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Obwalden

Alpnacher Fasnachts-Umzug erstmals vom Winde verweht

Das gab es noch nie seit der Gründung im Jahr 1977: Die Tschyfärä-Zunft Alpnach  musste am Montag wegen des starken Windes den Kinderumzug aus Sicherheitsgründen absagen. Das Dorfzentrum war trotzdem alles andere als leer.
Viel Volk trotz allem wie hier beim Auftritt der «Seegusler.» (Bild Markus von Rotz, Alpnach, 4. März 2019)
Vom starken Winde verweht: Erstmals in der Geschichte der Alpnacher Tschyfärä-Zunft musste der montägliche Kinderumzug abgesagt werden. (Bilder Markus von Rotz, Alpnach, 4. März 2019)
Auch allerhand Gemüse war anzutreffen. (Bild Markus von Rotz, Alpnach, 4. März 2019)

Markus von Rotz

Markus von Rotz

Markus von Rotz

«Wir wollten einfach nichts riskieren», sagten gestern mehrere Zünftler zur Absage des Kinderumzugs. Der Sturm fegte um die Mittagszeit heftig durchs Dorf, liess die Zunftfahnen an der Brünigstrasse sehr stark flattern und riss sie teilweise fast herunter. Der Wind hatte gar die Hüpfburg samt Kindern erfasst, was allerdings nur zu ein paar Schrecksekunden der Betroffenen geführt habe. Rundherum war viel Verständnis vorhanden für die Absage - die erste in der Geschichte der 1977 gegründeten Zunft. Einmal hätten sie am Fasnachtsdienstag wegen starkem Schneefall nicht am Umzug in Sarnen teilnehmen können, aber der eigene Umzug am Fasnachtsmontag habe bisher immer stattfinden können, sagten mehrere Zünftler. Gefragt, was er zu diesem schlechten Wetter beigetragen habe, meinte Zunftmeister Christian I. Limacher:

«Vielleicht war der Zunftmeister diese Fasnacht nicht immer sehr brav.»

Trotz der Absage, die vielleicht noch gar nicht alle mitbekommen hatten, kam bald gute Stimmung im Dorf auf. Diverse Gruppen zeigten trotzdem ihre Sujets. So trat der FC (Fasnachtsclub) Clumsy als 5er-Kuh-Gruppe auf, eine Schar Hühner fiel auf und verteilte Eierlikör, eine Gemüsegruppe stolzierte auch durch die Reihen, und eine Gruppe stellte Chrigis schwarze Schafe dar. Wo Zunftmeister Christian I. die bisher wohl versteckt gehalten hatte? Schliesslich wurden «Opfer» gesucht, die sich für einen Bauern- und einen Bäuerinnenkalender ablichten liessen.

Die Gruppen, die trotz allem erschienen waren, konnten sich vom Zunftfotografen fotografieren lassen. Sie können heute, wie es Tradition ist, auch mit der Zunft an den grossen Umzug der Lällizunft in Sarnen reisen. Für lautstarke Untermalung sorgten die einheimischen Guggenmusigen, die Städerschränzer und die Seegusler - und mit ihnen wurde das Wetter besser und besser und die Sonne wärmte die enttäuschten Fasnächtler auf - bis später dann wieder ein Regensturm übers Dorf zog.

Mehr Bilder finden Sie in dieser Galerie.

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