Markus Villiger
Markus Villiger
Markus Villiger
Während der zweijährigen Bauphase in Kerns wird das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) auf dem Gelände der ehemaligen Reinhard AG in Sachseln seinen vorübergehenden Hauptsitz haben. Wo früher eine Lackiererei war, entstehen Büroräume. Aus der ehemaligen Produktionshalle wird die Logistik- und Lagerhalle, und auf der Fläche der bereits abgerissenen Gebäude sind die Mitarbeiterparkplätze vorgesehen. Zehn Elektrotankstellen, eine Cafeteria, der Kundendienst und Sitzungszimmer sind ebenfalls Bestandteil des Umbaus.
Die Umbaukosten belaufen sich auf rund 550'000 Franken, wie Thomas Baumgartner, Vorsitzender der Geschäftsleitung, auf Anfrage sagte. Diese beinhalten Zusatzwände, Malerarbeiten, diverse Bodenbeläge, IT-Infrastruktur, Verkabelung, Brandschutzmassnahmen, Erneuerung der Brandmeldeanlage, Schliesssystem, Erfüllung der Arbeitssicherheit und weitere Einzelheiten.
Rund 100 Arbeitsplätze werden verschoben
Für das geordnete und rechtzeitige Zügeln ist eine Gemeinschaft aus den beiden Firmen M+B Gafner GmbH, Kägiswil, und Gabriel Transport AG, Ennetbürgen, besorgt. Die Unternehmen sind verantwortlich für das Zügeln von sämtlichem Material von Kerns nach Sachseln. Das Ein- und Auspacken sowie Einräumen vom gesamten Material besorgen die Mitarbeitenden des EWO. Nebst den rund 100 Arbeitsplätzen sind noch insgesamt rund 6000 Artikel aus dem EWO-Lager in rund 1000 Paletten von Kerns nach Sachseln zu zügeln. Das EWO beschäftigt mehr als 125 Mitarbeitende.
Der Umbau in Sachseln startete am 11. Januar 2021 und kann grösstenteils Ende März abgeschlossen werden. Parallel konnten bereits diverse Objekte (zum Beispiel Werkstatt) durch die Mitarbeitenden des EWO gezügelt werden.
Nach den Worten von Thomas Baumgartner ist der Umzug am 10. Mai 2021 abgeschlossen. «Ab diesem Datum ist alles in Sachseln und in Kerns ist das Areal geschlossen», betont der Vorsitzende der Geschäftsleitung.
Anlagekosten: 17,84 Millionen Franken.
Am 21. Mai 2021 erfolgt der Spatenstich für den Neubau des Verwaltungsgebäudes in Kerns. Der offizielle Baustart findet am 1. Juni 2021 statt. Das EWO rechnet mit einer rund zweijährigen Bauzeit für die drei Trakte.
Trakt A ist als viergeschossiger Kopfbau ausgebildet und enthält den Empfang mit Ausstellungs- und Besprechungszone im Erdgeschoss sowie Büros in den Obergeschossen.
Trakt B bildet mit Multifunktionsraum und Cafeteria im Erdgeschoss sowie der Netzleitstelle, Sitzungszimmer und Büros im Obergeschoss das Herzstück der Anlage. Zwischen Trakt A und B befindet sich eine neue Erschliessungszone, von welcher aus sämtliche Gebäudeniveaus hindernisfrei erreichbar sind.
Trakt C ist der Logistiktrakt und enthält Lagerflächen und Werkstätten. Parkierflächen sind auf drei verschiedenen Ebenen für Besucher, Mitarbeitende sowie Mannschafts- und Einsatzfahrzeuge angeordnet.
Rohbau als Fundament für den Neubau
Beim Bauvorhaben in Kerns handelt es sich um einen neubauähnlichen Umbau. Die bestehende Bausubstanz wird teilweise abgebrochen beziehungsweise auf den Rohbau zurückgebaut und anschliessend mit Neubauten ergänzt und erweitert. Die Baukörper sind mit sich wiederholenden Elementen fein gegliedert, Vor- und Rücksprünge verleihen der Fassade zusätzliche Tiefe und brechen den Massstab. Materialisierung und Farbgebung sind zurückhaltend und vermitteln zwischen Tradition und Moderne.
Nach der Einreichung von sieben Konzeptvorschlägen wurde das Siegerprojekt durch das Auswahlgremium gewählt. Den Zuschlag erhielt das Bauprojekt «EWOLUTION» der ARGE Durrer Bäbi Architekten GmbH & Architektur3 AG in Kerns/Sarnen. Der genehmigte Kostenvoranschlag der Anlagekosten beträgt 17,84 Millionen Franken.