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Radiobus

«Das Schwierigste ist, dass wir uns nicht verplappern»: Musikschule Uri und Schule Altdorf machen Radio

Der Radiobus ist in Altdorf zu Besuch. Mit Moderationen, aufgenommenen Beiträgen und Musikstücken und einem Live-Konzert schmücken die Schülerinnen und Schüler das Programm.

Ein ungewöhnlicher Bus steht am Freitag vor der Aula Hagen in Altdorf. Seine Türen sind zu, doch die beiden Lautsprecher daneben verraten, was im Innern passiert. «Als Nächstes folgt eine Witzrunde», ist daraus zu hören. Musik, Wetterberichte, Interviews und weitere Moderationen folgen. Ein Programm, wie es in einem bekannten Radiosender laufen könnte. Doch die Beiträge wurden nicht von erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren erstellt. Es sind Kinderstimmen, die zu hören sind.

Der Radiobus steht vor der Aula Hagen in Altdorf
Bild: Sara Niederberger (Altdorf, 19. 9. 2025)

Radiobus als Jubiläumsaktivität

Die Musikschule Uri und die Schule Altdorf machen Radio. Grund dafür ist das 50-Jahr-Jubiläum des Verbands Musikschulen Schweiz. Zur Feier tourt der Radiobus durch die ganze Schweiz. Am Freitag machte er in Uri halt. «Wir sind ein kleiner Kanton mit sehr vielen Musiktalenten», sagt Philipp Gisler, Schulleiter der Musikschule Uri. Er sieht den Radiobus als eine Möglichkeit für seine Schülerinnen und Schüler, ihr Talent zu präsentieren. Auch findet er: «Mit dem Radiobus können wir die Vielfalt zeigen, die unsere Musikschule bietet.» Kinder und Jugendliche von der ersten Klasse bis zum letzten Lehrjahr sind am Projekt involviert. «Ich glaube, das ist uns auch gelungen», sagt Gisler. Denn Jazz, Chorgesang, Pop-Lieder, Flötenklänge, Schlagzeug, Ländlermusik und viele weitere Musikrichtungen bestücken das Radioprogramm.

«Für Live-Konzerte ist Mitte September zu früh»

Seit einem Jahr bereitete sich die Musikschule Uri auf den Sendetag vor. «Wir haben an den rund 50 Konzerten im ganzen Jahr Audioaufnahmen gesammelt», sagt Philipp Gisler. So sind etwa 70 Musikstücke zusammengekommen. «Wir arbeiten vor allem mit Vorproduktionen», sagt der Musikschulleiter. Viele Bands und Ensembles haben sich Anfang des Schuljahres frisch formiert und kennen einander noch nicht gut. Das erschwert die Durchführung von Live-Konzerten. Doch ein wenig Live-Musik gibt es trotzdem. Eine 6. Klasse der Schule Altdorf tritt in der Aula auf. Seit einem Jahr üben sie Schlaginstrumente im Musikunterricht. Mit Trommeln, Pauken und Xylofonen spielen sie ein Stück der Popgruppe Abba. Sichtlich erleichtert freuen sich die Schülerinnen und Schüler nach ihrem Auftritt über den Applaus.

Mit Mikrofonen wird das Konzert live ins Radio übertragen.
Bild: Sara Niederberger (Altdorf, 19. 9. 2025)

Die Musikschule Uri hat das Radiobus-Programm zusammen mit der Schule Altdorf erstellt. Die Urner Musikschule ist kantonal organisiert. Es wäre kaum möglich gewesen, die Schülerinnen und Schüler der einzelnen Gemeinden an einem Ort zusammenzubringen, um am Projekt mitzuhelfen. So bot sich die Zusammenarbeit an. Die Musikschule sorgt für die musikalische Unterhaltung, die Schule Altdorf kümmert sich um das Rundherum.

Daniel und Linus üben ihren Text im Radiobus.
Bild: Sara Niederberger (Altdorf, 19. 9. 2025)

6. Klasse moderiert durch den Tag

«Die Kinder haben gelernt, wie Radio funktioniert», sagt Musikschulleiter Gisler. «Sie haben im Vorhinein Beiträge, Podcasts und Interviews aufgenommen und zusammengeschnitten», sagt er. Einige Schulkinder organisierten einen Radiokiosk für die Leute, die vor Ort zuhören. Jeweils zwei Kinder der 6. Klasse sitzen im Bus und moderieren das Programm live mit. «Nach 20 Minuten wechseln wir», erklärt ein Schüler. Während die Stimmen von zwei Mädchen durch die Lautsprecher zu hören sind, sitzen Linus und Daniel gespannt auf der Treppe. Sie sind als Nächstes an der Reihe. «Es ist cool, dass wir moderieren dürfen», sagt Linus. Ein wenig nervös studieren sie zum letzten Mal ihren Text. «Das Schwierigste ist, dass wir uns nicht verplappern. Wir müssen konzentriert bleiben.»

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