In der Schweiz begehen jährlich rund tausend Personen Suizid. Um diese Zahl zu reduzieren, hat die Luzerner Psychiatrie eine App zur Suizidprävention lanciert. Es handelt sich um die erste App für Suizidprävention im deutschsprachigen Raum. Am vergangenen Freitag ist die App, die im Zuge des Projekts «Suizidprävention Einheitlich Regional Organisiert» (Sero) entwickelt wurde, in Bern mit der «Innovation Qualité» ausgezeichnet worden.
Die Auszeichnung verliehen hat die vom Berufsverband der Schweizer Ärzte und Ärztinnen gegründete Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin. Sie zeichnet mit dem Preis praxiserprobte Projekte in der Schweiz aus, wie die Luzerner Psychiatrie mitteilt.
Die Sero-App soll Unterstützung vor, während und nach suizidalen Krisen bieten. Sie wurde zusammen mit der Berner Fachhochschule BFH in engem Austausch mit Betroffenen entwickelt. Die Qualität der App wird im Rahmen des Projekts durch die Gesundheitsförderung Schweiz geprüft.
«Die Auszeichnung verleiht weiteren Schub»
Martin Fluder, Leiter Pflege und Mitglied der Geschäftsleitung der Luzerner Psychiatrie, wird in der Meldung wie folgt zitiert: «Dadurch, dass das Erfahrungswissen von Betroffenen und Angehörigen von Anfang an miteinbezogen werden konnte, ist die Sero-App genesungsorientiert und verfügt über eine hohe Akzeptanz. Auch der sichere Umgang mit persönlichen Daten macht die App vertrauenswürdig. Die Auszeichnung verleiht der App weiteren Schub.»
Die App zeichne sich unter anderem durch die Einbindung der visuellen PRISMTM-S-Platte zur Selbsteinschätzung des Suizidrisikos aus, teilt die Luzerner Psychiatrie mit. Diese Integration, kombiniert mit dem Sicherheitsplan, soll die Fähigkeit der Betroffenen, ihr Selbstmanagement zu fördern, stärken. Auf der Grundlage des geteilten Sicherheitsplans können Angehörige in Echtzeit betroffene Personen individuell und zielgerichtet unterstützen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Bezugspersonen und Notfallnummern zu kontaktieren. ( luz )
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