Reto Bieri
Die Gemeinde Hochdorf soll künftig zusätzlich mit Trinkwasser aus der Reussebene versorgt werden. Dies stellt der örtliche Wasserversorger, die Wasserwerke Zug AG (WWZ), in einer Mitteilung in Aussicht. Auslöser sind Rückstände des seit Anfang 2020 verbotenen Fungizids Chlorothalonil. Nach wie vor werden in weiten Teilen des Luzerner Seetals die Höchstwerte im Grundwasser überschritten.
Auch im Baldeggersee sind die Werte zu hoch, weshalb sich dieser nicht zur Trinkwasseraufbereitung eigne. Zwar könne das Hochdorfer Trinkwasser – das auch aus dem Hitzkirchertal stammt – nach wie vor bedenkenlos konsumiert werden, dennoch müssten die Wasserversorger Lösungen finden. «Das Wasser aus der Reussebene könnte mit dem Wasser der Pumpwerke Ermensee und Wirtlenwald vermischt und so die Chlorothalonilwerte in Hochdorf deutlich unter den gesetzlichen Höchstwert gesenkt werden», schreibt die WWZ.
Das Pumpwerk trüge zudem zur Versorgungssicherheit bei, denn die Hitzesommer der vergangenen Jahre haben die Grundwasserpegel im Seetal sinken lassen. Über mögliche Standorte, den Zeithorizont und die Kosten eines allfälligen Bauvorhabens könne man erst nach weiteren Vorabklärungen etwas sagen.
Seetaler Wasserversorgungen sollen besser vernetzt werden
Die WWZ arbeite eng mit dem Regionalen Entwicklungsträger Idee Seetal, den Gemeinden und den lokalen Wasserversorgern am Aufbau einer Generellen Wasserversorgungsplanung (GWP) für die Region. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr unter Federführung der Idee Seetal gestartet. Laut Geschäftsleiter Roger Brunner erfolgt als nächster Schritt die Auswahl eines Fachplanungsbüros. Dieses erarbeitet eine Analyse der Wasserversorgungen im Seetal und darauf gestützt ein technisches Konzept. Ziel sei es, dass bis zur Delegiertenversammlung der Idee Seetal im Juni 2022 konkrete Massnahmen vorliegen.