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Luzern

Das Adligenswiler Dorfzentrum wird erweitert

Das Siegerprojekt eines von der Gemeinde ausgeschriebenen  Wettbewerbs sieht eine Wohnüberbauung entlang der Dorfstrasse sowie ein neues Gemeindehaus vor. Dazu soll ein begrünter Park entstehen.
Blick von der Dorfstrasse her: Links das längliche geknickte Wohngebäude, rechts das neue Gemeindehaus. (Visualisierung: PD)
Zentrumsentwicklung Adligenswil: Rot die beiden geplanten neuen Gebäude (Wohngebäude, Gemeindehaus). Dahinter der geplante neue Park.
Das neue Gemeindehaus (links), daneben das geknickte längliche neue Wohngebäude (hinten Mitte rechts). Blick vom Dorfplatz her.  (Visualisierung: PD)

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Der Projektwettbewerb zur Zentrumsentwicklung Adligenswil ist entschieden. Gewonnen hat das Projekt Falun der Baumann Roserens Architekten Zürich. «Das Projekt zeigt einen cleveren städtebaulichen Ansatz, welcher die Räume sinnstiftend zueinander zu fügen vermag», schreibt das Preisgericht. Sieben Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten waren nach einer öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikation für den Projektwettbewerb ausgewählt worden. Das Projekt Falun wurde einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen.

Durchgeführt wurde der Wettbewerb vom Büro für Bauökonomie AG Luzern. Das Sachpreisgericht bestand aus Mitgliedern des Gemeinderats sowie dem Geschäftsführer der Gemeinde Adligenswil. Dazu kamen ein Fachpreisgericht aus Schweizer Architekten, diversen Sachexperten und Beratern, unter anderem aus Verkehrsplanung und Immobilienvermarktung, sowie Vertreter der Kirchgemeinden und der Bevölkerung.

Heutiges Gemeindehaus wird abgerissen

Das Siegerprojekt Falun sieht einen geknickten Längskörper mit Wohnungen entlang der Dorfstrasse vor (siehe Grafik). Östlich davon steht das neue Gemeindehaus als Solitärbau. Dass das heutige Gemeindehaus abgerissen wird, war eine Vorgabe der Gemeinde als Besitzerin der beiden Grundstücke. Nur so könne eine «optimale städtebauliche Lösung mit attraktiven Freiräumen sowie einem übersichtlichen Erschliessungskonzept» erzielt werden.

Zwischen den beiden Neubauvolumen ist eine grosszügige Treppenanlage vorgesehen. Sie verbindet die unterschiedlichen Niveaus des Gemeindehausplatzes an der Dorfstrasse und des Dorfplatzes beim Mehrzweckgebäude Teufmatt miteinander. Die siegreichen Architekten betonen:

«Dadurch wird der bisher vom Betrieb an der Strasse isolierte Dorfplatz räumlich in den Ortskern eingebunden und dadurch in seiner beabsichtigten Zentrumswirkung gestärkt.»

Zur Aufwertung des Dorfplatzes sieht das Projekt Falun eine mit Kletterpflanzen bewachsene Pergola vor. Brunnen, Sitzbänke und Bäume sollen zum Verweilen einladen. Zudem soll es eine Grundinfrastruktur für den Adliger Märt geben. Migros und Coop bilden auf gegenüber liegenden Seiten die Endpunkte des Dorfplatzes. Ein weiterer Gewerbe- oder Verkaufsraum befindet sich am Gemeindehausplatz vis-à-vis dem Eingang des Gemeindehauses.

Hinter dem neuen Wohngebäude soll ein mit grosskronigen Laubbäumen bepflanzter Park entstehen. Dieser neue durchgrünte Freiraum soll gemäss den Architekten «massgeblich zur identitätsstiftenden Wirkung des erweiterten Zentrums von Adligenswil beitragen.» Durch den Park führt ein Weg als Fussgängerverbindung vom Obgardi-Quartier über den zentralen Dorfplatz zur Schulanlage und zum Pflegezentrum Riedbach. Die bestehenden Zentrumswohngebäude im Norden würden vom Blick in den Park profitieren, betonen die Architekten. Ein zusätzlicher Mehrwert entstehe durch die schallabweisende Wirkung des neuen Wohnbaus entlang der viel befahrenen Dorfstrasse.

Im neuen Wohngebäude entlang der Dorfstrasse sind 26 Wohnungen und zusätzlich Gewerbeflächen vorgesehen. Auf der Südseite sind diese mit halb eingezogenen sonnigen Balkonen versehen. Der Wohnbereich öffnet sich mit grosszügigen Fenstern zum neuen Park hin. Dies und die «sehr gute Anordnung der Wohnungen» versprächen «eine gute Vermietbarkeit», so das Preisgericht. Die Parkierung ist primär unterirdisch vorgesehen, mit einigen Kurzzeitparkplätzen im Freien.

Geschätzte 27.5 Millionen Franken Baukosten

Das Siegerprojekt sieht ein vierstöckiges Gemeindehaus vor, mit einer über drei Geschosse durchgängigen Halle. Im Erdgeschoss sind publikumsnahe Nutzungen vorgesehen. Im dritten Obergeschoss soll es vier kleine Wohnungen (2,5 bis 3,5 Zimmer) geben, die bei Bedarf in zusätzliche Büroräume umfunktioniert werden können. Die Gebäude, auch deren Fassaden, sollen weitgehend aus Holz sein.

Auf der Grundlage des Siegerprojektes werden in einem nächsten Schritt nun der Bebauungsplan erarbeitet und ein Konzept zur Nutzung und Gestaltung des Dorfplatzes erstellt. Dies wird gemäss Peter Stutz, dem Finanzvorsteher der Gemeinde Adligenswil, rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. Danach kommt der Bebauungsplan vors Volk. Während der Erarbeitung des Bebauungsplans sind weitere Fragestellungen zu klären, darunter die Finanzierung und die Realisierungsform. Das Siegerprojekt Falun geht von Baukosten von 27.5 Millionen Franken aus. «Das ist in der jetzigen Planungsphase aber erst eine sehr grobe Schätzung», sagt Gemeinderätin und Bauvorsteherin Widmer Reichlinin.

Das Siegerprojekt und die weiteren Vorschläge sind bis Samstag, 14. Dezember, im Schulhaus Obmatt ausgestellt. Mo-Fr 17-19 Uhr. Sa 9-12 Uhr. Bericht des Preisgerichts ist auf der Webseite der Gemeinde Adligenswil (www.adligenswil.ch) verfügbar

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