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Luzern

Gmür soll den CVP-Sitz im Ständerat verteidigen

Auf den Krienser Konrad Graber soll Nationalrätin Andrea Gmür aus der Stadt Luzern folgen. Sie stach in der internen Ausmarchung Parteivizepräsidentin Yvonne Hunkeler und Fraktionschef Ludwig Peyer aus.
Glückliche Siegerin: Andrea Gmür nach der Nomination zur Ständeratskandidatin der CVP Luzern. Bild: Boris Bürgisser (Sursee, 29. Januar 2019)

Lukas Nussbaumer

Um exakt 22.33 Uhr war es in der Stadthalle Sursee so weit: Die 508 Delegierten der CVP des Kantons Luzern – so viele wie noch nie – kürten ihre Nationalrätin Andrea Gmür zur Ständeratskandidatin. Sie soll den Sitz des Ende Jahr abtretenden Konrad Graber verteidigen. Graber gehört dem Ständerat seit 2007 an (siehe unten).

Die seit 2015 im Nationalrat politisierende Andrea Gmür holte im dritten Wahlgang 264 Stimmen, ihre verbliebene Konkurrentin, Parteivizepräsidentin Yvonne Hunkeler, deren 242. Im zweiten Wahlgang machte Gmür 214 Stimmen, Hunkeler 191, Peyer 103 – er schied damit nach Runde zwei aus. In der ersten Ausmarchung war die Reihenfolge gleich: Gmür kam auf 203 Stimmen, Hunkeler auf 164, Peyer auf 140.

Andrea Gmür begründete ihren angestrebten Wechsel ins Stöckli damit, sich in der kleinen Kammer noch effizienter für Bildungsanliegen und für Luzern einsetzen zu können. Die 54-jährige frühere Gymnasiallehrerin und Kantonsrätin versprach gleichzeitig, sich bei einer Nichtnomination weiter mit aller Kraft im Nationalrat zu engagieren.

Alt-Regierungsrat wirbt für die Siegerin

Als «Götti» wählte die aktuelle Präsidentin der städtischen CVP den früheren Regierungsrat Markus Dürr, der wie Gmür aus dem Toggenburg stammt. Gmür habe sich im Nationalrat einen guten Ruf erworben. «Sie braucht als erfahrene Bundespolitikerin im Ständerat keine Zeit, um sich einzuarbeiten», so Dürr. Er empfahl, Gmür sowohl für den Stände- als auch für den Nationalrat zu nominieren. Diesen Entscheid fällt die CVP laut ihrem Präsidenten Christian Ineichen erst nach den kantonalen Wahlen vom 31. März.

Die 51-jährige selbstständige Unternehmensberaterin Yvonne Hunkeler aus Grosswangen strich in ihrer achtminütigen Vorstellung ihre Fähigkeiten als Finanz- und Verkehrspolitikerin heraus. Sie würde sich für die Beseitigung der Fehlanreize beim nationalen Finanzausgleich und für bessere Zugverbindungen des Kantons Luzern einsetzen.

Zur Nomination empfohlen wurde die Verwaltungsratspräsidentin der Verkehrsbetriebe Luzern und Basel vom früheren Parteipräsidenten Pirmin Jung. «Yvonne Hunkeler wird die Wahl in den Ständerat gewinnen», prophezeite Jung. Kandidiere Andrea Gmür wieder für den Nationalrat, gelinge es der CVP zudem, ihre drei Nationalratssitze zu halten. Jung sprach sich im Gegensatz zu Markus Dürr gegen Doppelkandidaturen für den National- und Ständerat aus.

Der 54-jährige Ludwig Peyer aus Willisau pries sich als Generalist an. «Ich bin wie der abtretende Konrad Graber ein politischer Handwerker. Und die braucht es im Ständerat», sagte der Geschäftsführer des Verbands der Luzerner Gemeinden – zu Beginn seiner Rede nervöser als die beiden Kandidatinnen. Die Rolle der «Gotte» übernahm Silvia Bolliger, Leiterin der kantonalen Dienststelle Asyl und Flüchtlingswesen. Peyer liebe die harte politische Arbeit und sei Garant dafür, sachliche Entscheide zu fällen, sagte sie.

Die Ständeratswahlen finden am 20. Oktober statt. Bereits nominiert sind der freisinnige Damian Müller (34, Hitzkirch), der seit 2015 im Stöckli sitzt, und SP-Kantonsrat David Roth (33, Luzern). Offen ist, ob die SVP mit Nationalrat Franz Grüter (55, Eich) antritt.

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