Roman Hodel
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Eine Baugrube von imposanter Dimension tut sich momentan im Industriegebiet von Kriens auf. Zwischen dem Prodega-Markt (links) und dem LUK-Center (rechts) geht es mittlerweile gut zehn Meter in die Tiefe:
Darin spannt sich ein Netz von riesigen Stahl-Verstrebungen:
Hier beginnen bald die Hochbauarbeiten für die erste Etappe der Überbauung Nidfeld. In drei Gebäuden entstehen rund 200 Wohnungen. Davon ist die eine Hälfte für Studierende reserviert, die andere umfasst Mietwohnungen mit 1,5 bis 4,5 Zimmern. Der Bezug ist nach wie vor im Jahr 2023 vorgesehen. Dies schreibt Daniela Born, Leiterin Kommunikation bei Losinger Marazzi AG, auf Anfrage. Das Unternehmen projektiert und realisiert die Nidfeld-Überbauung.
Bereits im kommenden Herbst soll die zweite Bauetappe, für welche die Baubewilligung ebenfalls vorliegt, starten. In fünf weiteren Gebäuden werden nochmals 220 Miet- und Eigentumswohnungen untergebracht. «Analog der ersten Bauetappe werden im Erdgeschoss entlang der Nidfeldstrasse gewerbliche Flächen entstehen, die ein Nahversorgungsangebot für das Quartier bieten werden», schreibt Born und ergänzt:
«Es laufen aktuell Verhandlungen mit potenziellen Mietern, Näheres lässt sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.»
Sicher ist: Lidl wird es nicht sein. Zwar sucht der Discounter seit längerem einen Standort im Raum Kriens/Horw – doch die Medienstelle teilt mit, dass man zurzeit keine konkreten Pläne habe. Im Gespräch war bei Lidl einst die alte Post in der Hofmatt. Doch auch daraus wurde nichts. Die Post sucht immer noch einen Mieter, wie Sprecher Markus Flückiger schreibt. Ebenfalls kein Thema ist das Nidfeld «Stand heute» für Coop, schreibt Sprecherin Mirjam Arnold. Dies wäre noch naheliegend gewesen. Denn dem Konzern gehörte dieses Areal, auf dem der alte Pilatusmarkt stand, lange – und er ist mit einem Prodega-Markt hier wieder präsent, wenn auch nur für Grosskunden. Die Migros wiederum betreibt bereits einen Supermarkt in der nahe gelegenen Mattenhof-Überbauung.
Grosse 4,5-Zimmer-Wohnungen mit Mini-Loggien
«Sehr gross» ist das Interesse an den Eigentumswohnungen, man habe diesbezüglich viele positive Rückmeldungen erhalten, so Born, und weiter:
«Aktuell sind wir dabei, die Wohnungstypen zu überarbeiten, um noch besser auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer eingehen zu können.»
Was damit gemeint ist, lässt sich nur erahnen. Ein Blick auf die Nidfeld-Website zeigt: Die 2,5-Zimmer-Wohnungen beispielsweise sind mit 50,5 oder 57 Quadratmetern eher von bescheidener Grösse. Und wer eine 4,5-Zimmer-Wohnung mit 135 Quadratmetern Fläche kauft, dürfte sich vermutlich nicht mit zwei Loggien zufriedengeben, die nur drei respektive fünf Quadratmeter gross sind. Immerhin: Die Preise sind moderat – so kostet zum Beispiel eine 4,5-Zimmer-Wohnung mit 99 bis 135 Quadratmeter Fläche gemäss Website zwischen 720'000 und 880'000 Franken.
Sogar Velowaschanlage und Barfusspfad soll's geben
Um Passanten auf die neue Überbauung aufmerksam zu machen, sind an einem Infopavillon beim Fuss- und Veloweg, welcher entlang der Autobahn führt, verschiedene Tafeln angebracht:
Wer Ideen zur Gestaltung des Aussenraums oder allgemeine Vorschläge hat, kann sich mittels QR-Code einbringen. Gemäss den Tafeln sind nebst üblichen Einrichtungen wie etwa Spielplätzen unter anderem auch Urban Gardening, Outdoorfitnessgeräte und ein Barfusspfad angedacht. Zudem verspricht Losinger Marazzi ein umfassendes Velo-Angebot für Bewohnerinnen und Bewohner – vom E-Bike-Verleih über eine Reparaturstation bis zur Velowaschanlage.
Hochhaus ist immer noch durch Einsprachen blockiert
Nach wie vor nicht in trockenen Tüchern ist die dritte Bauetappe mit dem 60-Meter-Hochhaus. Darin sind in den unteren Etagen Büros und Gewerberäume geplant, in den oberen Wohnungen. Gemäss Born sind immer noch Einsprachen hängig. Losinger Marazzi rechnet mit Baubeginn 2022. Eine mögliche Teilüberdachung der Autobahn im Rahmen des Bypass-Projekts habe keinen Einfluss auf den zeitlichen Fahrplan. «Das Hochhaus wurde im Hinblick auf die heutigen örtlichen Bedingungen mit Berücksichtigung der Immissionen durch die Autobahn geplant und ist diesbezüglich bewilligungsfähig», schreibt Born. Die Möglichkeit einer späteren Autobahnüberdeckung sei bei der Planung berücksichtigt worden.