Marco Morosoli
Im alten Rom hiess es, gebt dem Volk Brot und Spiele. An Brot mangelte es in Zeiten des Coronavirus hierzulande nicht, aber an Volk. Der EVZ musste deshalb sein wie moderne Gladiatoren gekleidetes Personal vor leeren Rängen auf Punktejagd schicken – eine triste Atmosphäre. Am Dienstag waren beim Vorbereitungsspiel gegen Lausanne erstmals wieder mehr als 100 Zuschauer in der Bossard-Arena zugelassen.
So soll es auch sein, wenn der EVZ ab Freitag sein Saisoneröffnungsevent «Eis Fäscht» (siehe Box) durchführt. «Wir machen dieses Fest für Zug, für die Region, und es soll auch ein wenig das normale Leben zurückbringen», sagt der Zuger CEO Patrick Lengwiler.
Auffällig ist, dass am Dienstag keiner in der Halle eine Maske tragen musste. Dass dies weiterhin möglich bleibt, ist dem Regime in der Bossard-Arena zu verdanken. Mit einem Covid-Zertifikat, einem Gratisticket und einem amtlichen Ausweis steht einem Eintritt aufs Festgelände nichts mehr im Wege. Versuchsweise betreibt der EVZ zudem ein Testcenter auf dem Gelände. Mit einem negativen Testergebnis kann ein jeder bei der grossen Party auf dem Arenaplatz live mit dabei sein. Patrick Lengwiler sieht das dreitägige Fest als Testlauf für die am 7. September beginnende Meisterschaft. Wegen der Massnahmen, so Lengwiler, «kommen die EVZ-Matchbesucher nicht drumherum frühzeitig zu erscheinen, um bei Spielbeginn in der Bossard-Arena zu sein».
Viele klingende Namen schnüren ihre Schlittschuhe
Einer der Höhepunkte der Festivitäten dürfte das Nostalgiespiel vom Samstag ab 15 Uhr sein. Wie Lengwiler erklärt, habe seine Organisation keine Mühen gescheut, um möglichst viele Spieler aufs Eis zu bringen, die am 11. April 1998 den Meisterpokal zum ersten Mal in die Zentralschweiz holten. Lengwiler nennt mit Misko Antisin, André Rötheli, Patrick Suter, Patrick Schöpf, Ronnie Rüeger, Thomas Künzi, Jakub Horak und Jörg Eberle nur ein paar Namen, die für die Partie am Samstag noch einmal ihre Schlittschuhe schnüren. Der damalige Meistercoach Sean Simpson, mittlerweile Coach der ungarischen Eishockey-Nationalmannschaft, kehrt dafür ebenso nach Zug zurück. Im Rahmen dieses Spiels zweier Eishockey-Generationen zieht der EVZ auch sein zweites Meisterbanner an die Decke der Bossard-Arena. für die Pause des Nostalgiespiels, es werden zweimal 20 Minuten gespielt, sind Interviews angekündigt.
Die dreifache Meisterfeier auf dem Arenaplatz
Eine weitere Attraktion innerhalb des Samstag-Programms stellt die dreifache Meisterfeier dar. Will heissen: Die erste Mannschaft des EVZ erhält ihre offizielle Meisterfeier. Doch auch die Elit-U20-Mannschaft holte den Pokal (zuletzt 1994), ebenso wie die Handballerinnen des LK Zug. Auch ihre Erfolge werden auf dem Arenaplatz beklatscht. Darum herum gibt es Konzerte. Der Sonntag gehört dann den Familien.
Der EVZ-CEO Patrick Lengwiler freut sich auf die drei Tage, denn das Publikum könne wieder am Spielbetrieb teilhaben. Ein wenig klopft er sich auch selbst auf die Schultern: «Wir hatten nur knapp sechs Wochen Zeit, um alles zu organisieren.» Das maskenlose Publikum wird dem EVZ die Mühen danken.