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Dampfbahn Furka-Bergstrecke hat 2019 Gewinn erzielt, jetzt braucht sie Unterstützung vom Bund

An der virtuellen Generalversammlung der Dampfbahn Furka-Bergstrecke wurde auf ein erfolgreiches Jahr zurückgeblickt. Wegen Corona werden aber die Liquidität und das Betriebsergebnis 2020 negativ beeinflusst.
Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke steht vor wirtschaftlich schwierigen Zeiten. (Bild: PD)

Zum dritten Mal in Folge hat die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Dies geht aus dem Jahresbericht 2019 zuhanden der diesjährigen, virtuell abgehaltenen, Generalversammlung hervor. 483 Züge waren im vergangenen Jahr auf der Bergstrecke zwischen Realp und Oberwald unterwegs, 18 mehr als im Jahr 2018. Dabei wurden mit Dampf- und Dieseltraktion 6549 Kilometer absolviert – 400 mehr als im Vorjahr. Befördert wurden 29'339 Passagiere – 600 mehr als während des Sommers 2018.

Die fünf im Einsatz stehenden Dampflokomotiven absolvierten 5312 Kilometer. Das sind fast 500 Kilometer mehr als in der Saison 2018. Die neue Anschaffung der Bergstrecke, die HG 4/4 Nr. 704, spulte bei ihren ersten fahrplanmässigen Einsätzen 876 Kilometer ab. Die stärkste Meterspur-Zahnrad-Dampflok Europas war davor während 12 Jahren in der DFB-Lokwerkstätte Uzwil von Grund auf revidiert worden.

Professionalisierung vorangetrieben

Dass die DFB AG nach langer Durststrecke heute erfolgreich unterwegs sei, habe auch mit der vorangetriebenen Professionalisierung der Belegschaft zu tun, schreibt Verwaltungsratspräsident Ernst Künzli im Jahresbericht. Künzli lobt im Jahresbericht auch den Ende 2019 nach achtjähriger Tätigkeit ausgeschiedenen Geschäftsführer Urs Züllig. Nun breche eine neue Ära an, welche dem neuen Geschäftsleiter Josef Hamburger hohe Messlatten setze.

Die Generalversammlung fand dieses Jahr aufgrund der Coronapandemie virtuell statt. Die Aktionäre nahmen über einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter daran teil. Dieser vertrat 48'441 Aktienstimmen oder 16,54 Prozent der ausgegebenen Aktien.

Dampfbahn hat Coronakredit aufgenommen

Der Jahresbericht und die Jahresrechnung wurden mit grossen Ja-Mehrheiten genehmigt. Ebenso deutlich wurde der Entlastung der Organe und der Verwendung des Jahresgewinns zugestimmt. Die Jahresrechnung schloss mit einem Bruttoertrag von 1'976'423 Franken ab. Abzüglich Personal- und Betriebsaufwand, Abschreibungen, Finanzaufwand und ausserordentlicher Aufwand verblieb ein Jahresgewinn von 7083 Franken. 2018 hatte der Jahresgewinn bei deutlichen geringerem ausserordentlichen Aufwand 15'679 Franken betragen. Vom Jahresgewinn 2019 werden 6728 Franken auf die neue Rechnung vorgetragen. Die restlichen 355 Franken werden den gesetzlichen Reserven zugewiesen.

Das Betriebsergebnis 2020 der DFB AG werde durch die von der Coronapandemie ausgelösten Massnahmen und die Verschiebung des Saisonstarts um drei Wochen deutlich zurückgehen, heisst es im Bericht zur Jahresrechnung. Die genauen Auswirkungen könnten zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht genau vorhergesagt werden.

Auch die Liquidität werde voraussichtlich negativ beeinflusst werden. Die DFB AG beantragte demzufolge einen staatlich verbürgten Covid-19-Kredit in Höhe von 405'000 Franken, der am 3. April gewährt wurde und innerhalb der nächsten 5 Jahre zurückzuzahlen ist. (jb)

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