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Obwalden

Ein bunter Querschnitt durchs Engelberger Jahr

Die abgesagte Fusion zwischen Titlis- und Brunni-Bahnen oder zu schmale Türen im Altersheim: Die Fasnachtsgruppen legten sich an der Brunnifasnacht ins Zeug.
Der Damenturnverein nahm sich in seinem Sujet der klammen Winnetou-Freilichtspiel-Organisatoren an. (Bild: Beat Christen, Engelberg, 2. März 2019)

In Engelberg ist die Fasnacht archaisch und sie lässt sich nicht in ein Schema pressen. Bestes Beispiel dafür ist der Umzugstermin am Samstagabend. Vergnügen sich die Wintersportler während des Tages noch auf der Skipiste, bricht die fünfte Jahreszeit beim Eindunkeln mit Urgewalt in den Talkessel ein. Innerhalb weniger Minuten ergreifen die Fasnächtler die Macht und geben diese bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags nicht mehr aus der Hand. Traditionell eröffnet die Trichlergruppe Challäwäigger seit Jahrzehnten den Umzug und gibt mit rhythmischen Tönen das Umzugstempo vor. Was dann folgt, ist ein bunter Querschnitt durch das vergangene Jahr, bei dem einiges auf die Schippe genommen wird.

Winnetou sucht «Moneytu» statt Manitu

Dass die missglückte Brautschau der Titlis-Bahnen mit der Brunni-Bahn nicht fehlen durfte, war klar. Und auch diesmal war das Werben von dem im Regen stehenden Bräutigam um die attraktive Braut eine vergebliche Liebesmühe. Dass Winnetou nicht Manitu, sondern «Moneytu» sucht, kam ebenso zu Tage, wie die für die Pflegebetten eine Untermass aufweisende Breite der Türrahmen beim Altersheim-Neubau. Aufgelegt war auch das Thema des dank der Einsprachen von Andermatt nach Engelberg gekarrten Schnees für die Präparation der Titlis-Schanze.

Die zu einem grossen Teil aufwendig gestalteten Umzugswagen wurden von Hunderten von Schaulustigen entlang der Umzugsroute durch die Dorfstrasse bestaunt, während die einheimische Guggenmusik Gaggelaris für eine ausgelassene Stimmung sorgte.

Und so urplötzlich, wie die fünfte Jahreszeit von Engelberg Besitz ergriffen hatte, so schnell war sie wieder weg. Spätestens am Sonntagmorgen hatten die Wintersportler wieder klar das Sagen. Zumindest bis zur nächsten Fasnacht.

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