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Luzern

Eine dieser drei Frauen soll für die SP in die Luzerner Regierung einziehen

Melanie Setz, Ylfete Fanaj oder Yvonne Zemp Baumgartner: Eine von ihnen wird im April 2023 für die SP bei den Luzerner Regierungsratswahlen antreten. Die Nomination durch die Basis erfolgt in diesem Herbst.
Melanie Setz, Ylfete Fanaj und Yvonne Zemp Baumgartner (v.l.) sind bei der SP des Kantons Luzern in der engeren Auswahl für eine Regierungsrats-Kandidatur. (Bild: SP Kanton Luzern)

Lukas Nussbaumer und Dominik Weingartner

Die SP des Kantons Luzern lanciert etwas mehr als ein Jahr vor dem Wahltermin vom 2. April 2023 ihren Wahlkampf für den Regierungsrat. Sie stellte am Mittwochmorgen drei Kandidatinnen vor: die ehemalige Kantonsratspräsidentin Ylfete Fanaj (39) aus Luzern, die frühere Kantonsrätin Yvonne Zemp Baumgartner (54) aus Sursee und die amtierende Parlamentarierin Melanie Setz (41) aus Emmen.

Die drei Politikerinnen präsentierten vor den Medien nicht nur ihre politischen Schwerpunkte, sondern gaben auch Einblicke in ihre Herkunft und beruflichen Tätigkeiten.

Fanaj, Setz und Zemp Baumgartner werden sich ihrer Basis nun im nächsten halben Jahr an zehn Veranstaltungen im ganzen Kanton vorstellen. Ihren ersten Auftritt haben sie bereits am Samstag am Parteitag in Rothenburg. Bestimmt wurden die drei Kandidatinnen im Januar von der Geschäftsleitung der Partei – auf Antrag der Personalfindungskommission, die von der ehemaligen Fraktionschefin Priska Lorenz präsidiert wurde. Am Anfang des im Sommer 2020 gestarteten Prozesses stand ein Anforderungsprofil mit über 30 Punkten. Ein halbes Jahr später begannen die Gespräche mit mehr als 40 möglichen Kandidatinnen. Dass die SP mit einer Frau in die Regierungsratswahlen steigt, entschied die Basis im August 2020.

Parteibasis bestimmt definitive Kandidatin in diesem Herbst

Wer die interne Ausmarchung gewinnt, entscheidet sich in diesem Herbst. Die Siegerin kann im Oktober 2023 aufgrund eines Entscheids der Delegierten nicht für ein Mandat in Bundesbern kandidieren. Die Nominationen für den Stände- und Nationalrat werden die Genossinnen und Genossen laut Parteipräsident David Roth im November dieses Jahres beziehungsweise im Januar 2023 vornehmen.

Die SP ist seit 2015, als Yvonne Schärli nach zwölf Jahren als Justiz- und Sicherheitsdirektorin zurückgetreten war, nicht mehr in der Regierung vertreten. 2019 scheiterte der Adligenswiler Kantonsrat Jörg Meyer, vier Jahre zuvor die Stadtluzerner Parlamentarierin Felicitas Zopfi. Während Meyer keine parteiinterne Ausmarchung durchlaufen musste, standen Zopfi mit Helene Meyer-Jenni und Giorgio Pardini zwei in der Partei ebenfalls gut verankerte Personen gegenüber.

Grüne und GLP: Entscheidung noch ausstehend

Die bisherigen fünf Regierungsräte haben offiziell noch nicht entschieden, ob sie erneut antreten. Klar ist hingegen, dass sie sich im Falle einer Kandidatur nicht nur gegen eine Frau aus der SP durchsetzen müssen, sondern auch gegen Personen aus dem Lager der Grünen und Grünliberalen.

Bei den Grünen, bei denen Korintha Bärtsch vor vier Jahren im ersten Wahlgang besser abschnitt als SP-Kandidat Jörg Meyer, ist der Kandidatinnensuche noch nicht abgeschlossen, wie Co-Präsident Hannes Koch auf Anfrage sagt. «Wir sind im Gespräch mit mehreren Kandidatinnen, aber zurzeit ist noch nichts spruchreif», sagt er. Laut Koch dürften die Grünen voraussichtlich im Sommer eine Frauenkandidatur präsentieren. Ob erneut Korintha Bärtsch antritt, lässt der Co-Präsident der Grünen offen.

Bei der GLP läuft der interne Bewerbungsprozess noch bis im Mai, wie der strategische Wahlkampfleiter und Co-Parteipräsident Michel Rudin auf Anfrage sagt. Ob die Parteileitung den Mitgliedern im Juni dann einen Einervorschlag oder mehrere Kandidaturen unterbreite, sei offen. «Klar ist, dass wir letztlich mit einer Person zu den Wahlen antreten», so Rudin.

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