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Luzern

«Blume 3000» übernimmt Leutwyler Floristik im Bahnhof – das sind die Gründe

Blumen werden im Bahnhof Luzern weiterhin verkauft. Doch statt Leutwyler leuchtet bald «Blume 3000» an den Schaufenstern. Damit verschwindet dort innert Kürze das dritte Traditionsgeschäft.
Blumen, so weit das Auge reicht: Blick in den Blume 3000 im Bahnhof Luzern.  (Bild: Patrick Hürlimann, (Luzern, 2. Februar 2022))

Roman Hodel

«Danke velmols, euer Röbi» steht auf Plakaten an den Schaufenstern von Leutwyler Floristik im Luzerner Bahnhof-Shopping geschrieben. Und weiter: «Leutwyler Floristik wird Blume 3000.» Mit Röbi ist der Inhaber Robert Leutwyler gemeint. Wie er auf Anfrage bestätigt, hat «Blume 3000» sein Fachgeschäft bereits auf den 1. Januar 2022 offiziell übernommen – und damit auch alle 16 Mitarbeiterinnen, was ihn freut. Auf Instagram schreiben er und seine Frau Christina: «Es macht uns glücklich, mit Blume 3000 eine sympathische Nachfolgeregelung gefunden zu haben. Unser oberstes Ziel war die Sicherung der Arbeitsplätze unseres langjährigen und kreativen Teams.» Sie würden nun «den Zug in ruhigere Gefilde» nehmen.

Filialen an 13 Standorten in der Schweiz

«Blume 3000» betreibt Filialen an 13 Standorten in der Schweiz, die meisten befinden sich an Hochfrequenzlagen wie etwa dem Zürcher Hauptbahnhof und am Flughafen Zürich sowie neuerdings auch in Manor-Warenhäusern. In der Zentralschweiz ist «Blume 3000» schon am Zuger Bahnhof und im Manor Emmen Center präsent. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Oberhasli ZH. Dessen Gründer, der 2020 verstorbene Bernhard Bürgisser, war ein Pionier für Blumen aus fairem Handel.

Laut Björn Gensler, CEO der Blume 3000 AG, verbindet sein Unternehmen und die Leutwyler Floristik eine jahrzehntelange Geschäftsbeziehung. Er sagt:

«Natürlich ist der Standort im Bahnhof Luzern für uns interessant, doch wir haben uns nicht aktiv darum bemüht – es hat sich einfach so ergeben.»

Und das alles ging ziemlich schnell. Darum, so Gensler, sei das Geschäft auch noch nicht mit Blume-3000-Leuchtreklamen versehen. «Diese sind zwar bestellt, aber noch nicht geliefert.» Das Interieur des Ladens belässt Gensler vorerst. «Wir werden unser gewohntes Blume-3000-Layout erst zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.»

63 Jahre präsent: Leutwyler gehörte quasi zum Bahnhof-Inventar

Durch den Wechsel von Leutwyler zu «Blume 3000» endet im Luzerner Bahnhof eine Ära. Vor 63 Jahren hatte Leutwyler Floristik das Geschäft eröffnet. 1972 wechselte es ins neue Bahnhof-Shopping-Provisorium und Ende der 1980er-Jahre an den heutigen Standort im Untergeschoss.

Mit Leutwyler verschwindet inner Kürze bereits das dritte, traditionsreiche Luzerner Geschäft aus dem Bahnhof-Shopping: Ende Dezember war die Lederschmid AG nach 50 Jahren ausgezogen. Allerdings verliess diese das Lokal im Unterschied zu Leutwyler nicht freiwillig. Lederschmid hatte von den SBB keinen neuen Vertrag mehr erhalten. Und seit dem vergangenen Samstag ist auch Kofler Mode Geschichte – das Unternehmen gibt seine Geschäftstätigkeit auf. In das bisherige Kofler-Lokal zieht vorübergehend die Bahnhof-Apotheke ein. Sie bezieht dort ein Provisorium, während sie ihren bestehenden Standort neben der Migros ausbaut, auf der Fläche von Lederschmid. Wer danach das Kofler-Lokal übernimmt, ist noch nicht bekannt. Ebenfalls im Umbau befindet sich das ehemalige Lokal des Buchparadieses. Hier entsteht bis im Frühling eine neue Filiale von Orell Füssli Bücher, mit einer Bar von Kaffeekranz Luzern.

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