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Obwalden

Ein Forscher-Band zwischen Wallis und Obwalden

In Brig fand eine seltene Ehrung statt. Zum 90. Geburtstag des mit Obwalden sehr verbundenen Rechtsprofessors Louis Carlen erschien eine Festschrift, die von acht hiesigen Autoren verfasst wurde und sich mehreren Obwaldner Themen widmet.
Jubilar Louis Carlen (im Rollstuhl) im Kreis der Autoren und Festredner und Gestalter des Festakts. (Bild: PD)

Mike Bacher

Übergeben wurde das Werk am vergangenen Samstag im ­Stockalperschloss in Brig im Rahmen eines stimmigen Festakts. Den beiden Festrednern Marie-Claude Schöpfer (Direktorin des Forschungsinstituts zur Geschichte des Alpenraums) und Professor Angelo Garovi (Alt Staatsarchivar von Obwalden) gelang es, die unglaubliche Schaffenskraft sowie die Bedeutung des Wirkens von Professor Louis Carlen für die Rechtsgeschichte, das Wallis und den ganzen Alpenraum in Worte zu fassen. Der Jubilar ist seit langer Zeit auch mit Obwalden sehr verbunden, weshalb ihm dieses Geschenk als Zeichen der Freundschaft über die Alpenpässe hinweg eine spezielle Freude bereitete. Die Festschrift deckt Themen ab, in denen der Geehrte zeitlebens geforscht hat.

Von der Bahnpolizei bis zu Mundart-Todesanzeigen

So beleuchtet Mike Bacher die Engelberger Rechtsbräuche und untersuchte ihre Ursprünge. ­Dominik Rohrer hat sich in seinem Beitrag mit der Obwaldner Landsgemeinde und ihrer Abschaffung 1998 auseinandergesetzt. Der Beitrag von Stefan Keller hat das frühere Bahnpolizeigesetz zum Gegenstand, spannt dabei aber einen weiten Bogen über den Ausbau der Eisenbahn in der Schweiz. Karl Vogler zeichnet die Entwicklung des Obwaldner Notariatsrechts seit 1911 nach. Victor Bieri (Präsident des Historischen Vereins Obwalden) seinerseits untersuchte die Verwendung von Mundart-Elementen in Todesanzeigen.

Einen besonderen Ansatz wählten der Journalist Volkhard Scheunpflug und Klara Spichtig (Leiterin Historisches Museum Obwalden), um das Rätsel des «Muttelispiels» zu lösen, welches sich im Museum in Sarnen befindet und dessen seltsame Zahlen lange Zeit nicht gedeutet werden konnten.

Den Abschluss schliesslich bildet ein Essay von Professor ­Albert Gasser mit Bemerkungen zu «konservativ» und «katholisch» in Geschichte und Gegenwart, gleichsam als Gesamtschau über die politische und gesellschaftliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Festschrift kann für 23 Franken in den Buchhandlungen Dillier (Sarnen) und Höchli (Engelberg) erworben werden.

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