Roman Hodel
Roman Hodel
Legendär sind die Konzertabende, ganz zu schweigen von der Fasnacht – der Stadtkeller in der Luzerner Altstadt ist bei Einheimischen und Touristen gleichsam beliebt. Im vergangenen November gab die Besitzerfamilie Schwöbel bekannt, dass sie das Lokal, das wegen der Coronapandemie geschlossen ist, umfassend sanieren wollen. Nun liegt das Baugesuch bei der Stadt öffentlich auf.
- Die gesamte Haustechnik wird auf den neusten Stand gebracht. Dazu zählt eine neue Lüftungszentrale und eine effizientere Lüftung. Weiter werden die gesamte Küche mitsamt allen Geräten sowie WC-Anlagen, Elektroinstallationen und Brandmeldeanlagen ersetzt.
- Dank einer zusätzlichen Treppe, neu sich nach aussen öffnenden Fluchtwegtüren und einem Brandschutzschiebetor zwischen Saal und Restaurant wird der Stadtkeller wieder neusten Bestimmungen des Brandschutzes entsprechen. Gemäss Fluchtwegkonzept dürfen sich dann bis zu 340 Personen im Lokal aufhalten, bei Events mit Türstehern sogar 400 Personen. Ferner gibt es neue, schalldichtere Fenster – was die Nachbarn freuen dürfte.
- Künftig will der Stadtkeller auf dem Sternenplatz ein vergrössertes Boulevard-Restaurant mit rund 40 Sitzplätzen betreiben. Ein Nutzungsgesuch ist eingereicht. Die Fläche hatte das Restaurant bereits im letzten Sommer im Zuge der Pandemie temporär nutzen können – und machte damit gute Erfahrungen.
- Die Innenräume von Saal, Restaurant und Bar werden aufgefrischt. Die charakteristischen Rundbögen, die Holzvertäfelungen, der Bodenbelag aus Steingut und die Deckenmalereien in der Bar bleiben jedoch erhalten. Komplett ersetzt werden der Buffetbereich wie auch das Mobiliar. Zudem wird die gesamte Einrichtung der Bar erneuert.
Der Blick in den Projektbeschrieb zeigt, dass der Stadtkeller zwar im grossen Stil saniert wird, seinen Charakter aber behält. «Der Stadtkeller bleibt der Stadtkeller – das ist uns ganz wichtig und dies erwarten auch die Luzernerinnen und Luzerner», sagt Besitzerin Julia Schwöbel. Dank der Auffrischung werde die Atmosphäre im Lokal aber etwas wärmer. «Zudem werden bequemere Stühle dafür sorgen, dass man hoffentlich noch länger bei uns sitzen bleibt», sagt Schwöbel mit einem Schmunzeln und fügt an:
«Momentan sind wir dabei, verschiedene Modelle Probe zu sitzen.»
Gemäss Schwöbel ist die Sanierung unumgänglich, «damit wir das Lokal überhaupt weiterhin als Gastrobetrieb nutzen können». Beispielsweise brauche es heutzutage separate Lüftungen für die Küchen und den Gastraum. Zudem würden bezüglich Brandschutz andere Anforderungen gestellt. Dies sei denn auch eine gute Gelegenheit, den ganzen Rest auf Vordermann zu bringen. Die letzte grössere Sanierung des Lokals liegt immerhin 40 Jahre zurück. Weil der ganze Komplex unter Denkmalschutz steht, ist eine enge Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege gemäss Baubeschrieb unerlässlich.
Nun hofft Schwöbel, dass die Baubewilligung bis im Sommer vorliegt, sodass die Bauarbeiten im August beginnen können. Denn nur dann reicht es für die geplante Wiedereröffnung im Januar 2022. Und dies ist laut der Besitzerin ebenfalls unerlässlich. Denn:
«Nochmals ein Jahr ohne Fasnacht wäre einfach nur schade.»