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Luzern

Auge in Auge mit den Stars? European Film Awards bringen Promis nach Luzern – sie sollen im Zug anreisen

Das Bundesamt für Kultur will den Europäischen Filmpreis 2024 in Luzern nachhaltig gestalten. Die Grössen des Showbusiness sollen sich unter das normale Fussvolk mischen.
Ivo Kummer, Chef Sektion Film beim Bundesamt für Kultur. (PD)

Christian Glaus

Stars und Glamour in Luzern: 2024 werden die European Film Awards nach Luzern kommen, wie am Dienstag bekannt wurde. Mit Luzern als Veranstaltungsort soll sich der Anlass ändern. Er soll nachhaltiger werden, so das Ziel von Ivo Kummer, Chef Sektion Film beim Bundesamt für Kultur. Im Interview erklärt Kummer, was er sich unter nachhaltigen Filmpreisen vorstellt.

Sie wollen die European Film Awards nachhaltiger machen. Was meinen Sie damit genau?Ivo Kummer: Nachhaltigkeit als Begriff steht für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen, aber auch für die Ausstrahlung des Anlasses an sich. Wir haben erreicht, dass weniger Leute eingeladen werden. Rund 1200 Personen sind zu erwarten. Es wird nicht mehr so ein Mega-Event wie bisher, dafür wird mehr digital stattfinden. Nachhaltigkeit heisst aber auch, dass wir im Catering beispielsweise vegetarische Produkte anbieten, die ressourcenschonend produziert werden und dass am Anlass selber mehr mit Projektionen statt mit festen Bauten gearbeitet wird.Wenn Sie weniger Leute einladen: Kommen dann die Filmstars gar nicht nach Luzern?Alle Nominierten werden bei der Verleihung des Filmpreises vor Ort sein, das ist ganz klar. Aber nicht die ganze European Film Academy mit einigen tausend Personen. Diese werden gezielt für einzelne Anlässe eingeladen, sollen dafür aber länger in Luzern sein. Die kleinere Präsenz vor Ort bedeutet auch, dass sie nicht mehr zwingend mit dem Flugzeug anreisen müssen oder dass sie mit dem Zug statt mit der Limousine nach Luzern fahren.Dann sitzt man unerwartet mit den grossen Stars im gleichen Zug?Genau, und niemand merkt's (lacht). Das habe ich 2012 erlebt, als der Film «Die Kinder vom Napf» am Internationalen Filmfestival in Berlin eingeladen war. Wir sind zusammen mit den Darstellern nach Berlin geflogen. Der Pilot hat mit einer Durchsage alle Kinder begrüsst und dabei gar nicht bemerkt, dass auch der berühmte Schauspieler Bruno Ganz im Flugzeug sass.Bringt man denn die Filmstars dazu, sich unter das normale Fussvolk zu mischen?Das ist eine Qualität der Schweiz. Hier kann man sich auch als bekannte Persönlichkeit sicher in der Öffentlichkeit bewegen. Und die Stadt Luzern mit ihren kurzen Distanzen bietet ideale Voraussetzungen. Da braucht man nicht unbedingt ein Taxi oder eine Limousine wie in den Häuserschluchten von Berlin. Und wenn die Stadt Luzern im Dezember geschmückt ist, die Berge schneebedeckt und eine schöne Weihnachtsstimmung herrscht, ist es auch attraktiv für die Gäste, sich unter das Volk zu mischen.
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