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Zug

Ein Quartett vertritt den Kanton Zug an den Olympischen Jugendspielen

Bei der dritten Auflage des Grossanlasses für den Nachwuchs sind erstmals Sportlerinnen aus Zug dabei. Nicht für alle gilt allein das Motto: Dabei sein ist alles.
Die Steinhauserinnen Mara Betschart (links) und Céline Baumann haben sich in der laufenden Saison schon in internationalem Sand bewährt. (Bild: PD)
Jana Nussbaumer aus Unterägeri hat dieses Jahr im Skiff bereits EM-Gold gewonnen. (Bild: PD)
Elena Moosmann aus Hünenberg fährt mit Selbstvertrauen nach Buenos Aires und vertraut auf ihr Spiel.Bild: PD

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Mit der Ruderin Jana Nussbaumer (Unterägeri), dem Beachvolleyball-Duo Mara Betschart und Céline Baumann (Steinhausen) sowie der Golferin Elena Moosmann (Hünenberg) werden gleich vier lokale Athletinnen an den Olympischen Jugendspielen im Oktober in Buenos Aires starten

Die 17-jährige Nussbaumer ist im vergangenen August Junioren-Weltmeisterin im Doppelvierer geworden, in Argentinien wird sie im Einer antreten. In dieser Disziplin war sie an der Nachwuchs-EM im vergangenen Mai die Drittschnellste. Die Kantischülerin sicherte sich die Selektion für die YOG dank ihres Schweizer Meistertitels im Skiff.

«Ich musste mich beweisen, um dabei zu sein. Das geschafft zu haben, hat mich schon glücklich gemacht», sagte sie kürzlich am Telefon gegenüber unserer Zeitung, nachdem sie gerade die Bibliothek verlassen hatte: Nussbaumer sitzt an ihrer Maturaarbeit zu einem chemischen Thema.

Dass die Saison wegen der YOG deutlich länger dauert als gewohnt, hätte ihr Körper ihr zu verstehen gegeben. Nussbaumers Immunsystem sei leicht angeschlagen gewesen, mittlerweile sei sie aber wieder in Form. Ein Ziel in Form einer Rangierung habe sie sich nicht gesteckt.

Zweiter Aufbau für die Beachvolleyballerinnen

Mara Betschart (18) und Céline Baumann (17) hingegen schielen auf einen Platz im Viertelfinal. Das ist nicht vermessen, haben die beiden doch in der laufenden Saison an der U19-WM den fünften Platz belegt und an der U20-EM den sechsten. Trotz dieser Achtungserfolge haben die Steinhauserinnen Glück, überhaupt dabei sein zu können.

Denn nur wegen günstiger Konstellationen kam die Schweiz in den Genuss des Quotenplatzes. Betschart und Baumann bilden bereits seit sieben Jahren ein Sand-Paar, fortan werden sie auf die Hallensaison verzichten und sich ganz dem Beachvolleyball widmen.

Sie haben für die spät im Jahr stattfindenden YOG zum zweiten Mal seit dem Frühjahr intensiv Krafttraining betrieben, was ungewohnt und deshalb hart gewesen sei. Mental sind die beiden an ihre Grenzen gestossen in dieser langen Saison, in denen sie bislang sieben Ländern bereist haben, darunter China.

Schliesslich sind sie ja noch in der Schule (Betschart besucht das Sportgymnasium in Luzern) respektive in der Ausbildung (Baumann macht die KV-Sportlerlehre bei der Bossard AG). Die dreiwöchige Reise nach Argentinien bedeutet auch ein neuerliches Entgegenkommen der Schule beziehungsweise des Lehrbetriebs. Letztlich hätten sich alle Verantwortlichen verständnisvoll gezeigt, sagen sie. Schliesslich sei die Jugendolympiade das Grösste.

Kecke Ansage von Moosmann

Elena Moosmann ist mit 16 Jahren die Jüngste im Bunde. Sie belegt in der Weltrangliste der Amateurgolferinnen aller Altersstufen derzeit Platz 77, womit sie die zweibeste Schweizerin ist. An den Schweizer Meisterschaften gewann sie die U16-Kategorie und wurde Zweite im U18-Tableau.

Die Kantischülerin – sie besucht wie Mara Betschart das Sportgymnasium in Luzern – blickt dem Saisonhöhepunkt mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen entgegen. «Das Ziel ist eine Medaille», sagt die Hünenbergerin. Sie kenne zwar die Gegnerinnen nicht alle, vertraue aber auf ihr Spiel.

Wie alle Teilnehmer haben auch die vier Zugerinnen an einem sogenannten Kickoff-Tag in Ittigen BE teilgenommen. Dort sind nicht nur die offiziellen Kleider gefasst, sondern auch die Verhaltensregeln bekannt gegeben worden.

Das betrifft vor allem auch den Umgang mit Social Media. So dürfen die Athleten während der YOG zum Beispiel keine persönlichen Sponsoren liken, sofern diese nicht auch Swiss Olympic unterstützen. Es ist ein Vorgeschmack auf die Olympischen Spiele, wo das Geld für die Veranstalter einen noch viel höheren Stellenwert geniesst.

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