Die Glastablare sind blitzblank gereinigt und der Spannteppich frisch gesaugt. Ansonsten aber herrscht im früheren Ladenlokal von Leder Locher in der Passage zum Stein beim Luzerner Schwanenplatz gähnende Leere. Genau um solche Objekte kümmert sich der neue und erste Luzerner City-Manager Erich Felber seit gut 100 Tagen. Unter anderem. Weshalb die Medienorientierung am Dienstag hier stattfindet.
Felber und Markus Schulthess, Präsident des Vereins City-Management, informieren darüber, was in den ersten drei Monaten gelaufen ist. Der City-Manager stellt gleich klar: «Wir sind ein Start-up, müssen uns zuerst entwickeln und Vertrauen schaffen als Dreh- und Angelpunkt für eine attraktive Luzerner Innenstadt.» Anders gesagt: noch kann Felber keine konkreten Lokale nennen, bei denen er die weitere Nutzung beeinflussen konnte. «Wir sind aber bei mehreren Objekten involviert.» Dabei gehe es nicht nur um definitive Mietverträge, sondern auch Pop-ups.
Als Start-up – das City-Management ist vorerst auf einen dreijährigen Pilotbetrieb beschränkt – habe man in den ersten Monaten vor allem die Strukturen gelegt, das Netzwerk aktiviert und erweitert sowie eine zentrale, niederschwellige Leerstands- und Ansiedlungsplattform lanciert. Diese ermöglicht es, verfügbare Erdgeschossflächen in der Innenstadt anzubieten, zu finden oder Interesse daran anzumelden. «Wir koordinieren und vermitteln», sagt Felber. Dabei setze man auf die bestehende Plattform LeAn, die bereits von mehreren Städten in Deutschland und Österreich genutzt und weiterentwickelt wird – in der Schweiz ist neben Luzern auch Olten involviert.
Luzern bei internationalen Maklern platziert
Durch die internationale Verbreitung von LeAn habe man bereits Kontakte geknüpft zu deutschen Maklern und Luzern als möglichen Standort platzieren können. Bekanntlich setzen vor allem grosse Gastro- und Retailketten auf Dienste von international tätigen Maklern. LeAn werde vom City-Management aktiv bewirtschaftet und sei ein ergänzendes Instrument zu den gängigen Immobilienportalen.
Im Innenstadt-Perimeter – grob gesagt Altstadt, Kleinstadt, Hirschmatt-Quartier, Hof-Quartier, Baselstrasse und Zürichstrasse – zählt das City-Management rund 1250 Erdgeschoss-Lokale. Davon seien derzeit rund 24 zu haben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, wie Felber sagt. Allerdings: Bei allem Vernetzen, Vermitteln und Koordinieren – vieles steht und fällt mit der Eigentümerschaft. Da hätten bereits Kontakte stattgefunden und die ersten Erfahrungen seien durchaus positiv.
Zusätzlich zum Flächen- und Nutzungsmanagement dieser Lokale, das letztlich der Auslöser für die Schaffung des City-Managements war, zeigt sich die Stelle offen für Ideen aller Art, sieht sich als Impulsgeber, initiiert Projekte und wirkt bei relevanten Themen in Arbeitsgruppen mit. Hinzu kommt im Frühjahr 2025 eine Bevölkerungsumfrage zur Innenstadt.
Die Kosten des City-Managements von jährlich 240’000 Franken teilen sich die Stadt, beteiligte Organisationen sowie der städtische ALI-Fonds. «ALI» steht für «Attraktivierung der Luzerner Innenstadt als Marktplatz».
  


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