Der 31. Oktober 1517 war ein Wendepunkt in der Kirchengeschichte: An diesem Tag schlug der deutsche Reformator Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg. Auch wenn dieser Akt historisch umstritten ist, gilt der 31. Oktober in ganz Norddeutschland seit 2018 als gesetzlicher Feiertag.
Auch die Reformierte Kirche der Schweiz feiert den Reformationssonntag. Nicht wie die Norddeutschen am 31. Oktober, aber mit dem jeweils ersten Sonntag im November ganz bewusst in unmittelbarer Nähe zum Datum des Thesenanschlages.
Die Reformierten des Kantons Zug begehen diesen Feiertag heuer zum ersten Mal auf besondere Weise – mit einem sogenannten Kanzeltausch. Die Pfarrpersonen werden also am Sonntag, dem 3. November, zu Gast in einer anderen Kirche sein, wie es einer Mitteilung der Reformierten Kirche Kanton Zug zu entnehmen ist. Sie verlassen die «heimische» Kanzel und sprechen von einer anderen zu den Menschen.
Herausforderungen gemeinsam angehen
Auf diese Weise würden die Gemeindemitglieder eine andere Pfarrperson und damit die Vielfalt in der Gestaltung von Wort und Liturgie in der Kirche kennenlernen, heisst es in der Mitteilung weiter. Zudem würden durch den Kanzeltausch Nähe und Verbundenheit unter den Gemeinden gestärkt. Die Reformierte Kirche Kanton Zug erklärt diesen Kanzeltausch zur neuen jährlichen Tradition anlässlich des Reformationssonntages, «als Zeichen von Rückbesinnung und Orientierung für eine Zukunft, in der Herausforderungen vermehrt gemeinsam in Angriff genommen werden müssen».
Die Zuordnung der jeweiligen Pfarrperson erfolgt jeweils per Los. Für den Sonntag, 3. November, sieht die Einteilung wie folgt aus: Pfarrer Andreas Maurer ist in Unterägeri zu Gast, Pfarrer Michael Sohn in Baar, Pfarrerin Corinna Boldt in Cham, Pfarrerin Semira Roth in Menzingen, Pfarrer Manuel Bieler in Rotkreuz und Pfarrer Jörg Leutwyler in Steinhausen. (fae)
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