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Zug

Die Eulen rufen

Kürzlich hat der Innerschweizerische Malerunternehmer-Verband die Preise für den Lehrlingswettbewerb verliehen.
Die Bestplatzierten des Wettbewerbs präsentieren stolz ihre kleinen Kunstwerke. (Bild: PD)
Freuen sich über die Auszeichnungen (von links): die Drittplatzierte Melanie Zwyer (mit «Herbsttraum»), Siegerin Svenja Bühlmann mit «Ruf der Eulen» und die Zweitplatzierte Alina Häusermann mit «50416») sowie IMV-Präsident Benjamin Zehnder. (Bild: PD)

Für den Innerschweizer Malerunternehmer-Verband: Christian Mattli

Für den Innerschweizer Malerunternehmer-Verband: Christian Mattli

«Auch heuer ist es sehr beeindruckend, was wir an Kreativität alles zu sehen bekommen», meinte Benjamin Zehnder, Präsident des Innerschweizerischen Malerunternehmer-Verbands (IMV), am Samstag, 9. April, in Goldau. «Das freut mich riesig.» Die Freude von Benjamin Zehnder teilten an diesem Tag fast zweihundert Personen. Sie hatten sich im Berufsbildungszentrum Goldau zur Prämierung des diesjährigen Lehrlingswettbewerbs eingefunden.

Zur Teilnahme am Wettbewerb berechtigt waren wiederum Maler-Lernende EFZ und EBA im zweiten Ausbildungsjahr aus den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden sowie Zug. Die Aufgabe heuer war, eine kleine Truhe aus Metall mit malerischen Mitteln und Ideen in ein eigenständiges Werk zu verwandeln. Mehr als siebzig Lernende aus der ganzen Zentralschweiz nahmen sich dieser Herausforderung an und legten sich dafür mächtig ins Zeug. Auf die metallenen Truhen zauberten sie jahreszeitliche Motive, Tierfiguren, Pflanzen und Ornamente oder farbliche Stimmungsbilder. Sie verwandelten die Truhe effektvoll in einen Lederkoffer oder eine Holzkiste, sodass jedes Werk am Ende seine eigene kleine Geschichte erzählte. Der sechsköpfigen Jury aus Branchenfachleuten jedenfalls fiel es nicht leicht, die besten Werke zu bestimmen. Massgebend für die Bewertung waren die folgenden sechs Kriterien: Gesamteindruck, Kreativität, Farbgebung, Sauberkeit der Ausführung und zeitlicher Aufwand sowie individuelle Präferenzen.

Den Sieg holte sich die 17-jährige Svenja Bühlmann aus Küssnacht. Sie absolviert ihre Lehre bei der Utiger Maler AG in Baar. Auf ihrem Werk mit dem Titel «Ruf der Eulen» sind auf der Vorderseite vier Eulen zu sehen und auf der Rückseite vier landschaftliche Motive mit Waldtieren. «Den Wald im Besonderen und die Natur überhaupt liebe ich sehr», meinte die Siegerin. Als sie im Internet ein Bild mit vier Eulen entdeckt habe, sei für sie klar gewesen, wie ihre Truhe am Ende aussehen soll. «Doch der Weg dahin brauchte viel Geduld und Nerven», sagt Svenja Bühlmann.

Ab Dezember 2021 investierte sie rund achtzig Stunden in ihr Werk – die allermeiste Zeit davon in der Freizeit. So lange dauerte es, die Zeichnung zu entwerfen, die Acrylfarben zu mischen und diese dann Schicht um Schicht mit feinem Strich aufzutragen, sodass schliesslich auch die angestrebten 3D-Effekte entstanden. «Am Anfang habe ich schon ein wenig gezweifelt, ob Svenja diesen Aufwand wirklich leisten kann», sagt Lehrmeister Bruno Pepe. «Aber sie hat es geschafft, und das Ergebnis ist einfach perfekt. Das macht mich sehr stolz.»

Den zweiten Platz im Lehrlingswettbewerb belegt Alina Häusermann, die ihre Lehre bei der MVM AG in Emmenbrücke absolviert. Sie hatte ihre Truhe – mit dem Titel «50416» – technisch gekonnt und gestalterisch souverän in einen Reisekoffer verwandelt, womit das Werk nun von der Sehnsucht nach fremden Orten erzählt. Die drittbeste Arbeit stammt von Melanie Zwyer von der R. & M. Schuler GmbH in Bürglen. Ihr Werk zeigt einen edlen Hirsch, der dem Betrachter oder der Betrachterin aus einem tief-verträumten Wald heraus in die Augen schaut. Alle fünfzehn Bestplatzierten durften für ihre Leistung einen Barpreis entgegennehmen. Ausserdem erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs einen Gutschein fürs Kino.

Bereit für künftige Herausforderungen

«Mit unserem Wettbewerb verfolgen wir mehrere Ziele», sagte IMV-Präsident Benjamin Zehnder an der Prämierung. «Wir fördern die Kreativität der angehenden Malerinnen und Maler. Wir ermuntern sie, den Umgang mit neuen Materialien und Werkzeugen zu lernen. Und wir fördern das selbstständige Arbeiten, sodass die jungen Berufsleute allfällige Wissenslücken erkennen und schliessen können, damit sie fähig werden, künftige Herausforderungen zu meistern.»

Der IMV-Präsident gratulierte allen Lernenden zu ihren exquisiten Objekten. «Dass Sie alle an unserem Wettbewerb mitgemacht haben, beweist, dass Sie bereit sind, mehr als das übliche Mass zu leisten.» Und das ist doch eine ausgezeichnete Voraussetzung für den Start ins letzte Drittel der Lehrzeit.

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