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125 Jahre Urner Fischereiverein

Ein Jubiläum voller Geschichten

Mit einem würdigen Festakt feierte der Urner Fischereiverband am Samstag in Altdorf das 125-Jahre-Jubiläum.
Die Redner an der 125-Jahre-Jubiläumsfeier des Urner Fischereivereins von links: Landammann Christian Arnold, UFV-Präsident Peter Vorwerk, Philipp Sicher (ehemaliger Geschäftsführer Schweizerischer Fischereiverband) und Simon Stadler (Nationalrat).
Bild: Linus Epp (Altdorf, 14. 6. 2025)

Der Urner Fischereiverein (UFV) feiert sein 125-jähriges Bestehen – ein bedeutendes Jubiläum, das am vergangenen Samstag mit einem würdigen Festakt zelebriert wurde. Seit seiner Gründung steht der Verein für einen waidgerechten Umgang mit dem Fisch sowie für ein verantwortungsvolles Handeln im Einklang mit der Natur. Der UFV setzt sich aktiv für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer ein und berücksichtigt dabei deren natürliche Gegebenheiten. Neben dem ökologischen Engagement sind auch die Solidarität unter den Mitgliedern und die daraus entstehende Kameradschaft zentrale Werte des Vereins – nicht nur als Leitbild, sondern als gelebte Realität.

Feierlichkeiten mit prominenten Gästen

Präsident Peter Vorwerk durfte zahlreiche Gäste begrüssen – darunter Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, Vereinsmitglieder sowie Vertreter befreundeter Fischereivereine. Auf dem Nauen erhielten die Anwesenden spannende Einblicke in das Projekt der Seeschüttung: Gesteinsmaterial aus dem Bau der zweiten Gotthardröhre und der neuen Axenstrasse wird im Reussdelta versenkt. Es werden neue Lebensräume für Flora und Fauna im und um den Urnersee geschaffen. Im Anschluss wurde der Dokumentarfilm «Die Nomadin der Reuss» gezeigt. Der Film, der bereits zu Jahresbeginn im Kino Leuzinger Premiere gefeiert hatte, stiess auf so grosses öffentliches Interesse, dass er weit über die ursprünglich geplanten drei Vorführungen hinaus mehrfach gezeigt wurde.

Der UFV-Präsident Peter Vorwerk bei seiner Ansprache.
Bild: Linus Epp (Altdorf, 14. 6. 2025)

Ein Blick in die Geschichte: Die Gründung im Jahr 1900

Am 22. April im Jahr 1900 versammelten sich 28 Personen zur Urnerischen Fischereiversammlung in Erstfeld. Unter dem Traktandum «Allfällige Anträge» wurde die Idee eines Fischereivereins geboren. Ein Redner betonte damals die Notwendigkeit, sich zu organisieren, die Kameradschaft zu pflegen und gemeinsam das Fischereiwesen zu fördern. Allerdings war die Kameradschaft nicht immer selbstverständlich. In den 1930er-Jahre wurde an den Generalversammlungen heftig darüber gestritten, in welche Gewässer wie viele Fische eingesetzt werden sollten. Der damalige Aktuar sprach von einer «verbissenen Redeschlacht, wie sie der Verein noch nie gesehen hat». Zwar sei kein Blut geflossen, doch die sprichwörtliche Ruhe der Fischer sei deutlich vermisst worden.

Der Festakt im Uristiersaal

Der offizielle Festakt fand im traditionsreichen Uristiersaal in Altdorf statt – ein würdiger Rahmen für ein Jubiläum, das nicht nur die Vergangenheit ehrt, sondern auch den Blick in eine verantwortungsvolle Zukunft richtet. Durch den Abend führte der Urner Nationalrat Simon Stadler. In seiner humorvollen Festrede erwähnte Stadler, dass sich viele Urner Fliessgewässer zum Positiven entwickelt haben. Für den Einsatz rund um die Natur und den Erhalt der Artenvielfalt dankte Stadler dem Verein.

Beim Geschicklichkeitsspiel mit der Fischerrute konnten die Anwesenden attraktive Preise gewinnen.
Bild: Linus Epp (Altdorf, 14. 6. 2025)

Peter Vorwerk zeigte die bedeutendsten Meilensteine auf. In 125 Jahren habe der Verein Höhen und Tiefen durchlebt, doch die stets gute Zusammenarbeit mit der Fischereiverwaltung und den kantonalen Behörden habe sich überhaupt nicht verändert. Der UFV-Präsident dankte den treuen und sehr geschätzten Sponsoren, welche den Verein immer wieder unterstützen. Allen voran die Hauptsupporterin, die energie Uri AG. «Unser Kanton Uri ist ein Fischereieldorado, und auf das dürfen wir stolz sein», mit dieser Aussage von Landammann Christian Arnold waren sich alle Mitglieder einig. Nebst den Festrednern gab es unter Fischern natürlich auch viel über kapitale Fänge zu berichten, und – wie es eben das Leitbild fordert – wurde die Kameradschaft einmal mehr gepflegt.

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