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Zug

Der Chamer Fussballer Lukas Riedmann ist inspiriert von Gerardo Seoane

Der Flügelstürmer des SC Cham versucht, auch dem Schlechten etwas Positives abzugewinnen. Das half ihm auch während des vom Coronavirus verhagelten Saisonstarts.
Der Oberägerer Lukas Riedmann fühlt sich beim SC Cham wohl. (Bild: Matthias Jurt (Cham, 27. August 2020))
Lukas Riedmann (rechts) wird Torschützenkönig am Zugerland-Cup. (Bild: Matthias Jurt,(Rotkreuz, 1. August 2020))
Lukas Riedmann (vorn, links) schaffte es beim FCL bis ins U21-Team. (Bild; Roger Grütter (Luzern, 21. Oktober 2018))

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Der 23-jährige Lukas Riedmann aus Oberägeri, der im vergangenen Jahr von der U21 des FC Luzern zum SC Cham gestossen ist, benötigte etwas Zeit, um sich an den höheren Rhythmus der Promotion League zu gewöhnen. Dank Trainingsfleiss und mentaler Stärke hat er sich nun einen festen Platz im Team von Trainer Roland Schwegler erkämpft. In den Vorbereitungsspielen auf die seit kurzem laufende Saison erzielte Riedmann praktisch in jedem Spiel ein oder zwei Tore. Am Zugerland-Cup, der in Rotkreuz zur Austragung gelangte, wurde er mit drei Treffern gar Torschützenkönig:

Wie ist diese positive Entwicklung zu erklären? Lukas Riedmann sagt: «Ich habe schon früh gelernt, nicht aufzustecken, wenn es nicht nach meinen Vorstellungen lief. Als ich in der U17 des SC Kriens spielte, war ich kaum jemals im Aufgebot. Statt den Bettel hinzuwerfen, habe ich weiterhin hart gearbeitet und eine mentale Stärke erreicht, die sich letztlich auszahlte.»

Rückschläge im Nachwuchs

Riedmann durfte daraufhin die letzten fünf Saisonspiele in Kriens bestreiten. Diese fünf Spiele genügten, um das Interesse des FC Luzern zu wecken, dessen Farben er von der U18 bis zur U21 trug. Unter Trainer Gerardo Seoane machte der junge Mann aus Oberägeri einen weiteren Lernprozess durch. Im Sommer 2018 durfte er mit der ersten Mannschaft die Saisonvorbereitung bestreiten. Weil nach dem Abgang von Leistungsträgern mehrere Neuverpflichtungen getätigt wurden, fiel Lukas Riedmann aber durch das Raster.

Wie schon zur Zeit in der Krienser U17 liess er sich auch jetzt nicht unterkriegen. Er erzählt: «Gerardo Seoane betonte, dass der Wille, etwas erreichen zu wollen, wichtig sei. Im Fussball, wie auch im Leben, könne es nicht immer nur aufwärtsgehen – Rückschläge gehörten dazu.» Riedmann beherzigte die Worte des inzwischen zweifachen Meistertrainers der Berner Young Boys.

Begeistert von Stimmung in Verein und Team

Um weitere Erfahrungen zu sammeln und sich auch physisch weiterzuentwickeln, unterschrieb er im vergangenen Jahr beim SC Cham. Der Flügelstürmer schätzt «die im Verein herrschende Vertrautheit» und «das ausgeprägte Zusammengehörigkeitsgefühl.» Und er schätzt auch, dass er in der Person von Roland Schwegler einen Trainer hat, der über eine Menge Sozialkompetenz verfügt. «Mit diesem Mann kann man über alles reden – bei Bedarf bietet er seine Hilfe an», führt Riedmann aus.

Der 23-Jährige ist ein herzlicher und aufgestellter junger Mann, der seine Freizeit gerne mit seiner Freundin oder seinen Freunden verbringt. Auch Videogames ist er nicht abgeneigt– aber nur, wenn der Beruf und der Fussball es erlauben. Mit beiden Füssen fest auf dem Boden stehend und im Hier und Jetzt lebend, verrät er: «Ich will mich nun in der Promotion League weiterentwickeln, Tore vorbereiten und schiessen, und so die Scouts höher klassierter Vereine auf mich aufmerksam machen. Vielleicht geht dann mein Jugendtraum, als Profi für den FC Luzern zu kicken, eines Tages doch noch in Erfüllung.»

Angesichts der Topform, die Riedmann derzeit zeigt, ist Träumen zumindest erlaubt. Dass sich das Chamer Fanionteam infolge eines positiv ausgefallenen Covid-19-Tests eines Spielers in eine zehntägige Quarantäne begeben musste, vermochte ihn nicht aus der Fassung zu bringen. Riedmann schildert seine Gedanken damals:

«Zuerst dachte ich schei..., aber dann sagte ich mir: Mach das Beste aus dieser unumgänglichen Situation. Ich trainierte in der Folge meine Rumpfmuskeln und sprang Seil.»

In Videogesprächen mit seinen Teamkollegen habe er erfahren, dass sich jeder Einzelne gut auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorbereitete. «Da das ganze Team gut drauf ist, bin ich überzeugt, dass wir, trotz einiger Spielverschiebungen und englischen Wochen, sowohl im Cup als auch in der Meisterschaft positiv zu überraschen vermögen.»

Neuer Verteidiger ist zur Mannschaft gestossen

Am Freitag können der SC Cham und Riedmann das unter Beweis stellen. In der Cup-Qualifikation wartet der FC Köniz (20.00, Liebefeld). Der Sieger dieser Partie wird am Montag beim Drittligisten Dürrenast (19.30) zur 1. Hauptrunde im Cup antreten. Ein Meisterschaftsspiel bestreiten die Chamer an diesem Wochenende nicht.

Sie haben überdies Verstärkung erhalten, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Der 28-jährige Innenverteidiger Mario Bühler spielte zuletzt beim FC Winterthur. Sein Palmarès weist 55 Einsätze in der Super League für den FC Luzern und den FC Vaduz auf (Jahre 2010 bis 2012 beziehungsweise 2015 bis 2017).

Der zweifache Familienvater aus Emmen habe sich laut Mitteilung des Sportklubs nun entschieden, seine Profikarriere zu beenden. Mario Bühler trainierte am Donnerstagabend erstmals mit seiner neuen Mannschaft.

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