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Energiekrise

Die grossen Einkaufscenter in der Zentralschweiz verzichten auf ihre Weihnachtsbeleuchtungen

Shoppen inmitten weihnächtlicher Lichterketten: Das wird es diesen Advent in den meisten grossen Einkaufscentern der Zentralschweiz nicht geben.

Die grossen Einkaufscenter der Schweiz und auch der Zentralschweiz reagieren auf die Energiekrise: Sie verzichten im kommenden Advent auf ihre Weihnachtsbeleuchtungen. Zuerst hatte das Einkaufscenter Metalli in Zug verkündet, dass die Lichterketten im Keller bleiben. Wegen der aktuellen Lage wolle die Mietervereinigung der Metalli Zug mit dem Verzicht ein Zeichen setzen, so die Begründung.

Die Weihnachtsbeleuchtung in der Metalli - heuer bleibt diese im Keller.
Bild: Bild: fotozug.ch

Am Dienstag gab auch das Glattzentrum in Wallisellen bekannt, dass man auf Festbeleuchtung im Advent verzichten wird: Normalerweise erstrahlt der Glatt Tower komplett in einem Lichtermantel, heuer nicht. «Jede Kilowattstunde Strom, die wir nicht brauchen, bleibt für die Allgemeinheit übrig», erklärte die Geschäftsleitung.

Auch viele Zentralschweizer Einkaufscenter werden nicht in festlichem Lichte glänzen, wie sie auf Anfrage erklären. Dies trifft zum Beispiel auf sämtliche von der Migros Luzern betriebenen Einkaufscenter Zugerland Steinhausen, Länderpark Stans, Surseepark, Seetal-Center Hochdorf, Sarnencenter, Herti Zug, Rigimärt Küssnacht, Urnertor Bürglen und Dorfmärt Wolhusen zu. Und nicht nur aussen verzichtet die Migros auf Weihnachtsbeleuchtung, wie Rahel Kissel, Leiterin Unternehmenskommunikation, mitteilt: «In den von der Migros Luzern betriebenen Einkaufscentern verzichten wir dieses Jahr innen wie auch aussen auf Weihnachtsbeleuchtungen. Damit leisten wir einen solidarischen Beitrag an die aktuelle Situation einer drohenden Strommangellage.»

Wie viel Strom die Migros mit der Massnahme genau spart, ist nicht bekannt; genaue Zahlen dazu gebe es nicht. Energiesparen sei aber schon immer ein wichtiges Thema. «So wurden in den letzten Jahren verschiedenste stromsparende Massnahmen, wie die Umrüstung auf LED-Beleuchtung oder angepasste Anlagebetriebszeiten, umgesetzt. Konstant prüfen wir weitere Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken und auf nachhaltige Energieträger zu setzen», so Kissling.

Emmen Center senkt die Temperatur im Gebäude um zwei Grad

Auch im Emmen Center wird es heuer keine Weihnachtsbeleuchtung im Aussenbereich geben. Das Emmen Center geht aber noch weiter, wie Center-Direktor Roland Jungo betont: Logos, Aussenbeleuchtung, wo es die Sicherheit erlaubt, und Schaufenster würden eine Stunde nach Centerschliessung ausgeschaltet und erst eine Stunde vor Centeröffnung wieder eingeschaltet. Zudem werde im Center die Temperatur um zwei Grad gesenkt. Und: Der Einsatz von Lichtelementen bei der Weihnachtsdeko im Gebäudeinnern werde stark reduziert, auch werde die Weihnachtsdeko zwei Wochen später als bisher installiert, also gegen Ende November.

Beim Emmen Center, dem flächenmässig zweitgrössten Einkaufszentrum der Zentralschweiz, weiss man ebenfalls nicht exakt, wie viel Energie mit den Massnahmen gespart wird. Dies könne nicht exakt beziffert werden, da man jedoch schon vor Jahren auf LED umgestellt habe, spare man schon lange Energie. Jungo: «Die Einsparung wird durch den freiwilligen Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung im Aussenbereich und den zeitlichen Einschränkungen bei den Logos und Aussenbeleuchtung noch massiv verstärkt. Mit diesen freiwilligen Massnahmen leisten wir einen signifikanten Beitrag zu dem Energiesparmassnahmen in der Schweiz.»

Das grösste Einkaufszentrum der Zentralschweiz ist die Mall of Switzerland. Als einziges der angefragten Center weiss man in der Mall noch nicht definitiv, ob die Weihnachtsbeleuchtung hervorgeholt wird oder nicht: «Da das Projekt Weihnachtsbeleuchtung bei uns in Überarbeitung ist, sind wir noch nicht in der Lage, ihre Fragen zum jetzigen Zeitpunkt zu beantworten», heisst es auf Anfrage. In den kommenden Tagen werde über einen Entscheide informiert.

Noch offen ist, wie man in der Energiekrise bei der Mall of Switzerland in Sachen Weihnachtsbeleuchtung entscheidet. Dies werde in den kommenden Tagen kommuniziert, heisst es auf Anfrage.

Bereits entschieden haben die Verantwortlichen im Pilatusmarkt: «Aufgrund der drohenden Energieknappheit wird im Pilatusmarkt auf die Aussen-Weihnachtsbeleuchtung verzichtet», sagt Centerleiter Thomas Hari.

Es wird trotzdem weihnächtlich beim Shopping

Die Zentralschweizer Einkaufscenter also bleiben in diesem Advent dunkel. Weihnächtlich wird es aber trotzdem. Alle erwähnten Shopping-Tempel werden im Innenbereich Weihnachtsbeleuchtung haben und besondere Attraktionen. In der Metalli in Zug etwa wird eine Weihnachtslandschaft aufgebaut, in den Zentren der Migros setzt man ebenfalls auf Weihnachtsdekoration ohne Energiebedarf. Geplant sind auch ein künstliches Eisfeld, Bastelaktivitäten für Kinder, Musikauftritte oder Geschenkli in Form von Schoggi. Im Emmen Center gibt es natürlich auch eine Weihnachtsdekoration, konkret ebenfalls eine Winterlandschaft, zudem gibt es ein Adventskalender, wo man täglich Preise gewinnen kann. Und im Pilatusmarkt wird im Innenbereich ein weihnachtliches Ambiente geschaffen, auch der Weihnachtszirkus kehrt nach zwei Jahren Corona-Pause zurück.

Nun wird der kommende Advent zeigen, wie die Kundschaft auf Einkaufstempel im Advent ganz ohne Weihnachtsbeleuchtungen reagieren wird. Uns interessiert Ihre Meinung schon jetzt. Beteiligen Sie sich an unserer Abstimmung und teilen Sie Ihre Meinung zum Thema in der Kommentarspalte und auf Facebook mit.

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