Das Gebäude sticht von weitem ins Auge. Grund dafür sind die Pfosten an der Frontseite, die von links nach rechts fliessend in der Farbe von grün zu gelb wechseln. Es handelt sich um die neue Landi Baar, die kürzlich auf dem ehemaligen Trichema-Areal im Industriegebiet eröffnet wurde. Mit der Sanierung des Gebäudes wurde im Dezember 2019 begonnen, schon einige Monate davor waren aber bereits Vorarbeiten erfolgt. Denn dort, wo jetzt die 75 Aussenparkplätze liegen, waren früher Gebäude. Hans Bellmont, Geschäftsführer der Landi Zugerland, zeigte sich an der Medienorientierung am Tag vor der Eröffnung stolz über den neuen Laden:
«Die Filiale wurde zu einer der schönsten in der Schweiz.»
Doch die Sanierung sei nicht ohne gewesen. Als Wechselbad zwischen Erfolg und Rückschlägen beschreibt es Bellmont. «Es gab Tage, an denen alles wie am Schnürchen lief, und andere Momente, in denen wir auf grosse Schwierigkeiten stiessen», erklärt er. Schwierigkeiten barg das alte Gebäude selbst: Beispielsweise mussten die Altlasten abgetragen werden, aber auch das Grundwasser und der Boden sorgfältig bearbeitet werden. «Viele haben im Vorhinein gezweifelt, dass eine Landi in dieser alten Fabrikhalle umsetzbar ist. Doch es ist gelungen.»
Die Kosten seien denn auch entsprechend hoch gewesen. Allein für die Gebäude mussten sieben bis acht Millionen Franken investiert werden. Noch zu Beginn des Projekts war es auf sechs Millionen budgetiert, doch man hatte schnell eingesehen, dass das Projekt teurer würde, und beantragte bei der Generalversammlung im Frühling 2019 einen Nachtragskredit. Gekauft wurde das Areal 2017.
Landi Baar führt Produkte für den Imkereibedarf
Nun ist sie eröffnet. Auf gut 2000 Quadratmetern wird ein Angebot von 8000 Produkten präsentiert. Neben dem klassischen Detailhandelssortiment – wie Getränken und Gemüse – gehören zur Landi selbstredend auch die Agrarprodukte wie Futtermittel. Speziell ist ausserdem, dass dies die einzige Filiale im Kanton Zug ist, die Produkte für den Imkereibedarf führt. Die nächstgelegene Filiale mit diesem Sortiment liegt im Sattel. Hans Bellmont ist überzeugt:
«Das Bedürfnis ist gegeben, das haben wir im Vorhinein mit den Betroffenen im Gespräch herausgefunden.»
Wie er weiter Auskunft gibt, wurde der Laden nach neustem Konzept eingerichtet. Will beispielsweise heissen: Die Regalhöhen sind etwas tiefer, sodass die Kunden jene überblicken können, und die Weinecke wurde mit dunklen Details ausgestattet. Ausserdem wurde in die Decke auf die bestehenden Träger, welche früher zum Teil aussen am Gebäude lagen, Glas angebracht, sodass durch das grosse Fenster Tageslicht einfällt. Bei gutem Wetter ist die LED-Beleuchtung so fast überdrüssig.
Hof-Märcht zur Miete im gleichen Gebäude
Im selben Gebäude, noch vor dem Eingang der Landi, ist ausserdem der Hof-Märcht des Baarer Hotzenhofs eingemietet. Neben regionalen Produkten wie frischem Gemüse und selbstgemachtem Joghurt werden hier mittags Menus angeboten – sobald das pandemiebedingt wieder erlaubt ist. Bis dahin können die Speisen nur abgeholt werden.
Am gleichen Standort befindet sich ausserdem die Verwaltung der Landi Zugerland mit dem gesamten Büropersonal. Auf der Freifläche vor der Landi von ungefähr 4500 Quadratmeter ist eine Gewerbefläche von 9000 Quadratmetern möglich. Jene soll in den nächsten Jahren erstellt und vermietet werden.