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Viviane Chassot: Mutig, zart und höchst musikalisch

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Amstäg! Literatur & Musik» ist die aussergewöhnliche Musikerin Viviane Chassot mit ihrem Soloprogramm am 25. Oktober in der Pfarrkirche Amsteg zu erleben.
Viviane Chassot spielt in der Pfarrkirche Amsteg.
Bild: zvg

Die Schweizer Akkordeonistin Viviane Chassot tritt als Solistin und Kammermusikerin weltweit in renommierten Konzerthäusern auf wie Philharmonie Berlin, Gewandhaus Leipzig, Guggenheim Museum New York, Wigmore Hall London, Konzerthaus Wien oder der Tonhalle Zürich. Dass sie nun in Amsteg auftritt, ist keinesfalls ungewöhnlich. Sie spielt gerne in Kirchen und auch in kleineren Konzertsälen.

Viviane Chassot zählt weltweit zu den herausragenden Interpretinnen auf dem Akkordeon. Sie taucht Akkordeonklänge in ein verblüffend sinnliches Licht. Mit grosser Eigenständigkeit setzte sie in den letzten Jahren neue Massstäbe und erobert mit dem Akkordeon die Klassikwelt. Neben Originalwerken für ihr Instrument spielt sie Klavierwerke von Haydn, Mozart, Rameau und verbindet Klassik, Jazz, neue Musik und Improvisation. Sie war Gewinnerin des Kranichsteiner Musikpreises und wurde 2015 mit dem Swiss Ambassador’s Award London ausgezeichnet.

Chassot steht auf einer Stufe mit dem französischen Akkordeonisten Richard Galliano oder dem argentinischen Akkordeonmeister Astor Piazolla, von dem sie an ihrem Konzert in Amsteg auch zwei Stücke spielen wird. In der Neuen Zürcher Zeitung schrieb Claudio Rizello über die aussergewöhnliche Musikerin: «Viviane Chassot gilt als beste Akkordeonistin der Schweiz und versetzt ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in Staunen.»

«Die Interpretation ist in ihrer Art vollendet. Frische, Kontrolle und Empfindsamkeit wirken auf das Schönste zusammen.» So lobte Alfred Brendel, der Doyen unter den Pianisten, Viviane Chassots Einspielung mit Klaviersonaten von Joseph Haydn.

Das Akkordeon ist ihr Leben

Das Akkordeon ist ein Kind jenes experimentierfreudigen und auch schon technikversessenen 19. Jahrhunderts. Zwei Manuale, mit Knöpfen oder auch mit Tasten zum Anspiel der einzelnen Töne, bisweilen auch von Akkorden; dazwischen der Schöpfbalg, von dem aus die Luft an den fein gestimmten Metallzungen vorbei geschoben oder gesogen wird: Das ergibt jenen klar vernehmlichen und doch leicht flirrenden Ton, der alle Harmonika-Instrumente verbindet und manchen frühen Varianten auch den poetischen Namen «Aeoline» verlieh.

In einem Interview mit dem Magazin Jazztime äusserte sich Vivian Chassot über die musikalischen Eigenheiten des Akkordeons: «Da wäre zum Beispiel sein modellierbarer, elastischer Klang – von leise bis ganz laut. Dies ist sonst nur mit einem Blasinstrument möglich. Das Akkordeon ist somit eine Kombination aus Tasten- und Blasinstrument. Es gibt die Töne anders wieder als zum Beispiel ein Klavier. Auf dem Akkordeon komme ich dem Gesang sehr nahe und kann die Melodien modellieren. Dies kommt zum Beispiel in der bretonischen Musik, die bekanntlich sehr melancholisch ist, gut zum Ausdruck. Ein Klavier wäre nicht in der Lage, diese Stimmung zu erzeugen. Das Akkordeon ist meiner Ansicht nach volksnaher als das Klavier. Das Akkordeon spricht Mundart, das Klavier Hochdeutsch. Es spricht den Menschen über das Herz direkt an.»

Viviane Chassot – Akkordeon Solo, Pfarrkirche Amsteg, 25. 10. 2025, 20 Uhr. 
Türöffnung 19.15 Uhr. Eintritt 32 Franken. Reservation erforderlich: info@bildfluss.ch oder Telefon 079 416 01 31.

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