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Kolumne «Stadtwärts»

Die Katze als Quelle der Inspiration

Des Autors Katze hat schon manchen Artikel «angeregt» – auch als Beobachterin hilft sie ihm.

Seit einem halben Jahr sind meine Frau und ich stolze Katzeneltern. Luna, eine Mischung aus Britisch Kurzhaar und Russisch Blau, prägt seither unser Leben. Sie will gefüttert werden, verlangt Aufmerksamkeit und weckt uns morgens zuverlässig wie ein Wecker. Und trotzdem: Wir sind völlig vernarrt in sie. Denn sie ist einfach herzallerliebst.

Ist sie nicht herzallerliebst – auch bei der Zeitungslektüre?
Bild: Bilder: mst

Nicht nur lässt Luna unsere Herzen höher schlagen, sie hilft mir auch bei der Arbeit. Da sie sehr ängstlich ist, geht sie nur ins Freie, wenn jemand mit ihr mitgeht. Ich mache das sehr gerne und nehme sie regelmässig mit vor die Haustüre. Ich gebe zu, dass ich das auch schon während Home-Office-Zeiten gemacht habe.

Aber keine Angst, liebe Chefs: Während Luna rumschnüffelt, Gras abbeisst und die Vögel beobachtet, hirne ich neben ihr an Formulierungen für einen Bericht oder an neuen Artikelideen rum. Schon mehrere Male sind mir so neue Geschichten in den Sinn gekommen, die es dann in die Zeitung geschafft haben. Ironischerweise ist mir auch die Idee zu dieser Kolumne während Lunas Freigang gekommen.

Luna – von uns auch gerne als «Luni» oder «Madame» bezeichnet – ist auch während des Artikelschreibens gerne vor Ort. So lag sie vergangene Woche auf dem Sofa neben mir und beobachtete mich intensiv, wie ich die Tastatur bediente. Es muss faszinierend gewesen sein, schaute sie mir doch mindestens eine halbe Stunde lang fokussiert zu.

Meiner Frau ist es auch schon passiert, dass Luna während einer Videopräsentation, die online stattfand, über die Tastatur trampelte. Da sie aber so niedlich ist, kam das bei den anderen Teilnehmern gut an. Wer findet es schon nicht herzig, wenn eine Katze vor dem Bildschirm durchläuft?

Man muss sie einfach gerne haben.

Es muss eine Art von Weckruf gewesen sein. Im Sinne von: «Ich will deine Aufmerksamkeit. Jetzt.» Katzen kennen da ja gar nichts. Und auch unsere Luna ist da nicht anders. Manchmal lässt sie nicht locker und miaut, rollt herum und tut, bis sie bekommt, was sie will: Streicheleinheiten. Und da lasse auch ich mich ab und zu ablenken und kraule ihr den Hals. Das – muss ich leider zugeben, liebe Chefs – ist dann für meine Produktivität weniger hilfreich.

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