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Zug

Corona-Ausbruch: Im Eichmatt-Schulhaus ist eine Klasse in Quarantäne – vier weitere müssen fernunterrichtet werden

Rund ein Drittel aller Klassen im Schulhaus Eichmatt müssen die letzten Tage vor den Sportferien fernunterrichtet werden. Die strenge Isolationspflicht gilt auch für Kinder im Primarschulalter.
Im Schulhaus Eichmatt werden Kinder aus Hünenberg und Cham unterrichtet. (Bild: Stefan Kaiser (Hünenberg, 1. Februar 2021) )

Linda Leuenberger

Etwa eine Woche ist es her, als die Eltern der Schulkinder des Schulhauses Eichmatt in Hünenberg über Coronafälle bei mehreren Schülern und Lehrpersonen informiert wurden. Eine Klasse musste sich umgehend in Quarantäne begeben. Am Montag sind weitere positive Testresultate in anderen Klassen bekanntgegeben worden. Um wie viele neue Fälle es sich konkret handelt, kann Schulleiter Georges Raemy aus Datenschutzgründen nicht mitteilen.

Im entsprechenden Elternbrief der Schulen Hünenberg ist von vier Schulklassen die Rede, die nun zusätzlich geschlossen und bis zu den Sportferien fernunterrichtet werden. Gemäss der Zuger Gesundheitsdirektion handle es sich in keinem der Fälle um eine Infektion mit einer der Coronamutationen.

Maskenpflicht, rituelles Händewaschen, Lüften

Das Schutzkonzept werde eingehalten, steht im Schreiben der Schulen Hünenberg weiter geschrieben. Das versichert auch Schulleiter Raemy. Er betont, das Schulhaus Eichmatt mache das Möglichste, um zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Die neuen Coronafälle seien einfach plötzlich da gewesen, trotz eingehaltenem Schutzkonzept. Wäre dem nicht so, hätte die Schule viel mehr Fälle zu verzeichnen, so Raemy.

Das Konzept besteht beispielsweise aus einer Maskenpflicht für Lehrpersonen sowie rituellem Händewaschen und regelmässigem Lüften. Und doch befindet sich ein Drittel der Schulklassen des Schulhauses Eichmatt aktuell in Quarantäne.

Rolf Schmid, Rektor der Schulen Hünenberg, sagt auf Anfrage:

«Ob sich die neuen Ansteckungen auf den Schulbetrieb rückführen lassen, ist unklar beziehungsweise nicht feststellbar.»

Dies bestätigt ebenfalls Aurel Köpfli, der Kommunikationsbeauftragte der Zuger Gesundheitsdirektion. Wo sich die Personen angesteckt haben, sei nur schwer zu eruieren: «Einige der Kinder dürften sich aber gegenseitig angesteckt haben – ob dies im Schulunterricht passiert ist oder in der Freizeit, bleibt offen.»

Köpfli sieht kein generelles Problem bei den Schutzkonzepten in den Zuger Schulen. An den meisten sei es zu keinen grösseren Ausbrüchen gekommen. Das Schutzkonzept des Eichmattschulhauses sei zudem noch ergänzt worden, sagt Rolf Schmid. Wie in der Elterninformation zu lesen ist, wird als weitere Massnahme während der Woche vor den Sportferien nun auf Klassendurchmischungen verzichtet. Französisch-, Religions- und Schwimmunterricht findet nicht mehr oder nur eingeschränkt statt. Die Pausen werden klassenweise gestaffelt verbracht. Ansonsten bestehe im Moment kein Handlungsbedarf, heisst es weiter.

Die Stimmung im Schulhaus sei unterschiedlich, sagt Rektor Schmid. Es herrsche verständlicherweise eine generelle Anspannung unter Lehrpersonen – der grosse Tenor der Eltern fordere eine Schulschliessung. Andere seien dankbar, dass der Schulbetrieb aufrechterhalten bleibt. Er ergänzt:

«Was eine Schulschliessung oder eine Maskenpflicht für die Kleinsten betrifft, halten wir uns an die Vorgaben der Bildungsdirektion und des BAG.»

Wie sinnvoll eine Ausdehnung der Maskenpflicht ist, lässt sich nur anhand der Eichmatt-Fälle nicht beantworten, sagt Aurel Köpfli von der Gesundheitsdirektion. Dies, weil immer noch verhältnismässig wenige Fälle bei Kindern auftreten.

Zehntägige Isolation für Schulkinder

Nebst den Informationen zu den neuen Coronafällen wurden den Eltern von Zuger Schülerinnen und Schülern neue Quarantäneregelungen zugesandt. Dieses Dokument wurde von der Zuger Gesundheitsdirektion erstellt und verbreitet – es basiert auf den Vorgaben des Bundes. Daraus geht hervor: Kinder, die wegen engem Kontakt zu einer infizierten Person in Quarantäne müssen, müssen sich zu Hause vom Rest der Familie isolieren:

«Solltest du als einzige Person im Haushalt in Quarantäne müssen, so ist dies wie eine Isolation zu behandeln. [...] du musst alleine in deinem Zimmer sein, das Essen muss dir vor die Tür gestellt werden. Wenn möglich solltest du ein eigenes Badezimmer haben, falls dies nicht möglich ist, musst du das Badezimmer nach jedem Gebrauch desinfizieren.»

Diese Regelungen gelten schweizweit. Aber ist es angebracht und für alle Beteiligten zumutbar, wenn sich Erstklässler zehn Tage isolieren müssen? Kinder, die häufig keine Symptome entwickeln und keine treibende Kraft der Pandemie sind? Aurel Köpfli sagt, die Mitarbeitenden des Contact Tracing machen die Erfahrung, dass bereits Kinder sehr gut verstehen, was Hygiene, Abstand und Isolation bedeuten:

«Die Kinder nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und halten sich so weit wie möglich an die Regeln.»

Das Contact Tracing kontaktiere die betroffenen Familien jeweils für ein Erstgespräch. Dabei werde auch die Situation zu Hause erfasst. Bei Bedarf werde dann in der Hälfte der Isolationszeit ein zweites Gespräch eingeplant. Das Team des Contact Tracings kann bei diesen Gesprächen Fragen beantworten und Tipps weitergeben.

Weitere Informationen sowie die Telefonnummer der Corona-Auskunft sind unter zug.ch/corona zu finden.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version schrieben wir von fünf Klassen in Quarantäne. In Wahrheit ist eine Klasse in Quarantäne, vier weitere befinden sich im Fernunterricht.

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