(sez) Seit mehr als einem Jahr engagieren sich in Sarnen, Sachseln und Alpnach drei breit abgestützte Lokalkomitees für die Konzernverantwortungsinitiative. «Für die Menschen in Obwalden ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Konzerne wie Glencore dafür geradestehen sollen, wenn sie Kinder mit Schwermetallen vergiften oder ganze Landstriche zerstören», sagt Marie-Theres Burch vom Lokalkomitee Sarnen.
Dick Marty, alt FDP-Ständerat, sagt: «Ich finde es beeindruckend, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger in allen Landesteilen für unsere Initiative einsetzen. Das ist sehr wichtig, denn es geht um die grundlegendste Selbstverständlichkeit unseres Rechtsstaates: Wer einen Schaden anrichtet, der soll auch dafür geradestehen. Das muss endlich auch für Konzerne wie Glencore und Syngenta gelten.» Zwei Argumente der Komitees, warum die Initiative so dringend nötig sei, im Kurzabriss:
- In der Stadt Cerro de Pasco (Peru) sind Luft, Boden und Wasser mit Schwermetallen vergiftet. Schuld daran ist eine riesige Mine, die von Glencore kontrolliert wird. Gerade für Kinder hat das dramatische Folgen: Blutarmut, Behinderungen und Lähmungen. Analysen zeigen, dass die Bleikonzentration in den letzten Jahren weiter zugenommen hat.
- Syngenta-Pestizid vergiftet Landarbeiter in Indien: Immer wieder verkauft Syngenta hochgiftige Pestizide, die in der Schweiz wegen ihrer Gefährlichkeit fur Gesundheit und Umwelt schon lange verboten sind. Mitverantwortlich ist Syngenta für einen besonders krassen Fall, bei dem mehrere hundert indische Landarbeiter beim Pestizideinsatz vergiftet wurden und über zwanzig von ihnen starben.
Die Konzernverantwortungsinitiative wurde vom ehemaligen FDP-Ständerat und Staatsanwalt Dick Marty zusammen mit einer breiten Koalition von 120 Menschenrechts- und Umweltorganisationen lanciert. Die Initiative wird heute von vielen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Politikerinnen und Politikern aller Parteien unterstützt. Ebenfalls stehen die Schweizer Bischofskonferenz, die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz und die Schweizerische Evangelische Allianz hinter der Initiative. Sie kommt am 29. November zur Abstimmung.
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