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Externe Evaluation

Einführung des Lehrplans 21 ist geglückt: Die Urkantone erhalten gute Noten

Die externe Schulevaluation zur Einführung und zum Stand der Umsetzung des Lehrplans 21 in den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri zeigt, dass die Schulen eine positive Einstellung zum Lehrplan 21 sowie zu den kantonalen Einführungskonzepten und Weiterbildungsangeboten haben.

Die Ergebnisse einer externen Evaluation liegen vor: Die Urkantone erhalten gute Noten betreffend Lehrplan 21. 
Bild: Symbolbild: Christian Beutler/Keystone

Im Frühling 2021 wurde die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz von den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri beauftragt, eine Evaluation durchzuführen. Die drei Kantone hatten bereits bei der Einführung des Lehrplans 21 zusammengearbeitet.

Für die Evaluation wurden alle Schülerinnen und Schüler ab der 3. Primarklasse sowie alle Lehrpersonen und Schulleitungen mittels Online-Fragebogen befragt. Die Ergebnisse wurden in Gruppeninterviews mit Lehrpersonen und Schulleitungen zusätzlich vertieft. Insgesamt waren 33 geleitete Schulen und 660 Klassen mit insgesamt rund 12'000 Schülerinnen und Schülern sowie rund 1500 Lehrpersonen an der Evaluation beteiligt.

Zweck der Evaluation sei nun gewesen, den Stand der Einführung des Lehrplans 21 zu überprüfen sowie die Erfahrungen der Beteiligten festzuhalten, wie die Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) des Kantons Uri in einer Mitteilung schreibt. «Ausserdem wollten die drei Kantone Hinweise erhalten, welche Wirkungen ihre Einführungskonzepte, die kantonsübergreifende Zusammenarbeit und die Weiterbildungsmassnahmen bisher erzielten und wo es noch Optimierungsbedarf gibt.»

Erfolg dank guter Führungsarbeit

Inzwischen liegen die Ergebnisse der Evaluation vor. Der zusammenfassende Bericht für alle drei Kantone und auch die kantonsspezifischen Berichte zeigen gemäss Mitteilung, dass die Schulen in Uri, Ob- und Nidwalden bei der Umsetzung des Lehrplans 21 «insgesamt gut unterwegs» sind.

Die Einführungskonzepte der drei Kantone hätten sich bewährt und die Rahmenbedingungen seien insgesamt positiv wahrgenommen worden. «Die Konzepte konnten dazu beitragen, dass die grosse Mehrheit sowohl der Schulleiterinnen und Schulleiter als auch der Lehr- und Fachpersonen ein fundiertes Verständnis zum Lehrplan 21 und zum kompetenzorientierten Unterricht erworben hat», schreibt das BKD weiter. Ausschlaggebend dabei seien insbesondere die Schulleitenden gewesen. Sie hätten die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans 21 zu einer primären Führungsaufgabe gemacht.

Wie die Evaluationsberichte weiter zeigen, gelingt die Umsetzung des kompetenzorientierten Unterrichts gemäss Lehrplan 21 an den Schulen der drei Kantone in den drei Zyklen unterschiedlich gut. Im Zyklus 3, also in der Sekundarstufe I, stellt die Lehrplanumsetzung gemäss Mitteilung die grösste Herausforderung dar, was vor allem mit dem Fachlehrpersonensystem zu tun hat. In allen drei Zyklen tue man sich «eher schwer» mit der kompetenzorientierten Lernbeurteilung. «Im Umgang mit dem Spannungsfeld der Notengebung, insbesondere dem Selektionsdruck, und mit formativen Beurteilungsformen sind sowohl Schulleitende als auch Lehr- und Fachpersonen gefordert.»

Hinweise für weitere Optimierungen

Dank der gemeinsamen Evaluation der Einführung des Lehrplans 21 haben die drei Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri wichtige Erkenntnisse gewinnen können, wie es in der Mitteilung weiter heisst. «Diese tragen dazu bei, durch Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse und unterstützende Massnahmen der kantonalen Ämter die Qualität der Bildung weiter zu optimieren.»

Für den Kanton Uri wurden aufgrund der kantonsspezifischen Auswertung der Evaluationsdaten drei Handlungsempfehlungen formuliert. Erstens soll die Flexibilisierung der Stundentafel vor allem für die Sekundarschule zu Gunsten von mehr fächerübergreifendem Unterricht überprüft und diskutiert werden. Zweitens regt das Evaluationsteam an, den Einsatz von Lehrmitteln zu klären und die Beurteilung im kompetenzorientierten Unterricht weiterzuentwickeln. Drittens schliesslich wird der Ausbau der stufenübergreifenden Zusammenarbeit in den Schulen, aber auch der vermehrte Austausch zwischen den Schulen empfohlen.

In Uri sind die Schulen und der Erziehungsrat aktuell daran, aus den Ergebnissen und Empfehlungen der Evaluation adäquate Massnahmen für die Weiterentwicklung der Volksschule herzuleiten. Im Rahmen der nächsten Schulpräsidienkonferenz vom 31. Mai werden mögliche Entwicklungsschritte zudem mit den Schulräten diskutiert. (pd/eca)

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