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Uri

Eine Reise ins Reine im Theater Uri

Das Stück «Im Reinen.» des Trios Bruecker_Meister_Trauffer feiert am 17. März im Theater Uri in Altdorf Premiere.
Das Künstlerkollektiv von links: Franziska Bruecker, Anna Trauffer und Gerhard Meister. (Bild: Dominik Zietlow)

Brigitte Hächler

«Im Reinen.» ist der Projektbeitrag des Trios Bruecker_Meister_Trauffer zum diesjährigen Innerschweizer Kulturprojekt «Innereien». Bereits zum siebten Mal hatte die Albert-Köchlin-Stiftung Innerschweizer Kulturschaffende eingeladen, ihre Projekte zu einem festgelegten Thema einzureichen. In den nächsten Monaten kommen die 20 ausgewählten Kulturprojekte an verschiedenen Innerschweizer Orten zur Aufführung.

Bei «Innereien» zuerst an Gaumenfreuden oder je nachdem -leiden, wie «suuri Läberli», Milkenpastetli oder Kutteln in Tomatensauce, zu denken, ist naheliegend. Doch das Thema gehe weiter und lasse auch die grossen Fragen zu, wie die Albert-Köchlin-Stiftung einführend zum Projekt schreibt. Es waren daher genau solche weiterführenden Gedankenketten wie: «Innereinen – was ist innen drin? – Organe – Blutbahnen – Nieren, Kläranlagen, die reinigen – Wasser, das reinigt», die das Trio Bruecker_Meister_Trauffer zu seinem Projektthema «Im Reinen.» inspirierte. «Wir sind sehr assoziativ an dieses Projekt herangegangen und haben schliesslich festgestellt, dass uns das Thema «Reinigung und Reinheit» sehr interessiert», sagt Franziska Bruecker. Sie ist in Uri aufgewachsen und Teil des Künstlerkollektivs, das seit 2019 zusammenarbeitet.

Musik und Text sind gleichberechtigte Elemente

Musik, die nicht nur dem Text dient, sondern als gleichberechtigtes Element in einen Prozess und Austausch mit dem Text auf die Bühne komme, sei ein wichtiges Element im Schaffen des Trios, erklärt Bruecker. «Im Reinen.» ist ein Brückenschlag und eine Verschränkung zwischen Text und Musik, der die vielfältigen Beziehungen, die menschliche Innereien zum Thema «Reinigung und Entgiftung» haben, aufzeigen. «Wir reden viel darüber, was, wie und warum wir reinigen sollen», meint die Sängerin.

Bruecker gibt ein Beispiel aus dem Stück. «Auf der Textebene sagen wir, was ist gesund und was nicht, dass man keine Mangos aus Brasilien essen oder nicht so viel fliegen soll. Dem stellen wir eine Musik, angelehnt an einen Choral, gegenüber, der auch Absolution erteilt und sagt: Wir segnen das ab, diese unreine Gefühlsregung in dir.»

Das Unreine ist der Normalzustand

Reinheit ist ein Ideal, das es zu erstreben gilt. Mit sich im Reinen sein, eine ungebrochene Sehnsucht. Sie kann auch richtungsweisend für Verhalten und eine Reduktion des Komplexen in einer chaotischen Welt sein. Das Unreine mache viel vom Leben aus, sei der Normalzustand, meint die Musikerin. «Ist es manchmal nicht auch schade um das, was wir bereinigt haben? Das Salz des Lebens und das, was es lebenswert macht, liegt mehr in der Unreinheit als in der Reinheit», gibt Franziska Bruecker zu bedenken.

«Das soll keine Ode an den Dreck sein, sondern eine Inspiration dazu, das Unreine als Teil des Lebens zu schätzen.»

«Im Reinen.» regt zum Nachdenken und Diskutieren über ein Thema an, das von Körper entgiften, Unbeflecktheit, Desinfektion, bis politisch korrekten Früchten oder dem reinen Gewissen und noch viel weiter reicht. In einem spielerisch-assoziativen Reigen geht das Trio Bruecker_Meister_Trauffer mit musikalischen und sprachlichen Mitteln lustvoll auf Klärungssuche.

Die Uraufführung des Stückes findet am Donnerstag, 17. März, um 20 Uhr im Theater Uri statt. Tickets gibt es unter: theater-uri.ch.

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