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Zug

«Dieses herzige Restaurant muss man doch einfach zum Laufen bringen»: Luisella Occhipinti wirtet neu im «Chnusperhüsli»

Die 43-Jährige hat jahrelang Erfahrung im Gastro-Bereich und ist sich bewusst, worauf sie sich mit der Übernahme des Bistros in Oberägeri eingelassen hat.
Luisella Occhipinti ist die neue Pächterin des «Chnusperhüslis». (Bild: Maria Schmid (Oberägeri, 2. Februar 2022))
Luisella Occhipinti freut sich auf den Frühling. (Bild: Maria Schmid (Oberägeri, 2. Februar 2022))

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

«Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen» – nicht nur der Name «Chnusperhüsli», sondern auch die Erscheinung des Restaurants in Oberägeri erinnert an das Lebkuchenhaus des Grimm-Märchens. Seit kurzem lockt eine neue Wirtin Gäste in die Gaststube des geschindelten Holzhäuschens. Luisella Occhipinti ist 43 Jahre alt, arbeitet seit jeher in der Gastro-Branche, wohnt schon über zehn Jahre im Ägerital – und kann es scheinbar selber noch nicht ganz fassen, dass sie nun die Herrin über die kleine Beiz ist.

«Ich wurde angefragt, ob ich das Restaurant übernehmen will», erzählt sie an einem der schlichten Holztische sitzend. Der Hexenhäuschen-Charme ist auch im Innern zu finden. Es gibt viel Holz und durch die grossen Fenster fällt viel Tageslicht. Der verwinkelte Grundriss tut sein Übriges dazu. Die Einrichtung konnte sie von ihren Vorgängern übernehmen. Sie haben dem Restaurant 2019 neues Leben eingehaucht, konnten sich jedoch nicht lange halten. Das «Chnubi» war früher bei Einheimischen, Jungen und Junggebliebenen aus der weiteren Umgebung ein bekannter und beliebter Treffpunkt, bevor es einen wahren Dornröschenschlaf von über 10 Jahren erdauern musste.

Seit November versucht nun Luisella Occhipinti ihr Glück. Vor dem Eingang und auf den Tischen stehen brennende Kerzen, Pflanzen, und Bilder sorgen für eine freundliche Atmosphäre. Mit der Dekoration hat sie der Beiz ihren Stempel aufgedrückt. Zwar habe sie jahrelange Erfahrung im Gastro-Gewerbe, ein Restaurant geführt habe sie bisher aber noch nie:

«Ich habe die Chance gepackt und gedacht: jetzt oder nie»,

erzählt sie. «Dieses herzige Restaurant muss man doch einfach zum Laufen bringen.»

Die ehemalige Vorgesetzte greift ihr unter die Arme

Unterstützt bei den Vorbereitungen und der Eröffnung wurde sie von Kolleginnen und Kollegen, ihrem Bruder und von ihrer ehemaligen Vorgesetzten. «Emma Lang unterstützt mich im Hintergrund in der Administration, beim Einkauf und auch beim Abdecken gewisser Spitzen», führt Luisella Occhipinti aus. Wie der Name vermuten lässt, stammt Luisella Occhipintis Familie aus Italien, genauer aus Sizilien. Aufgewachsen ist sie allerdings in Deutschland. «Eigentlich wollte ich in der Schweiz nur eine Saison bleiben», erzählt sie schmunzelnd. Das war vor 15 Jahren.

Während sie erzählt, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für eine Geburtstagsfeier, die später in einem etwas abgetrennten Teil der Gaststube stattfinden soll. Der Start sei nicht ganz einfach gewesen, so die 43-Jährige. Die Coronapandemie und die Eröffnung mitten im Winter waren denkbar ungünstige Voraussetzungen. Sie sei optimistisch, denn immer häufiger finden die Oberägerer den Weg ins «Chnusperhüsli», das etwas ausserhalb des Dorfkerns liegt. «Jetzt kommen auch mal Vereine vorbei und es entwickelt sich eine Stammkundschaft», freut sich die Wirtin. «Bei Gruppen bin ich froh, wenn sich diese vorher anmelden», ergänzt sie, denn bisher bewältigt sie alles allein.

Musik und Paella im Garten

Das Angebot will sie einfach halten – sie setzt auf Selbstgemachtes, etwa Suppe, Chili con Carne oder Pinsa: «Ich wünsche mir, dass die Gäste auch zu einem Schlumi oder Absacker zu mir kommen.»

Geöffnet ist das Bistro unter der Woche von 10.30 bis 14.30 Uhr und von 16.30 bis 23 Uhr – ausser dienstags. Am Samstag ist Occhipinti von 16.30 bis 23 Uhr und am Sonntag von 10.30 bis 20 Uhr vor Ort. Im Frühling werde sie die Öffnungszeiten wohl etwas anpassen, so Occhipinti. «Ich freue mich schon darauf, die Terrasse zu eröffnen und wenn die Gäste wieder frei, fröhlich und unbeschwert einkehren dürfen.» Dann sollen auch Events stattfinden, etwa mit Musik oder eine im Garten zubereitete Paella. Schritt für Schritt will Luisella Occhipinti dem «Chnubi» so wieder Leben einhauchen.

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