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Alpkäserei Urnerboden: Standing Ovation für den abtretenden Toni Gisler

Wahlen und eine besondere Verabschiedung standen im Mittelpunkt der GV der Alpkäserei Urnerboden AG. Walter Arnold wird Verwaltungsratspräsident und Robi Gisler nimmt im Verwaltungsrat Einsitz.
Walter Arnold bedankt sich bei Marianne und Toni Gisler und heisst Robi Gisler herzlich willkommen (von links). (Bild: Georg Epp (23. 11. 2018))

Georg Epp

Nicht weniger als 119 Aktionäre mit 4319 Aktionärsstimmen wollten unbedingt dabei sein, um dem abtretenden Verwaltungsratspräsidenten Toni Gisler nochmals zu danken. 2002 war er in den Vorstand der Alpsennengenossenschaft Urnerboden gewählt worden. Sehr bald begannen die Vorarbeiten, um die Alpmilch auf dem Urnerboden einer besseren Wertschöpfung zuzuführen.

Nach dem Entscheid der Älpler für den Bau der Alpkäserei auf dem Urnerboden, übernahm Toni Gisler im März 2012 das Präsidium des Verwaltungsrates und der Baukommission. Auf den Alpsommer 2014 war eine der grössten Alpkäsereien der Schweiz betriebsbereit.

Robi Gisler, Schattdorf, ist neu im Verwaltungsrat

Vizepräsident Walter Arnold, der einstimmig als Nachfolger bestimmt wurde, würdigte das riesengrosse Engagement von Toni Gisler. «Es ist nicht einmal sicher, ob ohne Toni Gisler die Alpkäserei Urnerboden überhaupt zustande gekommen wäre», brachte es Damian Gisler, Vorsteher des Amtes für Landwirtschaft, auf den Punkt. «Natürlich hatte er gute Helfer, aber die ‹Urnerbödeler› wissen, dass er die treibende Kraft war.» Bei der Übergabe des Abschiedsgeschenkes an Toni Gisler und seine Gemahlin Marianne gab es eine eindrückliche Standing Ovation aller Anwesenden.

Einstimmig wählten die Aktionäre Robi Gisler, Schattdorf, in den Verwaltungsrat. Somit setzt sich der Verwaltungsrat für die nächsten 2 Jahre wie folgt zusammen: Präsident Walter Arnold, Bürglen; Josef Huber, Attinghausen (Finanzen); Franz Gamma, Spiringen (Marketing) und die Mitglieder Isidor Baumann, Wassen (Ständerat) und Robi Gisler, Altdorf. Auch in der Kontrollstelle gab es einen Wechsel. Edi Walker aus Luzern ersetzt das abtretende Mitglied Adelbert Gehrig. Daniel Arnold bleibt im Amt.

Finanzchef Josef Huber erläuterte den Geschäftsbericht, der zum letzten Mal von den Monaten Juni bis Mai präsentiert wurde. An der GV 2017 wurde beschlossen, künftig das Geschäftsjahr an das Kalenderjahr anzupassen. Im Geschäftsbericht Juni 2017 bis Mai 2018 konnte nach ordentlichen Abschreibungen von rund 96000 Franken ein kleiner Unternehmenserfolg von 996 Franken ausgewiesen werden, es konnten keine Dividenden ausbezahlt werden. Ein höherer Personalaufwand und kleinere Inventarbestände an Butter und Käse und auch ein kleinerer Bruttogewinn haben vor allem zu diesem etwas schlechteren Ergebnis beigetragen. Der Milchpreis wurde unverändert bei 73 Rappen belassen. Von 922085 Kilogramm angelieferter Milch entstanden 4246 Laibe Alpkäse, 1885 Laibe Alpraclette, 8991 Stück Alpmutschli, 2178 Stück Hornmutschli, 1452 Stück Weichkäse, 45399 Alpjoghurt Nature, 3428 Kg Alppastmilch und 4485 Kilogramm Alpbutter. Die Aktionäre folgten dem Antrag des Verwaltungsrates, den Gewinn vom Vorjahr von 17161 Franken und den Gewinn des Berichtjahres 2017/2018 von 996 Franken auf die neue Rechnung vorzutragen. 50 Franken davon werden der gesetzlichen Reserve zugewiesen. Die Jahresrechnung wurde ohne Wortmeldungen genehmigt und der Verwaltungsrat damit entlastet.

Im Sommer 2018 gab es eine Rekordmenge Milch

Martin Stadelmann, Betriebsleiter der Alpkäserei Urnerboden AG, berichtete über den perfekten Alpsommer 2018. Die Milchmenge stieg auf die Rekordmarke von 1 Million Kilogramm, genau auf 1015000 Kilogramm. Aus dieser Rekordmilchmenge wurde auch mehr Alpkäse und Aplraclette produziert als im Jahr 2017. Dank des schönen Wetters konnten auch im Alpladen sehr gute Umsätze erzielt werden. Anfang August wurde die Auslieferung der Milchprodukte mit dem neuen Lieferwagen Mercedes Sprinter gestartet, das Fahrzeug hat bereits über 10000 Kilometer absolviert. Neu konnte in Gossau von Emmi ein Reifungslagerplatz gemietet werden. Die Vermarktung lief zwar gut, trotzdem wird laufend versucht, den Produkteabsatz noch zu verbessern und gegen die ausländische Konkurrenz anzukämpfen.

Das Betriebsleiterpaar zieht bald weg

Etwas wehmütig gab Toni Gisler bekannt, dass sich das Betriebsleiterpaar Martin und Michi Stadelmann entschieden hat, im Jahre 2020 selbstständig den Betrieb der Eltern von Michi Stadelmann zu übernehmen. Somit muss längerfristig eine neue Betriebsleiterlösung gefunden werden. Die Versammlung gratulierte Martin Stadelmann zum Sieg an der Olma in der Sparte Weissschimmelkäse, den er mit Ziegenmilch vom Chammli «Wissi-Geiss» gewann. Zudem eroberte er an der Swiss Cheese Award in Luzern ein Diplom mit dem produzierten «Alpträumli».

Der neue Verwaltungsratspräsident Walter Arnold zeigte sich motiviert, mit der Unterstützung von nah und fern, ein neues, gutes Geschäftsjahr anzugehen. Toni Gisler hatte alle Hände voll zu tun, rundum nochmals Dankesworte entgegenzunehmen.

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