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Diesem Steinhauser Fussballer ist das eigene Team ein Rätsel

Der SC Steinhausen hat in der 3. Liga sechs Mal in Folge verloren. Trotzdem glaubt der Verteidiger Diego Messina (23) an die baldige Wende.
Trotz momentaner Baisse fühlt sich Diego Messina wohl im SC Steinhausen.Bild: Maria Schmid (Bild: Maria Schmid, Steinhausen, 3. Oktober 2019)

Martin Mühlebach

Nach sechs Meisterschaftsrunden liegt der SC Steinhausen mit null Punkten am Tabellenende der Gruppe 1 der 3. Liga. Der 23-jährige Diego Messina, der in der Saison 2018/19 vom FC Baar zum SCS stiess, rätselt: «Weshalb wir bislang noch keinen einzigen Punkt zu holen vermochten, ist schwierig zu erklären, zumal unser Team qualitativ besser besetzt ist als in der vergangenen Saison.»

Infolge mehreren Verletzungen und Ferienabwesenheiten habe man in der Vorbereitungsphase auf die laufende Spielzeit nie mit dem kompletten Team trainieren können. Entsprechend unbefriedigend seien dann auch die Vorbereitungsspiele verlaufen – bis man den Zweitligisten Cham II mit 5:4 schlug. «Dieser Sieg», sagt Messina, «liess uns einen guten Saisonverlauf erhoffen. Stattdessen verloren wir, wegen individueller Fehler und dem fehlenden Wettkampfglück, die ersten zwei Meisterschaftspartien, was der Beginn einer Negativspirale war.»

Trotz der in den letzten beiden Matches erlittenen Niederlagen gegen Hünenberg (0:3) und Sins (1:3) sei ein Aufwärtstrend zu erkennen gewesen. Zum einen, weil man näher bei den Gegenspielern gestanden sei als zuvor, zum anderen, weil man endlich die Zweikämpfe angenommen habe. Zudem habe Trainer Egidio Verta, der einen guten Job mache, auf ein 4-4-2-System umgestellt, weil man im zuvor angewandten 3-5-2-System zu oft ausgekontert worden sei.

Ein Fan von Inter Mailand

Um endlich die ersten Punkte einfahren zu können, heisse es nun «arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. Wir haben erkannt, was zu tun ist», versichert Diego Messina. Da die Stimmung im Team trotz der unangenehmen Tabellenlage gut sei, glaubt er, dass man die bevorstehenden Ernstkämpfe mit Respekt, aber unverkrampft und ohne Angst in Angriff nehmen werde.

Nach seinem fussballerischen Vorbild gefragt, sagt der italienische Staatsbürger Messina wie aus der Pistole geschossen: «Ich bin seit jeher ein grosser Fan von Inter Mailand. Nicht zuletzt wegen Javier Zanetti, der während seiner hervorragenden Karriere als Profi nie negativ in Erscheinung getreten ist und stets sein Bestes gegeben hat.»

Dass Zanetti heute als Vizepräsident von Inter Mailand amtiere, stimme ihn zuversichtlich, dass sein Lieblingsverein bald wieder an die vergangenen glorreichen Erfolge anschliessen werde. Messina schwärmt:

«Es war ein unvergessliches Erlebnis, als ich zum ersten Mal das tolle Ambiente im San Siro live geniessen durfte. Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich mir sobald wie möglich das Mailänder Derby zwischen Inter und der AC Milan im Stadion ansehen.»

Es verwundert nicht, dass sich Messina als Motorsport- und Ferrari-Fan outet. Er ist beruflich als Sachbearbeiter Einkauf in der Automobilbranche tätig. «Vor zwei Jahren», erzählt er, «besuchte ich mit meinem Bruder den Grand Prix von Abu Dhabi. Das Rennen gewann Lewis Hamilton, aber Nico Rosberg durfte sich als Weltmeister feiern lassen.» Auf den Ferrari-Rennstall bezogen, bekennt Messina: «Ich drücke stets Charles Leclerc die Daumen, er ist mir viel sympathischer als Sebastian Vettel.»

Seine grössten Vorbilder kommen allerdings nicht aus dem Sport, es sind seine Mutter Antonella und sein Vater Paolo. «Sie führen seit 30 Jahren eine harmonische Ehe, obschon sie nebst guten Zeiten auch weniger gute Zeiten gemeinsam überstanden. Sie liessen nie die Köpfe hängen. Diese positive Lebenseinstellung haben sie auch meinem 27-jährigen Bruder Davide und mir vermittelt, wofür wir ihnen sehr dankbar sind», erklärt Diego Messina.

Er bezeichnet sich als ausgeglichenen und aufgestellten Typen. «Auf dem Rasen kann ich zwar hässig werden, wenn es nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. Aber ich lasse mich nicht provozieren. Ich gehe, wie im Alltag, Konfrontationen aus dem Weg.»

Wer gewinnt die Nichtraucher-Wette?

Am Samstag empfängt der SC Steinhausen auf dem heimischen Eschfeld den kampfstarken SK Root (Spielbeginn um 17 Uhr). Messina ist überzeugt: «Wenn es uns gelingt, die Mehrzahl der Zweikämpfe zu gewinnen, werden wir endlich die ersten Punkte einfahren.»

Messina dürfte bei der Umsetzung dieses Vorhabens über etwas mehr Luft verfügen als auch schon. Der ehemalige Shisha-Raucher hat mit seinem Zigaretten rauchenden Freund Simon Khoury eine Wette abgeschlossen: Wer zuerst wieder seinem alten Laster verfällt, der muss dem anderen ein feudales Nachtessen spendieren.

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