Ende November findet die Ersatzwahl für den zurücktretenden Gemeinderat Patrick Schnellmann (Mitte) statt. Bis jetzt hat sich nur ein Kandidat für die Nachfolge gemeldet, nämlich Christian Blunschi (Mitte). Was tun, um künftig wieder mehr Interessenten für das Gemeinderatsamt zu finden? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Emmer Parteien. Die Gruppe Frauen engagiert in Emmen (FeE) schlägt vor, das Amt im Jobsharing anzubieten (wir berichteten). So könnte ein Gemeinderatssitz auf zwei Personen verteilt werden, die nebenbei noch anderen Verpflichtungen nachgehen können.
In eine ähnliche Richtung zielt ein Vorschlag der SVP. In einem Postulat fordert die Partei, die Einführung eines Geschäftsführer-Modells zu prüfen. Bei diesem Modell ist ein CEO für die täglichen Verwaltungsgeschäfte verantwortlich. Die Gemeinderäte bleiben zwar politisch verantwortlich, haben aber nur noch strategische Aufgaben und können diese in einem kleinen Pensum erledigen. Heute sind die Emmer Gemeinderäte in einem 80-Prozent-Pensum angestellt und stark ins operative Tagesgeschäft der Verwaltung eingebunden. Wer Gemeinderat werden will, muss also seinen bisherigen Beruf aufgeben – und riskiert, im Falle einer Abwahl erst einmal vor dem Nichts zu stehen. Bei einem CEO-Modell wäre eine Kandidatur für den Gemeinderat mit weniger Risiko verbunden, weil man weiterhin im angestammten Beruf arbeiten könnte.
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