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Kultur und Sport

Emmer Gemeinderat will an der Billettsteuer festhalten

Anders als in der Stadt Luzern soll Emmen die Billettsteuer nicht abschaffen. Der Gemeinderat ist gegen eine FDP-Forderung.

Für jedes in Emmen verkaufte Ticket muss der Veranstalter 10 Prozent des Verkaufspreises an die Gemeinde abliefern. Mit dieser Billettsteuer nimmt die Gemeinde Emmen rund 300'000 Franken pro Jahr ein. Der Grossteil stammte bisher vom Kino Maxx am Seetalplatz sowie vom Le Théâtre im Gersag (bei Letzterem ist zurzeit unklar, wie der Betrieb weitergeht).

Aufführung des Musicals «Ninety-Five» 2017 im Le Théâtre Emmen.
Bild: Pius Amrein

Emmen ist eine der wenigen Gemeinden, die überhaupt eine Billettsteuer kennen – weitere Beispiele sind Kriens, Ebikon oder Willisau. In der Stadt Luzern wird die Steuer per 2027 abgeschafft, wie das dortige Stadtparlament diesen Frühling entschieden hat. Der Entscheid aus der Stadt hat die Emmer FDP veranlasst, ebenfalls eine Abschaffung der Billettsteuer zu fordern. Begründung: Wegen dieser Steuer werde Emmen als Veranstaltungsort benachteiligt – viele Veranstalter könnten ihre Anlässe künftig anderswo durchführen, wo sie keine Extraabgaben zahlen müssen.

Der Gemeinderat sieht dies anders, wie er in seiner Antwort auf die FDP-Motion schreibt. Die 10-Prozent-Abgabe auf den Ticketpreis sei kaum das Hauptproblem von Veranstaltenden – viel stärker würden wohl die hohen Raummieten ins Gewicht fallen. Der Gemeinderat belegt diese These sogar mit einem konkreten Beispiel eines Musicals, das in verschiedenen Gemeinden – darunter Emmen – gezeigt wurde. Die Ticketpreise für die Aufführungen in Emmen seien im Vergleich zu den anderen Aufführungsorten absolut konkurrenzfähig gewesen.

Geld nur für Kultur und Sport bestimmt

Hinzu kommt: Auch wenn die Steuereinnahmen mit rund 300'000 Franken pro Jahr nicht extrem hoch ausfallen, so wolle man doch nicht auf dieses Geld verzichten, findet der Gemeinderat. Es fliesse indirekt in Form von zahlreichen Förderbeiträgen an die lokale Emmer Kultur zurück. Um diesem Aspekt noch mehr Gewicht zu verleihen, ist der Gemeinderat bereit, eine weitere Motion der Gruppe Frauen engagiert in Emmen (FeE) entgegenzunehmen. Diese fordert, dass die Billettsteuer künftig zweckgebunden verwendet wird und ausschliesslich der Förderung von Kultur und Breitensport zugutekommt.

Über beide Motionen, von FDP und FeE, wird der Einwohnerrat am 11. November befinden.

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