notifications
Luzern

Die Auflagen sind zu hoch: Fussballclubs in Luzern und Zug verzichten auf Nachwuchstrainings

Die Fussball-Junioren aller Altersstufen könnten am Montag wieder zu trainieren beginnen. Der Aufwand dafür ist für die meisten Clubs aber zu gross. Unter anderem verbieten die Corona-Hygieneregeln jeglichen Körperkontakt.
C-Junioren des Fussballclubs Hildisrieder SV im Jahr 2017 beim Trainieren. So nahe dürften sie sich heute wegen des Coronavirus nicht mehr kommen.
(Bild: Pius Amrein  (5. August 2017)()
Auch ein solches Bild wäre zurzeit wegen des Coronavirus nicht möglich: Emanuel Willi, Nachwuchschef des FC Kickers, im Jahr 2015 beim Training mit  E-Junioren.
(Bild: Dominik Wunderli (29. April 2015))

Hugo Bischof und Sandra Ziegler

Hugo Bischof und Sandra Ziegler

Gemäss den gelockerten Corona-Bestimmungen des Bundes dürften Fussballclubs ihr Nachwuchstraining am kommenden Montag eigentlich wieder aufnehmen. Aber wohl nur die wenigsten werden dies auch tun. Das zeigt eine nicht repräsentative Umfrage bei einigen Clubs in unserer Region. Die vom Bundesamt für Sport gemeinsam mit Swiss Olympic festgelegten Auflagen seien zu hoch und kaum umsetzbar.

FCL: «Aufwand und Ertrag stimmen nicht überein»

Beim FC Luzern ist der Trainingsbetrieb in der FCL-Nachwuchsabteilung vorläufig bis zum 31. Mai sistiert. «Für uns stimmen aktuell der Aufwand, der Ertrag und die Verantwortung mit den vorgegebenen Auflagen nicht überein», teilte der FCL seinen Junioren und deren Eltern mit. Ein Trainingsbetrieb «in Kleingruppen und ohne Körperkontakt» sei kaum möglich. Wie es weitergehe, bespreche der FCL zurzeit intern, sagte FCL-Mediensprecher Markus Krienbühl auf Anfrage.

Auch beim SC Kriens rollt der Ball bei den Junioren vorerst noch nicht. «Unter diesen Bedingungen macht es keinen Sinn», sagt SCK-Sportchef Bruno Galliker.

«Der zusätzliche Aufwand, mit Gruppen von jeweils nur vier Spielern und einem Trainer, wäre enorm.»

Wie das Training mit der 1. Mannschaft ablaufen wird, entscheidet der in der Challenge-League spielende SC Kriens am Freitagnachmittag. Auch Zug 94 trainiert bis auf weiteres nicht. Die Sicherheitsbestimmungen seien nur schwer umzusetzen, teilte der Club mit. Das Ziel sei aber, «möglichst bald wieder Fussball zu spielen».

«Der Aufwand wäre viel zu gross, so macht es vorläufig keinen Sinn», heisst es auch beim SC Cham. Man warte den nächsten Bundesratsentscheid am 27. Mai ab und hoffe auf eine Lockerung der Bestimmungen, sagt Sportchef Marcel Werder.

Beim SC Buochs tönt es ähnlich. Dessen Co-Präsident Daniel Gasser betont:

«Mit diesen Massnahmen ist ein Trainingsbetrieb leider unmöglich, wir bedauern das sehr.»

Das Problem seien vor allem die kleine Gruppengrösse und die nötige Distanz zwischen den Spielern. «Wir hoffen jedoch, dass die Lockerungen in einem weiteren Schritt so weit gehen, dass wieder Mannschaftstrainings durchgeführt werden können», teilte der SC Buochs seinen Mitgliedern mit. «In der Zwischenzeit beobachten wir die Lage weiter und versuchen uns bestmöglich vorzubereiten für eine hoffentlich baldige, Wiederaufnahme eines geregelten Trainingsbetriebes.»

Auch bei dem in der Stadt Luzern beheimateten FC Kickers ruht der Trainingsbetrieb vorerst weiter. «Unsere Trainer wären hochmotiviert, wieder auf den Platz zu gehen», sagt Kickers-Juniorenobmann Emanuel Willi. Das ergab eine Umfrage.» Aber vor allem bei den Jüngeren, etwa den F-Junioren, wären die Auflagen schwierig durchzusetzen.

«Keine Matches, keine Zweikämpfe – verliert Fussball so nicht seinen Reiz?»

Das fragt sich Willi: Und: «Lohnt sich der grosse Aufwand, wenn wir den Kindern nicht das bieten können, was sie auch im Training machen möchten, nämlich Fussball spielen?» Beim FC Kickers sucht man jetzt auch das Gespräch mit den Eltern. «Immerhin haben sie für ihre Kinder einen Jahresbeitrag bezahlt», sagt Willi. «Wir möchten ein Training möglich machen, müssen aber zuerst abklären, ob unsere Ressourcen das erlauben», betont der Juniorenobmann des Amateurvereins. Ende nächster Woche möchte man einen Testlauf mit einem Team durchführen, sagt Willi: «Übungen machen und Erfahrungen sammeln.» Auch beim SC Obergeissenstein, dem Partnerclub des FC Kickers, wartet man mit dem Trainingsbeginn noch zu.

Keine Juniorentrainings auch auch beim FC Meggen und FC Horw

Pausiert wird vorläufig beim FC Meggen. Trotz den Lockerungen im Breitensport bleibe der Trainingsbetrieb eingestellt, heisst es auf dessen Website. Die Vorgaben – Kleingruppen ohne Körperkontakt - verunmöglichten ein geregeltes Fussballtraining.

Beim FC Horw gibts bis auf weiteres ebenfalls keine Juniorentrainings. Dessen Präsident Albert Kaufmann betont: «Die Auflagen sind zu hoch, es ist viel zu kompliziert, sie umzusetzen.»

Beim FC Malters wird noch beraten, wie es für die etwa 250 Junioren weitergeht. Ob, wann und wie die Trainings stattfinden sollen, werde man in Kürze mitteilen, sagt Mediensprecher Hans Stübi auf Anfrage.

Kommentare (0)