael Truttmann das Haus und führte die ersten Kuranwendungen ein. Den Höhepunkt erlebte die Kuranstalt Schöneck unter der Leitung der Familie Borsinger, die das Haus zu einem florierenden Kurbetrieb ausbaute, der Anfang der 1900er Jahren von Mai bis Oktober mehr als 17'000 Logiernächte verzeichnen konnte. Zwischen mondäner Gesellschaft und Alpenidylle suchten hier zahlreiche prominente und wohlhabende Gäste Erholung, bis die Erfolgsgeschichte 1933 mit dem Konkurs endete.
Die Ausstellung zeigt eindrücklich, wie der Glanz der feinen Welt das einfache Emmetten berührte. Während elegante Damen und Herren durch die Dorfstrasse flanierten, lieferten die Bauern Holz, Milch, Fleisch und Gemüse oder fanden Arbeit in der Kuranstalt. So entstand ein stilles, aber spannungsreiches Miteinander, das das Dorfleben nachhaltig prägte.
Historische Fotografien und Dokumente lassen diese Epoche lebendig werden: Sie erzählen von hart arbeitenden Händen und feinen Gesellschaften, von Hoffnung, Aufbruch und Wandel. Die Ausstellung macht sichtbar, wie eng das bäuerliche Leben und die aufstrebende Kurkultur verbunden waren – und wie viel Geschichte in Emmetten bis heute mitschwingt. (zvg)



Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.