Matthias Piazza
Matthias Piazza
Auch gut einen Tag nach der Seilbahn-Panne ist noch unklar, warum am Sonntagmorgen um 9 Uhr die Lungern-Turren-Bahn plötzlich stillstand. Bei der leeren talwärts fahrenden Kabine wurde die Fangbremse ausgelöst. Warum sich die Halteklammern aus der Federung lösten und die Kabine so ans Tragseil fixierten, ist für Geschäftsleiter Paul Käslin ein Rätsel. «Weil die Kabine ja leer war, konnte niemand den Notstopp betätigen.» Bei den monatlichen Tests der Fangbremse sei nichts Aussergewöhnliches aufgefallen, auch nicht nach der eingehenden Funktionskontrolle der Bahn nach dem Zwischenfall am Sonntag. Darum habe man guten Gewissens am Sonntagnachmittag um 14.40 Uhr den Bahnbetrieb wieder aufnehmen können.
Derweil laufen die Abklärungen mit dem Seilbahnhersteller Garaventa und dem Bundesamt für Verkehr weiter.
Die insgesamt 27 Passagiere aus der bergwärts fahrenden Kabine wurden per Helikopter ins Tal geflogen. Die Spezialisten der «Swiss Helicopter» flogen etwa ab 11 Uhr rund eine halbe Stunde lang. Dann hatten alle wieder sicheren Boden unter den Füssen. Es gab keine Verletzten. Wegen der blockierten Fangbremse habe man die Kabinen nicht mit dem Notantrieb ins Tal befördern können, begründet Paul Käslin die Evakuation per Helikopter.