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Nidwalden

Die Winkelried-Figur auf dem Stanser Dorfbrunnen erhält eine Verjüngungskur

Der Winkelriedbrunnen auf dem Stanser Dorfplatz ist derzeit eingerüstet. Im Innern frischen Steinbildhauer die Figur des Nationalhelden auf. Das ist aber nicht die einzige Arbeit, die sich aufgedrängt hat.
Steinbildhauer Pascal Lussi arbeitet an der Figur des Winkelriedbrunnens auf dem Dorfplatz. (Bild: Corinne Glanzmann (Stans, 28. November 2018))
Die eingepackte Winkelried-Figur, im Hintergrund rechts das ebenfalls eingehüllte Regierungsgebäude. (Bild: Corinne Glanzmann (Stans, 28. November 2018))

Oliver Mattmann

Oliver Mattmann

Im Stanser Dorfzentrum scheinen eingehüllte Objekte gegenwärtig in Mode zu sein. Einerseits wird das Regierungsgebäude umfassend saniert, andererseits versperrt ein Arbeitsgerüst seit rund zwei Wochen die uneingeschränkte Sicht auf den Winkelriedbrunnen am unteren Ende des Dorfplatzes. Während beim Regierungsgebäude teils markante Massnahmen wie der Einbau eines Lifts umgesetzt werden, ist beim Brunnen mit Säule und Figur obendrauf, die den Helden der Schlacht von Sempach 1386 mit einer Lanze zeigt, Feinarbeit gefragt. Das Bauwerk werde grossflächig gesäubert und Ritzen wieder ausgefüllt, damit kein Wasser eindringen und gefrieren kann, weil dadurch die Gefahr von kleinen Steinabplatzungen steigt, erklärt Stefan Zimmerli, Sachbearbeiter Immobilien bei der Gemeinde Stans. Dadurch erhalte man wieder eine homogene, glatte Oberfläche. Mit dieser Aufgabe, die höchste Sorgfalt erfordert, sind die einheimischen Steinbildhauer Peter und Pascal Lussi betraut worden.

Eintretendes Wasser verursacht Kalk

Der Brunnen zu Ehren des Nationalhelden stammt aus dem Jahr 1723 oder 1724 – es finden sich unterschiedliche Angaben in der Geschichtsschreibung – und steht unter Denkmalschutz, die Figur selber ist heute eine Kopie. Das ebenfalls unter Schutz stehende Winkelrieddenkmal oberhalb des Dorfplatzes wurde erst später, im Jahr 1865, erstellt. Doch zurück zum Brunnen: Dessen Unterhalt findet in der Regel in einem Rhythmus von rund 15 Jahren statt. Ursprünglich wären die gegenwärtigen Arbeiten erst für 2019 vorgesehen gewesen. Doch Probleme mit der Brunnenbeleuchtung führten dazu, dass der Gemeinderat deren Reparatur und den Unterhalt zusammennahm und das Projekt vorzog. Kostenpunkt: rund 20000 Franken. «Es macht Sinn, die Synergien zu nutzen. Sonst hätten wir den Brunnen zweimal innert kurzer Zeit zur Baustelle erklären müssen», hält Stefan Zimmerli fest.

Die auftretenden Mängel bei der Beleuchtung seien auf eintretendes Wasser bei den Lampen zurückzuführen. Dies habe zu Kalkablagerungen geführt, die Lichtwellenleiter funktionierten nicht mehr richtig. Dies wurde bei einer genaueren Untersuchung des Brunneninnenlebens festgestellt. Etwas überraschend kamen bei dieser auch freiliegende Leitungen für die Beleuchtung zum Vorschein. Nun sind sie in schützende Rohre verlegt worden. «Die Dokumentation früherer Arbeiten war unvollständig», hält Stefan Zimmerli dazu fest. «Beim nächsten Mal werden wir genau wissen, was uns erwartet.»

Figur ist nicht mehr lange eingepackt

Das nächste Mal, das dürfte wieder in rund 15 Jahren sein, sofern sich vorher keine ungeplante Restaurierung aufdrängt. Dann wird der Brunnen sein 300-Jahr-Jubiläum bereits hinter sich haben. Trotz seines hohen Alters – den Stolz über die damalige Heldentat ihres Vorfahren lassen sich die Nidwaldner nicht so schnell nehmen, auch wenn die Winkelried-Figur derzeit «eingepackt» ist. Lange müssen sie nicht mehr warten, bis sie ihn wieder zu Gesicht bekommen. Am Freitag sollen die Arbeiten abgeschlossen werden und am Montag kommt das Gerüst weg.

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