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Uri

Der Furkatunnel erhält ein «Update»

Der Furka-Basistunnel wird bis 2025 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Dank Investitionen im Umfang von 190 Millionen Franken, soll die einzige wintersichere Verbindung zwischen Uri und dem Wallis sicherer werden.
Mit einem Openair-Wagen konnten die geladenen Gäste durch den Furkatunnel fahren. (Bild: Urs Hanhart (23. August 2018))

Urs Hanhart

Am Donnerstag strömten ungewöhnlich viele Leute zum kleinen Bahnhof Realp, darunter gleich mehrere Urner Regierungsräte. Dies aus gutem Grund, denn die meisten wohnten als geladene Gäste dem offiziellen Auftaktanlass für die Hauptarbeiten der grundlegenden Sanierung des Furka-Basistunnels bei. Diese wichtige West-Ost-Verbindung wurde 1982 als rollende Strasse zwischen Realp und Oberwald in Betrieb genommen. Zur Sicherstellung des Bahnbetriebs auch in den kommenden Jahrzehnten muss die 15,4 Kilometer lange Röhre nun saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Der erste Teil des Startevents wurde in der Remise des Rettungsdienstes Furkatunnel (RFT) in Realp abgehalten. Dort gaben Egon Gsopner, Projektverantwortlicher bei der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB), Fernando Lehner, CEO bei der MGB, Isidor Baumann, Urner Ständerat und Verwaltungsratspräsident der MGB-Infrastruktur AG, sowie Pierre-André Meyrat, Vizedirektor des Bundesamtes für Verkehr, mit dem gemeinsamen Drücken eines roten Buttons symbolträchtig den Startschuss für die Hauptarbeiten.

Grösstes Projekt in der Geschichte der MGB

«Heute geht es also los mit dem Update für den Furkatunnel», sagte Baumann in seiner Begrüssung und ergänzte: «Wir flicken, verbessern, sichern und modernisieren dieses Jahrhundertbauwerk.» Dafür ist ein Kostenrahmen von 190 Millionen Franken veranschlagt. Es ist somit das grösste Projekt in der Geschichte der Matterhorn-Gotthard-Bahn.

Finanziert wird das Ganze vom Bund sowie den Kantonen Graubünden, Uri und Wallis. «Der minimale Ausbaustandard ist der Hauptgrund, weshalb eine Sanierung nun notwendig ist», erklärte Baumann. Im Zentrum stünden die Erhöhung der Sicherheit und die Erneuerung der Bahntechnik. Dadurch erhoffe man sich künftig Einsparungen im Unterhalt dieses Bauwerks. «Ich bin zuversichtlich, dass wir den Kostenrahmen einhalten können», so Baumann, der augenzwinkernd ergänzte: «Viermal mehr, wie beim Bau des Tunnels werden wir auf jeden Fall nicht überschreiten.» Seinerzeit hatte das Grossprojekt statt der veranschlagten 74 Millionen aufgrund von Problemen mit Wassereinbrüchen und Steinschlag sage und schreibe 318 Millionen Franken verschlungen.

Nach der Begrüssung kamen die rund 80 geladenen Gäste in den Genuss eines luftigen Vergnügens. Auf dem Programm stand eine erfrischende Fahrt mit dem Open-Air-Wagen durch den Furkatunnel. Durch die rote Beleuchtung wurde eine ganz spezielle Ambiance geschaffen. In der Röhre gab es einige Zwischenhalte mit Musikeinlagen und kurzen Informationsblocks. Der längste Stopp wurde genau in der Mitte der Röhre eingelegt. Dort ist in einem ersten Schritt bereits eine neue Lüftungszentrale eingebaut worden, mit der bei einem Brandereignis eine rauchfreie Zone geschaffen werden kann. Zudem sind Arbeiten am Gewölbe vorgenommen worden, wodurch das Tunnelwasser künftig besser gefasst und abgeleitet wird.

Die Sanierungsarbeiten sind auch deswegen nötig, weil die beim Bau des Tunnels geltenden Normen und Richtlinien die heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr erfüllen. So entstehen insbesondere mehr Möglichkeiten zur Selbst- und Fremdrettung. Die Hauptarbeiten aber umfassen die Erneuerung der Kabelanlagen, der Fahrbahn und der Fahrleitung.

Fester Untergrund anstatt Schotter

Statt einer Schotterfahrbahn kommen die Schienen neu auf festem Untergrund zu liegen, genau gleich wie im Gotthard- und Lötschberg-Basistunnel. Die Arbeiten sollen grösstenteils nachts oder während der regelmässig im Herbst angesetzten Streckensperrungen vorgenommen werden. Zum Ende der Sanierung sind allerdings während rund drei Monaten Komplettsperrungen nötig. Die Sanierung soll 2025 abgeschlossen sein.

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